10. Kommunaler IT-SicherheitskongressEin Jahrzehnt Engagement
Sein zehnjähriges Jubiläum feierte in diesem Jahr der Kommunale IT-Sicherheitskongress (22. bis 23. April 2024, Berlin). Wie die Veranstalter Deutscher Städtetag, Deutscher Landkreistag sowie Deutscher Städte- und Gemeindebund mitteilen, nahmen knapp 700 Fachleute aus Ländern und Kommunen teil und nutzten die Gelegenheit zum Austausch, zur Vernetzung und zur Weiterbildung. Die starke Beteiligung unterstreiche die Bedeutung des Themas Informationssicherheit für die Kommunen.
In seiner Eröffnungsrede sagte Bundes-CIO Markus Richter: „Die Bedrohungen aus dem Cyber-Raum nehmen stetig zu. In einer sich immer stärker digitalisierenden Gesellschaft bilden sichere und resiliente IT-Systeme eine unverzichtbare Basis. Die öffentlichen Verwaltungen stellen sich dieser Aufgabe durch ein verantwortungsvolles Management der Informationssicherheit. Für den Erfolg ist die Abstimmung von Bund, Ländern und Kommunen unter dem Dach des IT-Planungsrates wesentlich. Ich freue mich darauf, diese vertrauensvolle Zusammenarbeit fortzusetzen.“ Ergänzt wurde die Bundesperspektive durch die Präsidentin des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Claudia Plattner. Sie erklärte die Cyber-Sicherheit von Kommunen zur offenen Flanke; denn aktuell fänden jeden Monat mehr als zwei erfolgreiche Ransomware-Angriffe auf Kommunen statt. „Wir sind in der Pflicht dafür zu sorgen, dass bürgernahe Services verfügbar bleiben. Weil es einen 100-prozentigen Schutz nicht gibt, müssen Kommunen ihre Resilienz erhöhen“, führte Plattner aus. Dies sei eine gesamtstaatliche Aufgabe, betonte die BSI-Präsidentin.
Für die kommunalen Spitzenverbände würdigte Kay Ruge, Stellvertreter des Hauptgeschäftsführers beim Deutschen Landkreistag, die Arbeit der kommunalen Praktiker und forderte ein gemeinsames Zielbild der staatlichen Informationssicherheit. „Es braucht eine gesamtstaatliche IT-Sicherheitsarchitektur, die die Kommunen als wesentlichen Akteur in einer zunehmend vernetzten Welt mitdenkt, um den vielfältigen Herausforderungen begegnen zu können. Viele Maßnahmen bleiben bisher Stückwerk“, so Ruge.
Im Rahmen des Kongresses wurde zudem eine Vielzahl von Einblicken in aktuelle Herausforderungen und Strategien im Bereich der kommunalen Informationssicherheit gegeben. So standen am ersten Kongresstag Themen wie Cyber-Angriffe auf Kommunen, Phishing-Simulationen, Potenziale von Künstlicher Intelligenz bei der Angriffserkennung sowie der IT-Grundschutz auf der Agenda. Beispielhaft berichtete etwa Landrat Clemens Körner über die Auswirkungen eines Cyber-Angriffs auf den Rhein-Pfalz-Kreis. Ein in Kooperation mit dem BSI und dem Bundesverwaltungsamt durchgeführter Workshop zur Weiterentwicklung der kommunalen Informationssicherheit bildete den Mittelpunkt des zweiten Tages.
Der Kommunale IT-Sicherheitskongress wird durch den deutschen IT-Planungsrat finanziell unterstützt.
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