InterviewE-Payment in Düren
Herr Sievers, lebendig, offen und mittendrin – das ist die Leitidee der Stadt Düren für eine moderne Verwaltung. Welche Rolle spielt das E-Payment in Ihrer E-Government-Strategie?
Einkaufen über das Internet und mobile Endgeräte gehört längst zum Alltag. Online-Dienste erwarten die Bürger deshalb auch von der Verwaltung. Nicht erst seit dem E-Government-Gesetz ist klar: E-Payment ist ein Standort- und Erfolgsfaktor. Insofern priorisieren wir das Thema hoch.
Wie weit sind Sie in der Umsetzung?
Neben den Dienstleistungen Bewohnerparken und Meldebescheinigungen haben wir auch die Urkundenanforderungen aus dem Standesamt (xSta) in unser Bürgerportal eingebunden und durch die E-Payment-Funktionalität abgerundet. Einwohnermelde- und Gewerberegisteranfragen werden bald folgen.
„Wir brauchen einen optimalen Mix an Bezahlverfahren.“
Was sind die nächsten Ziele?
Als Modellkommune E-Government wollen wir eine Bezahlplattform einrichten. Wir wollen nicht nur Online- sondern auch Offline-Prozesse mit E-Payment verbinden. Die Idee: Auf Gebührenbescheiden, die postalisch versandt werden, werden wir eine Internet-Adresse angeben. Diese URL kann, kombiniert mit Zahlungsdaten, auch als QR-Code ausgewiesen werden. So landet der Bürger ohne Umwege im Portal unserer Stadt, wo er sich einloggen muss. Über ein Formular kann er dann die Zahlmethode wählen. Hierbei prüfen wir auch die erstmalige Einbindung von GiroCheckout, dem Zahlsystem der Sparkassen. Der Bürger erhält nach erfolgreicher Zahlung vom Bürgerportal ein SEPA-Mandat als PDF oder eine Zahlungsbestätigung per E-Mail. Das Empfangskonto der Stadtkasse soll fest hinterlegt werden, sodass der Bürger die Daten gar nicht erst eingeben muss.
Worauf legen Sie besonderes Augenmerk?
Wir brauchen einen optimalen Mix an Bezahlverfahren, damit der Service alle erreicht. Und E-Payment muss sicher sein. Weitere Voraussetzung ist eine medienbruchfreie Bearbeitung.
Wo steht die E-Government-Modell-Kommune Düren im Jahr 2020?
Im E-Government steckt eine große Dynamik. Die Nutzerzahl von Online-Verwaltungsdiensten wird steigen – und das natürlich eng verknüpft mit dem E-Payment. Vielleicht gibt es dann eine Art virtuellen Geldbeutel, der Coupons, Tickets oder diverse Ausweise übergreifend zusammenfasst? Der neue Personalausweis weist ja schon heute in Richtung eines Bürgerkontos. Mit der zweifelsfreien Identifizierung eines Verwaltungskunden wird es möglich, die Verwaltungsservices für Bürger und Unternehmen noch besser auf deren Bedürfnisse auszurichten und effizienter abzuwickeln – E-Payment dann als Standard inklusive.
Dieser Beitrag ist im Spezial der April-Ausgabe von Kommune21 erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren.
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