Montag, 10. März 2025

NEGZDigitales Wunderwesen Blockchain?

[20.05.2021] In seinem Positionspapier zur Blockchain betrachtet das NEGZ mögliche Anwendungsbereiche der Technologie in der öffentlichen Verwaltung, die Frage nach einer Regulierung durch den Staat sowie die Standardisierung. Zudem gibt das NEGZ konkrete Handlungsempfehlungen.

Das Nationale E-Government Kompetenzzentrum (NEGZ) hat ein Positionspapier zur Blockchain-Technologie veröffentlicht. Das Papier will CIOs und CDOs der öffentlichen Hand bei der Entscheidung für oder gegen Blockchains, für oder gegen den Einsatz in bestimmten Anwendungsbereichen als Teil der Gesamt-Digitalisierungsstrategie helfen. Es skizziert die derzeitige Ausgangslage, beschreibt mögliche Ziele, Herausforderungen sowie Klärungsbedarfe und gibt schließlich auch Handlungsempfehlungen.
Eine wichtige Kernaussage des Papiers ist, dass das „Schicksal der Blockchain-Technologie noch nicht entschieden“ ist. Ob sie ein spektakuläres Nischenprodukt ist oder ob sie die vom NEGZ vorgeschlagenen Anwendungsbereiche im Zuständigkeitsbereich der Verwaltung erobern kann, sei noch offen. Ob sich die Technologie durchsetzen könne, hinge auch von Entscheidungen über alternative Techniken, Änderungen von Abläufen und Aufgaben des Staates sowie regulatorischen Vorschriften ab, so das NEGZ.

Viel Potenzial, wenig produktive Anwendungen

Das Konstrukt der Blockchain-Technik lege ein großes Potenzial für Anwendungsfelder im öffentlichen oder privatwirtschaftlichen Bereich nahe. Viele Einsatzbereiche seien diskutiert und Pilotprojekte und Untersuchungen bis zum Proof of Concept durchgeführt worden. Gemessen daran sei die Zahl der tatsächlich produktiven, nennenswerten Blockchain-Anwendungen bis heute „ernüchternd klein“. Konkrete Nutzungen, zum Beispiel in der Flüchtlingsversorgung in Finnland, im Immobilienbereich in Schweden oder aber The European Blockchain Services Infrastructure (EBSI) als Initiative von 29 europäischen Staaten, zeigten, dass die Technologie Potenziale birgt. Daher gibt es inzwischen internationale wie nationale Standardisierungsbemühungen, um die Blockchain zu fördern oder deren Anwendung zu erleichtern. In Deutschland haben sich einzelne Bundesländer jeweils als Teil ihrer Gesamtstrategie und der Bund neben seiner Digitalstrategie eine separate Blockchain-Strategie gegeben.

Es geht um Ergebnisse, nicht um spezielle Technologien

Die Blockchain-Technologie nimmt nach Einschätzung des NEGZ– trotz Diskussionen um Use Cases – in der Geschichte der Digitalisierung „schon jetzt einen verdienstvollen Platz“ ein, weil sie eine Reihe wichtiger Themen mit Verbesserungspotenzial für Menschen, Unternehmen und Verwaltung in den Fokus genommen hat. Allerdings, so das NEGZ, könne ein Teil dieser Verbesserungspotenziale auch ohne Blockchain, rein durch organisatorische Maßnahmen realisiert werden. Im öffentlichen Bereich hänge dies häufig auch von politischen Entscheidungen ab. Auch dies wäre als Verdienst der Blockchain-Diskussion anzusehen. Ob die Blockchain letztlich außerhalb des bekannten Anwendungsbereichs Kryptowährung einen dauerhaften Durchbruch erreicht oder eine „faszinierende aber realwirtschaftlich eher kleine Rolle“ spielen werde, sei noch nicht entschieden.
Das NEGZ begrüßt die Blockchain-Strategie der Bundesregierung von 2019. Bemerkenswert sei die technologieoffene Suche nach effektiven wie auch energie- und zeiteffizienten Alternativen zu derzeitigen Prozessen und Lösungen in den Anwendungsszenarien, für die auch die Blockchain im Gespräch sei. Ob diese Lösungen dann eine Blockchain-Technologie beinhalten oder andere Technologien, sei nach Ansicht des NEGZ zweitrangig – es gehe um bestmögliche Ergebnisse.



Stichwörter: Panorama, NEGZ, Blockchain


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Panorama
Eileen O'Sullivan mit einem altmodischem Mikrofon.

Frankfurt am Main: Podcast zur digitalen Transformation

[07.03.2025] Das Frankfurter Digitaldezernat startet den Podcast „Fax me if you can“, um Bürgerinnen und Bürger über Verwaltung, Politik und Gesellschaft zu informieren. Gastgeberin ist Dezernentin Eileen O’Sullivan. Alle zwei Wochen gibt es neue Folgen mit Gästen aus verschiedenen Bereichen. mehr...

Illsutration: Handwerker steht vor seinem Fahrzeug und rauft sich die Haare.

Kassel: Digital und automatisiert zum Handwerkerparkausweis

[05.03.2025] Handwerksbetriebe in Kassel können seit März Ausnahmegenehmigungen für das Parken online beantragen. Das neue, automatisierte Verfahren ersetzt die bisherige Beantragung in Papierform und erleichtert Handwerkern den Zugang zu Parkberechtigungen für ihre Fahrzeuge. mehr...

Timo Neumann spricht auf einer Bühne, davor Menschen, die ihm zuhören.

ITDZ Berlin: IT-Nachwuchs automatisiert Prozesse

[28.02.2025] Junge Talente entwickelten beim Hackathon des ITDZ Berlin Lösungen zur Automatisierung von Verwaltungsprozessen. In fünf Teams entstanden Prototypen wie ein KI-Onboarding-Assistent oder ein Bot zur Termin- und Formularhilfe. Eine Neuauflage ist für 2026 geplant. mehr...

Cover der drei Projektberichts-Teile.

Beschaffungsamt: Dienstleistungen nachhaltig beschaffen

[26.02.2025] Die nachhaltige Beschaffung von Dienstleistungen sollte der Regelfall sein – ist in der Praxis jedoch oft sehr komplex. Die Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung (KNB) beim Beschaffungsamt hat nun eine umfassende Hilfestellung für Beschaffende aller Ebenen veröffentlicht. mehr...

Digital für alle: Bundesweiter Digitaltag im Juni

[26.02.2025] Der Digitaltag findet in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal statt. Am 27. Juni sollen im Rahmen des bundesweiten Events digitale Themen verständlich aufbereitet und die Digitalisierung erlebbar gemacht werden. Kommunen, die mit eigenen Angeboten teilnehmen wollen, können sich nun anmelden. mehr...

AKDB: Neuer Rekord für die Briefwahl

[25.02.2025] Die AKDB bewertet den technischen Ablauf der Bundestagswahl 2025 in Bayern positiv: Die Zahl der Briefwahlanträge erreichte ein hohes Niveau, bei der Verarbeitung bewährte sich die Plattform FRED. Auch die im Vorfeld abgehaltene landesweite Generalprobe zur Ergebnisübermittlung war erfolgreich. mehr...

Grafik zur Organisation einer Bundestagswahl. Dargestellt sind vier Sektoren: Wahlorgane, politische Parteien/Vereinigungen, Logistik und die Stimmabgabe vor Ort.

DStGB/CAIS: Umfrage zu Wahlen unter Zeitdruck

[24.02.2025] Die kurze Vorbereitungszeit zur Bundestagswahl 2025 wirkt sich auch auf die Wahlorganisation aus. Das Institut für Digitalisierungsforschung CAIS möchte mögliche Folgen wissenschaftlich untersuchen und lädt kommunale Wahlämter zur Teilnahme an einer kurzen Onlinebefragung ein. mehr...

OSBA: Beschaffung von Open Source Software

[17.02.2025] Bei öffentlichen Ausschreibungen zählt meist der niedrigste Preis. Im Fall von Open Source Software ist dies oftmals zum Schaden des Auftraggebers: Sicherheits- und Wartungsprobleme drohen, wenn Anbieter zu knapp kalkulieren. Die OSBA hat ein Paper zur nachhaltig erfolgreichen Beschaffung veröffentlicht. mehr...

Bayern: Effektiver digitaler Grundstücksverkehr

[14.02.2025] In Bayern werden notarielle Urkunden und Vermessungsdokumente ab sofort digital übermittelt. Das Besondere elektronische Behördenpostfach trägt so dazu bei, den Grundstücksverkehr zu beschleunigen. Es soll künftig auch in weiteren Kommunen und Verfahren eingesetzt werden. mehr...

Balkendiagramm zeigt die Nutzung von E-Government-Diensten in den Jahren 2019-2024. 2018 klag der wert bei 48%, seitem pendeln die Zahlen um 50-55 %.

Cisco Digital Kompass 2025: Bei der Digitalisierung zu langsam

[11.02.2025] Cisco hat eine neue Untersuchung zur Digitalisierung in Deutschland vorgelegt. Demnach gibt es Fortschritte beim Glasfaserausbau und Online-Banking, doch KI und Cybersicherheit bleiben Problemfelder. Besonders die digitale Verwaltung stagniert seit dem Aufwind durch Corona. mehr...

Sachsen-Anhalt: Ideen für digitale Verwaltung gesucht

[11.02.2025] Das Land Sachsen-Anhalt sucht erneut innovative Ideen für die digitale Verwaltung. Gefragt sind digitale Konzepte und Modelle für die vielfältigen Aufgaben der öffentlichen Verwaltung. Bewerbungen sind bis 14. März möglich. mehr...

Detailansicht des Hinterrads eines Fahrrads von schräg hinten.

Lübeck: Fundsachen werden online versteigert

[07.02.2025] Fundsachen, die nach Ablauf der gesetzlichen Aufbewahrungsfrist nicht abgeholt wurden, wird die Hansestadt Lübeck ab sofort online versteigern. mehr...

Eine größere Personengruppe mit vornehmlich dunkel gekleideten, jungen Menschen steht in Fotopose auf einer modernen Treppe.

Ulm: Digitaler Portier im Rathaus

[06.02.2025] Ein digitaler Portier soll künftig im Ulmer Rathaus als erste Anlaufstelle für Anliegen bei der Stadtverwaltung dienen – etwa für Termine oder Auskünfte. Entwickelt wurde das Tool von Fachleuten der städtischen Abteilung Interne Dienste und Studierenden der Technischen Hochschule Ulm. mehr...

Ein Mann tippt über seiner Laptoptastatur schwebende E-Mail-Icons an.
bericht

Leipzig: Erfolgsfaktor Kommunikation

[31.01.2025] Die Leipziger Stadtverwaltung hat ihr E-Mail-System von Lotus Notes auf Microsoft Exchange umgestellt und eine zentrale E-Mail-Archivierung eingeführt. Eine transparente Kommunikation hat das Gelingen des umfassenden Projekts gesichert. mehr...

Materna Virtual Solution: So verändert sich das mobile Arbeiten

[31.01.2025] Mit zunehmender technischer Entwicklung verlagert sich die Arbeit verstärkt auf mobile Geräte. Materna Virtual Solution identifiziert fünf Trends, die im Jahr 2025 maßgeblich das Arbeiten prägen werden – von KI und Datensouveränität bis hin zu Sicherheitslösungen und Mixed Reality. mehr...