AugsburgEin Jahr Integreat im Einsatz
Herr Oberbürgermeister Gribl, vor gut einem Jahr wurde in Augsburg erstmals die Integreat-App angeboten. Welche Erfahrungen haben Sie bislang gemacht?
Gribl: Augsburg hat eine lange Tradition in der Geflüchtetenhilfe mit sehr guten Strukturen bei den Ehrenamtlichen. So haben wir zum Beispiel ein eigenes Freiwilligenzentrum und seit Jahren eine Vielzahl engagierter Mitbürgerinnen und Mitbürger in diesem Bereich. Als das Team von Integreat, damals noch unter dem Arbeitstitel RefGuide+, auf uns zugekommen ist, war schnell klar, dass unsere zuständigen Ämter das Vorhaben unterstützen werden, wo sie können. Und wie ich informiert wurde, hat die Umsetzung von Anfang an in einem sehr produktiven Miteinander gut geklappt, obwohl es ein Pilotprojekt war.
Krcmar: Das freut mich, ich empfinde es nämlich genauso. Einmal im Quartal treffen sich das Integreat-Kern-Team und ehrenamtliche Unterstützer zur zweitägigen Entwicklerkonferenz bei uns an der TU München, und zwar neben der laufenden Arbeit. Ich schaue da immer gern vorbei, denn es ist spannend zu sehen, wie die geplanten Neuerungen diskutiert werden. Sehr lösungsorientiert, ohne Eitelkeiten, ohne Schere im Kopf.
Gribl: Ich glaube, dieses offene Denken ist der große Vorteil. Die Entwicklung geht ja immer weiter. Erst kürzlich hat das Team von Integreat mit der Handwerkskammer für Schwaben eine Zusammenarbeit vereinbart. Somit werden bald auch lokale Lehrstellen in der Integreat-App aufgelistet.
Herr Krcmar, warum braucht eine Gebietskörperschaft eine App wie Integreat?
Krcmar: Ich erzähle nichts Neues, wenn ich sage, dass die Integration von Geflüchteten die Kommunen vor große Herausforderungen stellt. Unsere App bündelt alle Informationen für Neubürger und versetzt die Geflüchteten in die Lage, sich selbst zu helfen. In erster Linie brauchen also die Geflüchteten die App; zusätzlich nimmt sie den Kommunen viel Arbeit ab und erleichtert deren Integrationsbemühungen. Ganz wichtig an dieser Stelle: Wir sind mit Integreat nicht nur in den ersten drei bis sechs Monaten da, sondern begleiten den Integrationsprozess langfristig.
„Integreat ist digital eine große Hilfe.“
Wie muss ich mir als Entscheider in einer Verwaltung die Zusammenarbeit mit dem Integreat-Team vorstellen?
Krcmar: Wir bieten Kommunen einen großen Sockel an Basisinformationen, auf die sie ihre speziellen, lokalen Informationen aufsetzen – so, wie es jeweils nötig ist. Integreat ist immer eine maßgeschneiderte Lösung; keine der derzeitigen Apps gleicht einer anderen bis ins Detail. Integreat ist auch nie statisch, sondern immer in Bewegung. Die App kommuniziert Veränderungen für alle Beteiligten, aktuelle Adressen, Ansprechpartner oder Prozesse sowie erweiterte Beratungsleistungen. Eben alles, was sich ändert.
Gribl: In Augsburg ist Integreat ein wichtiger Baustein der Informationsbeschaffung für Geflüchtete. Es gibt hier über 1.000 Zugriffe pro Monat. Das ist ein sehr guter Wert.
Herr Krcmar, wie lange wird es Integreat geben?
Krcmar: Ich sehe kein Ende. Integreat ist als Teil der Tür an Tür Digital Factory an den Verein Tür an Tür gekoppelt. Der feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Das allein zeigt, wie wichtig und präsent das Thema ist. Deutschland war und ist ein Einwanderungsland. Auch in Zukunft werden viele Menschen hier ein neues Leben beginnen. Diese Menschen werden auch in Jahren noch Fragen haben. Integreat ist das, was der Vorläufer – eine Broschüre des Vereins Tür an Tür – war: ein mehrsprachiges, leicht zu bedienendes Kompendium mit allen relevanten Informationen. Im Gegensatz zur Broschüre ist die App aber immer auf dem neuesten Stand.
Gribl: Letztlich verstehe ich Integreat als eine Art Wikipedia für Menschen mit Migrationshintergrund. Deren Anteil beträgt in Augsburg derzeit alleine 38,8 Prozent in der Generation der 18- bis 25-Jährigen.
Was ist das Ziel von Integreat?
Krcmar: Wir wollen die bestmögliche Integration erreichen.
Gribl: Und digital ist Integreat dabei eine große Hilfe.
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