KaiserslauternDigitalisierung im Jahresrückblick
Auch in Kaiserslautern blickt man zurück auf ein Jahr, das von der Corona-Pandemie geprägt war und für Bürgerinnen und Bürger Normalität vermissen ließ. Zum Jahresende betont man bei der Stadt aber auch die Projektfortschritte und Weichenstellungen, die 2021 die digitale Zukunft Kaiserslauterns maßgeblich beeinflusst hätten. Einen Überblick über die „digitalen Highlights“ hat die Stadt nun als Pressetext veröffentlicht.
In das neue Jahr 2021 gestartet sei man im Januar mit einer Workshop-Serie zur Förderreihe Smart Cities, im Rahmen des Interkommunalen Netzwerks Digitale Stadt (IKONE DS). Über 40 Kommunen hätten sich hier über die Modalitäten, die bei einer Bewerbung beim Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat bestehen, informiert – ein Angebot, das die Stadt als Erfolg verbucht: Mit dem Landkreis Kusel und der Stadt Linz am Rhein konnten sich zwei rheinland-pfälzische Kommunen, die bei der Bewerbung von IKONE DS begleitet worden seien, unter insgesamt 94 Städten, Kreisen und Gemeinden durchsetzen und sind seit diesem Jahr Teil des Bundesprojekts Modellprojekte Smart Cities (wir berichteten).
Liegestühle und Smarte Laternen
Kaiserslautern selbst wird bereits seit 2019 vom Bundesinnenministerium als Smart City gefördert (wir berichteten). In ihren diesbezüglichen Teilprojekten habe die Stadt 2021 große Schritte nach vorne gemacht, heißt es im Pressetext hierzu. So sei im Sommer Stadt.Raum.Wir. mit einer Liegestuhl-Aktion angelaufen, die viel positive Resonanz bei den Bürgerinnen und Bürgern hergerufen habe. Im City Information Modeling sei mit der Panoramabildbefahrung ein Grundstein für einen digitalen Zwilling in der Stadtverwaltung gelegt worden, und auch das Projekt Smart City Infrastructure habe in diesem Jahr Aufschwung genommen, beispielsweise mit der Lancierung der sicheren und nachhaltigen Glasfaserinfrastruktur RAINBOW. Im Juni seien in der Innenstadt von Kaiserslautern die unterschiedlichen Sirenenfunktionen der so genannten Smarten Laternen getestet worden, mit welchen die Bevölkerung künftig noch besser vor Gefahren gewarnt werden soll. Die Projektbeteiligten aus Stadtverwaltung, Feuerwehr und „herzlich digitalem Team“ – der Kooperation der Stabsstelle Digitalisierung und der städtischen Tochterfirma KL.digital – hätten sich sehr zufrieden mit den gewonnenen Erkenntnissen gezeigt. Im Sommer sei zudem das Konzept TuN (Testen und Nachverfolgen) erprobt worden: Bei Kulturveranstaltungen, in der Gastronomie und bei Großveranstaltungen habe man wertvolle Erkenntnisse für den Umgang mit digitalen Lösungen im Alltag der Bevölkerung gewinnen können.
Digitale Hilfe für Seniorinnen und Senioren
Ebenfalls viel Dynamik sieht die Stadt beim Dialog Zivilgesellschaft, einem Projekt, das vom rheinland-pfälzischen Innenministerium gefördert werde. Besonders groß ist die Freude über die Entwicklung der Kooperation Digitale Hilfe, die in diesem Rahmen gemeinsam vom Angebot Gemeindeschwester plus, von der Stadtverwaltung, drei Stadtteilbüros, dem Seniorenbeirat sowie dem städtischen Digital-Team getragen und durchgeführt werde. In diesem Projekt könnten interessierte Seniorinnen und Senioren in lockerer Atmosphäre all ihre Fragen rund um Smartphones, Tablets und ähnliches stellen und sich aktiv an den Geräten ausprobieren. Dabei würden sie dauerhaft in Form von Workshops und Einzelterminen mit viel Verständnis und Empathie von Ehrenamtlichen unterstützt und begleitet. Synergieeffekte seien dank des Projekts Digital-Botschafterinnen und -Botschafter der Medienanstalt Rheinland-Pfalz geschaffen worden, wodurch weitere Ehrenamtliche für die Digitale Hilfe gewonnen worden seien.
Konferenzen und Netzwerktreffen
Über die Stadtgrenzen hinaus habe sich das Team der Stabsstelle Digitalisierung und der KL.digital beim bundesweiten Digitaltag sowie auf der MINT-Messe auf dem Kaiserslauterer Gartenschaugelände engagiert, mit Impulsen und Vorträgen ferner auf dem hybrid abgehaltenen KGSt-Forum (wir berichteten), bei der Smart Country Convention des Bitkom (wir berichteten) und dem Digitalkongress der Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz zum Thema „Erlebnis Innenstadt“. Nicht weniger prägend für das Jahr waren laut Stadt zahlreiche gelungene Netzwerktreffen: Beispielsweise habe im Rahmen des IKONE DS, das mittlerweile 30 Städte aus Rheinland-Pfalz umfasse, ein lang ersehntes Präsenztreffen auf dem Betzenberg in Kaiserslautern stattfinden können. Auch die Modellstädte im Bundesprojekt Smart Cities seien neben den etablierten regelmäßigen Treffen beim „MPSC Mashup“ im Mai in einen staffelübergreifenden virtuellen Austausch getreten, der gemeinsam von Haßfurt, Wolfsburg und Kaiserslautern organisiert wurde (wir berichteten).
Kooperativ ins Neue Jahr
Personelle Änderungen vermeldet der Pressetext schließlich für das Digital-Team selbst. Neben der Besetzung weiterer Stellen im Modellprojekt und im Fördermittel-Management stehe zum Jahresende der Wechsel der Geschäftsführung der KL.digital an (wir berichteten): Nach vier Jahren an der Spitze der städtischen Tochtergesellschaft verlasse Geschäftsführer Martin Verlage die GmbH. „Es waren arbeitsintensive und spannende Jahre, die ich in sehr guter Erinnerung behalten werde“, resümiert Verlage. „Ich war von Anfang an dabei, habe die Gründung der KL.digital begleitet, Strukturen mit aufgebaut und übergebe ein Team, das sich hochmotiviert für die Digitalisierung in der Stadt einsetzt.“ Das Vorhaben, digitale Projekte in Kaiserslautern auf den Weg zu bringen, um sie auf andere Kommunen übertragbar zu machen, sei aufgegangen. „Trotz schwieriger Bedingungen durch die Pandemie sind wir in diesem Jahr als Team noch enger zusammengewachsen, was sich auch in der Vielzahl der umgesetzten Projekte widerspiegelt“, ergänzt Dirk Andres, Leiter der Stabsstelle Digitalisierung. „Mit Martin Verlage geht ein geschätzter Kollege, der ganz klar auch der Rückenwind der Digitalisierung in Kaiserslautern war. Nichtsdestotrotz blicken wir natürlich motiviert in die Zukunft und geben als herzlich digitale Einheit unser Bestes, Lautern noch digitaler zu gestalten.“ Dies bestätigt auch Martin Memmel, Leiter des Kaiserslauterer Smart City Living Labs und dank seiner Einbindung in die Stabsstelle Digitalisierung Bindeglied zwischen Forschung und Stadtverwaltung: „Das Jahr 2021 hat einmal mehr gezeigt, dass die Digitalisierung in der Verwaltung am besten gemeinsam gestaltet werden kann. Wir sind in der wichtigen und verantwortungsvollen Position, die Digitalisierung im Sinne der Menschen in die richtigen Bahnen zu lenken. Natürlich nehmen wir diese Leitlinie mit ins neue Jahr.“
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