Samstag, 11. Januar 2025

AnhörungDisput über nPA

[25.04.2017] Der Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Förderung des elektronischen Identitätsnachweises stößt auf unterschiedliche Meinungen. In einer Anhörung äußerten sich jetzt Befürworter ebenso wie kritische Experten zum Thema.

Auf unterschiedliche Experteneinschätzungen stößt der Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Förderung des elektronischen Identitätsnachweises (18/11279). Das ist gestern (24. April 2017) bei einer Sachverständigen-Anhörung (wir berichteten) deutlich geworden. Jens Fromm vom IT-Dienstleistungszentrum Berlin sagte in der Anhörung, dass man bei dem Ausweis zwar eine tolle Technik, bei der Einführung aber vergessen habe, den Nutzer ein Stück weit mitzunehmen. Im Jahr 2010 sei dem Nutzer eine komplex zu bedienende Anwendung angeboten worden. Fromm plädierte dafür, dass die eID-Funktion eingeschaltet bleiben sollte. Er sieht darin eine größere Chance, dass die eID-Funktion vorankommt. Professor Bernd Holznagel von der Universität Münster begrüßte den erneuten Versuch, diese Sicherheits-Infrastruktur zu etablieren und zu fördern. Aus seiner Sicht sollte es zur Kontrolle des Dienstanbieters hinsichtlich der Zertifizierung bei der alten Regelung bleiben. „Das war erprobt und ist gut so“, kommentiert der Professor. Einen Grund für den Vertrauensmangel in die eID sieht Constanze Kurz vom Chaos Computer Club darin, dass auf die Risiken, die mit der Benutzung einhergehen, nicht handfest und ehrlich hingewiesen werde. Dies betreffe insbesondere die Lesegeräte. Es sei Pflicht für den Staat, der diese eID herausgibt, die Bürger sinnvoll zu informieren, was die Unterschiede bei der Benutzung der verschiedenen Lesegeräte in Bezug auf die IT-Sicherheit sind. Professor Marian Margraf von der Freien Universität Berlin hält die automatische und dauerhafte Einschaltung der eID-Funktion für weniger kritisch. Schließlich hätten die Nutzer nach wie vor die Möglichkeit, den Personalausweis zu sperren. Jürgen Müller von der Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit kritisierte, dass der Gesetzentwurf sowohl das Recht auf informationelle Selbstbestimmung beeinträchtigt als auch bestimmte den Datenschutz sichernde Standards unterlaufe. Die obligatorische Aktivierung der eID-Funktion sei die Bundesbeauftragte für den Datenschutz und Informationsfreiheit nur dann bereit mitzugehen, wenn es tatsächlich keine verpflichtende Nutzung gibt. Das sollte auch im Gesetz selbst verankert werden. Dass sein Haus dem Gesetzentwurf voll zustimmen könne, machte Arne Schönbohm, Präsident des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik deutlich. Der Entwurf reagiere auf die praktischen Erfahrungen seit Einführung der eID, um die Verwendungsbreite für die Bürger zu erhöhen. Dabei behalten die Änderungen laut Schönbohm deren hohes Sicherheitsniveau bei.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Digitale Identität

Schwerin: Nutzerkonto wird auf BundID umgestellt

[22.11.2024] Da die MV-Nutzerkonten Ende Januar 2025 deaktiviert werden, sind Schwerinerinnen und Schweriner aufgerufen, eine Neuanmeldung mit der BundID vorzunehmen. mehr...

Rathaus Stadt Wiesbaden

Wiesbaden: Videoident stößt auf positives Echo

[31.10.2024] Wer sich in Wiesbaden an- oder ummelden will, kann dazu seit etwa einem Jahr ein Videoident-Verfahren nutzen. Der neue Service ist bereits in der Pilotphase auf großes Interesse gestoßen. mehr...

Darmstadt: Pilotprojekt zum digitalen Schülerausweis

[05.08.2024] Am Berufsschulzentrum Nord in Darmstadt wird im Rahmen eines einjährigen Pilotprojekts ein digitaler Schülerausweis auf dem Smartphone getestet. mehr...

Claus Hartherz

Interview: eID einfach und sicher prüfen

[22.07.2024] Zur Überprüfung digitaler Identitäten steht seit Kurzem die Open Digital Identity Solution (ODIS) des IT-Dienstleisters adesso zur Verfügung. Was die Lösung auszeichnet, erklärt Claus Hartherz, Business Development Executive Digitale Identitäten bei adesso, im Interview mit Kommune21. mehr...

eGovernment Monitor 2024 ermittelt im Vergleich zum Vorjahr einen substanziellen Anstieg an eID-Nutzenden.

eGovernment Monitor 2024: Immer mehr Menschen nutzen eID

[12.07.2024] In allen Bevölkerungsgruppen nutzen immer mehr Menschen die eID des Personalausweises. Das geht aus einer Vorabveröffentlichung des eGovernment Monitors 2024 hervor, bei der insbesondere die Nutzung und Akzeptanz staatlicher digitaler Identitäten ermittelt wurden. 
 mehr...

Aachen: Umstellung auf BundID

[01.07.2024] In Nordrhein-Westfalen tritt die vom Bundesinnenministerium betriebene BundID an Stelle des bisherigen landesspezifischen Nutzerkontos Servicekonto.NRW. Davon sind auch Kommunen betroffen. Aachen hat bereits umgestellt. mehr...

Mit der EUDI-Wallet digitale Dienste bequem nutzen.

eIDAS 2.0: Digitale Brieftasche

[24.06.2024] Mit der Novellierung der eIDAS-Verordnung treibt die EU die Digitalisierung weiter voran: Eine digitale Brieftasche, welche die elektronische Identität der Bürgerinnen und Bürger trägt, soll ab 2026 verfügbar sein. mehr...

Ceyoniq: Siegeln und Signieren mit FP Sign

[13.06.2024] Elektronisches Siegeln und Signieren soll bald auch mit der Informationsplattform Ceyoniq nscale möglich sein. Dazu will der Software-Anbieter den Technologie-Stack von FP Digital in seine Informationsplattform einbinden. mehr...

Willingen erprobte die eID-basierte digitale Kur- und Gästekarte.

Willingen: Innovation im Tourismus

[11.06.2024] In der Gemeinde Willingen im Sauerland wurde eine eID-basierte digitale Kur- und Gästekarte implementiert. Davon profitierten Gäste, Beherbergungsbetriebe und die Kommune selbst. mehr...

Behördliche Insignien wie Stempel und Klebesiegel gehören ins Bürokratiemuseum.

Kommentar: Mit Stempel und Siegel

[10.06.2024] Im Zentrum der Verwaltungsdigitalisierung muss der Online-Ausweis stehen, als Dreh- und Angelpunkt der Bürger-Behörden-Kommunikation. Seit 13 Jahren wird die Bedeutung des digitalen Dokuments heruntergespielt und seine Handhabung regelrecht konterkariert. mehr...

EUDI-Wallet: Smartphone wird zum Ausweis.

Digitale Identität: EUDI-Wallet und BundID

[05.06.2024] Die Integration von BundID und EUDI-Wallet kann für effiziente Verwaltungsprozesse sorgen. Die EUDI-Wallet wird aber nicht nur im behördlichen Bereich, sondern auch in anderen Sektoren an Bedeutung gewinnen. Eine Harmonisierung von eIDAS 2.0 und OZG 2.0 würde dieser Entwicklung Rechnung tragen und weitere Vorteile bieten. mehr...

Möglichkeiten für den selbstbestimmten

ekom21: Wie gelingt eine einfache Online-Anmeldung?

[03.06.2024] In einem BMWK-geförderten Projekt haben zahlreiche Beteiligte Anwendungen für mobiles digitales ID-Management erprobt. Der IT-Dienstleister ekom21 leitete das Teilprojekt rund um den Bereich kommunales Government. mehr...

Essen: Serviceportal nutzt BundID

[27.05.2024] Wer Online-Leistungen im Serviceportal der Stadt Essen nutzen möchte, muss sich dazu nun bei der BundID registrieren. mehr...

Die Einführung von Videoident-Verfahren soll Kölner Bürgerinnen und Bürgern bald einige Amtsbesuche ersparen.

Köln: Videoident statt Amtsbesuch

[25.04.2024] Die Stadt Köln hat den Einsatz eines videogestützten Identifikationsverfahrens zur Anmeldung von Eheschließungen sowie An- und Ummeldungen beschlossen. Vorbild für die Entscheidung war die Stadt Wiesbaden, die ein Videoidentifkationsverfahren erfolgreich nutzt. mehr...

In Bielefeld pilotiert nextgov iT die Umstellung des Verwaltungsportals auf die BundID.

Bielefeld: Umstellung auf BundID

[22.04.2024] In Nordrhein-Westfalen soll zur sicheren Identifizierung bei der Nutzung von Online-Diensten das vom Land betriebene Servicekonto.NRW noch in diesem Jahr von der BundID des BMI abgelöst werden. Nun vollzieht die Stadt Bielefeld bei ihrem Verwaltungsportal die Umstellung. mehr...