Mittwoch, 5. Februar 2025

BonnDigitalisierung mit CDO

[04.04.2018] Als Chief Digital Officer (CDO) wird Friedrich Fuß die Digitalisierung in Bonn moderieren und koordinieren. Die Bundesstadt plant und realisiert unterschiedliche Vorhaben, um Bürgern und Unternehmen neue, zeitgemäße Services anbieten zu können.
Mithilfe eines CDO widmet sich die Stadtverwaltung Bonn der Digitalisierung.

Mithilfe eines CDO widmet sich die Stadtverwaltung Bonn der Digitalisierung.

(Bildquelle: Presseamt der Bundesstadt Bonn/Michael Sondermann
)

Mit dem Ausbau von IT-Fachverfahren und Online-Diensten will die Bonner Stadtverwaltung ihr Angebot für Bürger und Unternehmen attraktiver, zeitgemäßer und digital gestalten. Wie die Bundesstadt in Nordrhein-Westfalen mitteilt, zählt die Einführung eines Chief Digital Officer (CDO) zu den bereits erfolgreich umgesetzten Ergebnissen der Initiative Digitales Bonn. Bekleidet werde das Amt seit Mitte Januar 2018 von Friedrich Fuß. Der CDO soll die Digitalisierungsstrategie der Bonner Verwaltung fokussieren und vorantreiben. Er sei Berater der Verwaltung und bündle und vernetze die Akteure sowie Aktivitäten im Bereich Digitale Verwaltung – Smart City. „Eine echte digitale Transformation der Verwaltung entsteht nur, wenn alle finanziellen und personellen Aufwendungen für IT-Maßnahmen im Rahmen einer ganzheitlichen Strategie gebündelt, organisatorisch optimiert und kundenorientiert in die Geschäftsprozesse einfließen“, sagt Fuß. „Die Umsetzung der digitalen Verwaltung ist vor allem eine Führungsaufgabe, die alle Führungskräfte aktiv fordert, und nicht nur ein technisches Thema.“ Laut Bonn hat sich die Verwaltung der Bundesstadt zunächst auf erste umsetzbare Vorschläge für die kommenden zwei Jahre konzentriert. Der Fokus liegt demnach auf einer optimierten Nutzung des Online-Angebots mit mobilen Endgeräten, einer Optimierung von Informationszugängen für interne und externe Nutzergruppen sowie einer Verbesserung organisatorischer Abläufe der Online-Dienstleistungen. Beispielsweise habe die Verwaltung mit Jahresbeginn ein Online-Bewerber-Management gestartet.

Bonner Digitalisierungsprojekte

In der ersten Jahreshälfte 2018 soll in Bonn das Projekt Handyparken starten. „Dadurch ist eine Bezahlung von Parkplätzen mithilfe des Smartphones einschließlich verschiedener Komfortfunktionen, wie zum Beispiel die Nachbuchung von Parkzeit möglich“, erläutert Monika Gehrmann, stellvertretende Leiterin des Tiefbauamts. Wie sich der Bonner Mitteilung entnehmen lässt, setzt die Stadt hier auf das Dienstleistungspaket Park and Joy des Unternehmens Deutsche Telekom, das Kommunen, Parkplatzbetreiber und Autofahrer auf einer Plattform zusammen bringt. Realisiert werde das Vorhaben über den Verein Smartparking. So werden auf bewirtschafteten städtischen Straßenparkflächen die Parkscheinautomaten mit Aufklebern versehen, die darauf hinweisen, wo das Handyparken möglich ist. Autofahrer können an diesen Parkflächen ihr digitales Parkticket mit der Park-and-Joy-App lösen und die entsprechenden Gebühren bargeldlos über die Plattform von Smartparking entrichten. Auch können die Nutzer mithilfe der App freie Parkplätze suchen.
Für die zweite Jahreshälfte 2018 ist ein neuer Internet-Auftritt Bonns mit einem Ausbau von Online-Dienstleistungen vorgesehen. Als Projekte der digitalen Verwaltung nennt Bonn den digitalen Arbeitsplatz am Beispiel der Beihilfestelle, die Einführung des E-Payment am Beispiel der VHS und des Schwimmbads oder das Chat-Programm BottyBonn als Beispiel für die Möglichkeiten künstlicher Intelligenz. Im November 2017 sei außerdem an 21 Stellen im öffentlichen Raum eine Sensorvernetzung von Straßenbeleuchtungen und Wertstoffcontainern sowie zur Umweltdatenübertragung durch so genannte NarrowBand-Technik gestartet. Dadurch sind die Straßenlaternen dimmbar, per Bewegungsmelder können sie sich automatisch abdunkeln und aufhellen. Außerdem erhalten die Stadtwerke Bonn proaktiv eine Meldung, wenn eine Birne beschädigt ist oder ausgetauscht werden muss. Die Abfallcontainer wiederum melden, wann sie geleert werden müssen.

Kein befristeter Projektplan

„Die Digitalisierungsstrategie ist kein in sich abgeschlossener und befristeter Projektplan für die nächsten Jahre“, erklärt Oberbürgermeister Ashok Sridharan. „Sie wird ein fortlaufender und dauerhafter Prozess sein, der auf bestehende Geschäftsprozesse aufsetzt und unter Umständen Änderungen in den organisatorischen Abläufen erfordert. Wir setzen dabei auf eine starke Partnerschaft zwischen Stadt, Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen.“ Im weiteren Digitalisierungsprozess geht es letztlich auch um eine gemeinsame politische Abstimmung, mit welchen finanziellen Mitteln sich die Stadt Bonn als digitale Verwaltung und als Smart City innovativ positionieren kann, erklärt der OB weiter. Schon jetzt zeichne sich ab, dass die bisherigen Finanzmittel für die nächsten Jahre nicht ausreichen werden und eine neue Standortbestimmung erforderlich sei. „Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, gesellschaftliche lohnenswerte weitere Projekte umzusetzen und in den nächsten Jahren einen digitalen Wandel zu forcieren“, resümiert das Bonner Stadtoberhaupt.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: IT-Infrastruktur

Heinlein Gruppe: Open-Source-Cloud für die Verwaltung

[05.02.2025] Die Heinlein Gruppe startet OpenCloud – eine Open-Source-Plattform für DSGVO-konformes File-Management und digitale Kollaboration. Die Lösung will sich als sichere, digital souveräne Alternative zu den großen außereuropäischen Cloud-Service-Anbietern etablieren. mehr...

Zwei männliche Personen, einer mit Mikro in der Hand, halten einen Vortrag am Vitako-Messestand, auf einem Bildschirm sind die Vortragsfolien eingeblendet.
bericht

OWL-IT: Gemeinsam zu Low Code

[03.02.2025] Der kommunale Zweckverband Ostwestfalen-Lippe-IT (OWL-IT) führt gemeinsam mit seinen Verbandskommunen eine Low-Code-Plattform ein und verspricht sich davon viele positive Effekte. Anfang 2025 soll das System für die Kunden zur Verfügung stehen. mehr...

Ein aufgeklappter Laptop steht auf einem Tisch und zeigt auf dem Display das Deckblatt der Digitalisierungsstrategie der Stadt Meßstetten. Im Hintergrund sitzen sich ein Mann und eine Frau am Tisch gegenüber und arbeiten selbst an Laptops.

Meßstetten: Notebooks statt Desktop-PCs

[23.01.2025] Die Stadtverwaltung Meßstetten verabschiedet sich von den bislang eingesetzten Desktop-PCs und rüstet fast alle Arbeitsplätze mit einer Dockingstation für Laptops sowie zwei 24-Zoll-Monitoren aus. Die Laptops können nicht nur vor Ort genutzt, sondern beispielsweise auch zu Besprechungen oder Außenterminen mitgenommen werden. mehr...

In Nordrhein-Westfalen soll der digitale Gang aufs Rathaus künftig zur Regel werden.

Hessen: Gemeinsam digitalisieren

[16.01.2025] Im Rahmen einer interkommunalen Kooperation haben vier hessische Gemeinden im Projekt „Digitalisierungsfortschritt Fachverfahren“ zentrale Verwaltungsleistungen digitalisiert. Mit 216.000 Euro Fördermitteln unterstützte das Land diesen Schritt in Richtung moderner Verwaltung. mehr...

Blick auf Bad Bentheim von schräg oben.
bericht

Bad Bentheim: Arbeitsplatz in der Cloud

[18.12.2024] Die Stadt Bad Bentheim führt die cloudbasierte Arbeitsplatzlösung Microsoft 365 ein und verspricht sich davon effizientere und flexiblere Abläufe. Unterstützung bei der Einführung erhielt die Kommune durch ihren langjährigen IT-Dienstleister ITEBO. mehr...

Ein Mann mit VR-Brille hantiert mit ihn umgebenden Lichtwellen.
bericht

Virtuelle Realität: Die Zukunft beginnt jetzt

[27.11.2024] Technologien wie Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) eröffnen auch für Verwaltungen völlig neue Möglichkeiten. Erste Denkanstöße für potenzielle Einsatzgebiete in Kommunen will nun eine Arbeitsgruppe der KGSt erstellen. mehr...

Porträtbild von Dr. Andreas Wierse.
interview

Sicos BW: Offen für neue Technologien

[22.11.2024] Der Einsatz von Virtual Reality und Augmented Reality in der Verwaltung kann die Qualität von Entscheidungen deutlich verbessern, sagt Andreas Wierse. Kommune21 sprach mit dem Geschäftsführer von Sicos BW über die Einsatzmöglichkeiten der Technologie in Kommunen. mehr...

Screenshot des Headers zum Axians Infoma Innovationspreis 2024, der eine zur Faust geformte Hand zeigt, nur der ausgestreckte Zeigefinger tippt auf das Wort Innovation.

Axians Infoma: Der Innovationspreis 2024 ist vergeben 

[19.11.2024] Die Gewinner des Axians Infoma Innovationspreises 2024 stehen fest. Den Hauptpreis gewann die Kreisbaugruppe Rems-Murr-Kreis-Immobilien-Management für ihr digitales Schadensmanagement. Auch wurden zwei Finalisten aus Österreich und Niedersachsen geehrt. mehr...

Vektorgrafik mit stilisiert dargestellten Persone, die mit Puzzleteilen an einem Laptop hantieren.

Ceyoniq: Update für nscale

[05.11.2024] Mit Version 9.3 hat Softwareanbieter Ceyoniq das nächste Update seiner Content-Management-Lösung nscale veröffentlicht. Neuerungen gibt es unter anderem in der automatisierten Rechnungsverarbeitung, bei digitalen Signaturen, in den Grundfunktionen oder dem nscale-Webclient. mehr...

Kempen: IT-Safe ersetzt Serverraum

[15.10.2024] Mit der Onsite-Colocation-Lösung des Anbieters Prior1 kann die Stadt Kempen ihre Systeme künftig in einem hochsicheren IT-Safe betreiben. mehr...

Philipp Stolz
interview

Schorndorf: Wir Spinner aus der Digitalisierung

[10.10.2024] Als Chief Digital Officer (CDO) der Stadt Schorndorf in Baden-Württemberg hat Philipp Stolz ChatGPT eingeführt und für den Umgang damit eine Dienstanweisung verfasst. Die Mitarbeiter durchlaufen eine Schulung und sind begeistert. mehr...

Das Bild zeigt einen Bildschirm mit einer Ansicht des Programms disy Cadenza.

Disy/Ionos: Datensouveräne Umgebung

[07.10.2024] Das Karlsruher Unternehmen Disy Informationssysteme und der Cloudanbieter Ionos haben eine Kooperation gestartet, um innovative und datenschutzkonforme Software-as-a-Service-Lösungen anzubieten. mehr...

Die Guideline von Vitako und KGSt soll eine praxisnahe Orientierung für den Einsatz von generativer KI in Kommunalverwaltungen bieten.

Vitako/KGSt: Praxisleitfaden für generative KI

[12.09.2024] Einen Leitfaden für den Einsatz von generativer KI in Kommunalverwaltungen haben KGSt und Vitako erarbeitet. Der Fokus liegt auf der Integration von LLM-Tools in den Verwaltungsalltag. mehr...

Dr. Michael Neubauer
interview

Interview: KI-Entwicklung mitgestalten

[04.09.2024] Im Interview erklärt Michael Neubauer, Gründer des Start-ups Gov-KI, welche Potenziale er im Einsatz Künstlicher Intelligenz sieht und warum die öffentlichen Rechenzentren sich die Chance nicht entgehen lassen sollten, bei der KI-Entwicklung mitzuwirken. mehr...

München: Bearbeitungsstatus per QR-Code abfragen

[30.08.2024] Schnell, sicher und bequem können die Bürgerinnen und Bürger in München über einen personalisierten QR-Code den Bearbeitungsstatus beantragter Ausweisdokumente online abfragen. mehr...