FachverfahrenEinfach wählen
Im September 2013 hat ganz Deutschland gewählt. Rund 62 Millionen Wahlberechtigte wurden aufgerufen, über ihre neuen Vertreter im Bundestag zu entscheiden. Noch in der Wahlnacht konnten die Ergebnisse offiziell bekanntgegeben werden. Betrachtet man nur den Teil des Wahlprozesses – vom Ankreuzen bis hin zum Auszählen – erscheint die Durchführung einer Bundestagswahl recht einfach. Doch ist dieser offizielle Part nur der letzte Schritt einer langen Kette von Prozessen. Die aufwendige Vorbereitung und Organisation der Wahl bleiben dem Wähler verborgen. Und das sollen sie auch. Für ihn soll der Gang zur Wahlurne so komfortabel wie möglich sein. Immerhin lebt eine Demokratie von ihrer Wahlbeteiligung. Die Vorbereitung und Organisation der Wahlen sind Aufgaben des jeweiligen Wahlleiters. Damit dieser selbst bei Millionen Wählern und mehreren tausend Wahlhelfern nicht den Überblick verliert, unterstützen ihn Wahlsysteme wie etwa IVU.elect der Firma IVU Traffic Technologies.
Organisation von Wahlen
Lange vor dem Versand der ersten Wahlbenachrichtigung beginnt bereits der Wahlprozess. Sind Wahlart, -regeln und -gebiete definiert, müssen geeignete Gebäude für das Einrichten der Wahllokale und -büros gefunden werden. Dabei sind ein barrierefreier Zugang für mobilitätseingeschränkte Personen, die allgemeine Erreichbarkeit für die Wähler im Wahlgebiet und vorhandene Raumsicherungsmöglichkeiten nur einige der Kriterien, die zu erfüllen sind. Hinzu kommen noch Faktoren wie die Höhe des Mietzinses und Mietvertragsregelungen. All diese Daten werden gesammelt, aufbereitet und ausgewertet, bevor die Standortentscheidung getroffen werden kann. Zudem müssen Informationen zum vorhandenen Personal wie Vermieter und Hausmeister sowie die Bezahlmodalitäten festgehalten werden. Allein in der bayerischen Landeshauptstadt München müssen mehr als 200 solcher Standorte und über 700 Wahllokale identifiziert und verwaltet werden. Übersichtliche Datenbanken sind hier ein absolutes Muss. Mithilfe eines Wahlsystems können sämtliche Gebäudedaten inklusive der notwendigen Dokumente strukturiert abgelegt und verwaltet werden.
Sind die passenden Örtlichkeiten gefunden, müssen die Wahllokale eingerichtet und besetzt werden. Grundlage hierfür ist ein Pool von ehrenamtlichen Helfern, die sich via Online-Schnittstelle anmelden und ihre Daten zusenden können. Der Web-Zugriff wird über eine JEE-Applikation realisiert, die über gesicherte Schnittstellen auf IVU.elect zugreift. Die Prüfung der Wahlhelferdaten entsprechend dem gültigen Wahlrecht übernimmt das System automatisch. Per Drag-and-drop können diese den entsprechenden Wahllokalen und Tätigkeiten zugeordnet werden. Auch fiskalische Prozesse wie das Verwalten der Kontodaten und die Auszahlung des Erfrischungsgeldes der Wahlhelfer können mit IVU.elect größtenteils automatisiert werden. Dabei werden auch die unterschiedlichen Anforderungen zwischen Brief- und Urnenwahllokalen berücksichtigt. Nach der Einrichtung der Wahllokale werden die Wählerverzeichnisse erstellt und Wahlbenachrichtigungen verschickt. Auch diese Prozesse kann IVU.elect über Schnittstellen zum Einwohnermeldewesen erleichtern. Neben den organisatorischen Aspekten einer Wahl unterstützt IVU.elect auch sehr effizient und umfänglich die Prozesse zur Einreichung und Zulassung der Wahlvorschläge. Das beginnt mit der ersten Anmeldung der Parteien, Kandidaten oder Wählergruppen und endet mit dem Erstellen des offiziellen Stimmzettels auf Knopfdruck.
Lösung sorgt für Transparenz
Da das Wahlrecht in Deutschland zurzeit keine computergestützte Stimmabgabe zulässt, müssen die einzelnen Stimmzettel von den Wahllokalen in IVU.elect manuell erfasst werden. Dabei sorgt eine entsprechend auf die jeweilige Stimmzettelfarbe abgestimmte Gestaltung der Eingabemasken für eine möglichst fehlerfreie Datenerfassung. Je nach Wahl kann dies im Vorfeld einzeln konfiguriert werden. Zudem durchlaufen alle Eingaben permanente Plausibilitätskontrollen, die bei Inkonsistenzen sofort Warnungen oder Fehlermeldungen auslösen. Schon während der Wahl liefert das System aktuelle Hochrechnungen in Echtzeit, die dem Wahlleiter schon frühzeitig einen guten Eindruck von deren Ausgang vermitteln können. Neben den Hochrechnungen werden natürlich auch stets die offiziellen Ergebnisse zum jeweiligen Auszählungsstand berechnet und für verschiedene Medien publiziert. Die Darstellungen können grafisch als Diagramm oder Themenkarte, verbal als Erläuterung des Sitzverteilungsalgorithmus oder in einfachen Zahlen erfolgen. Neben der Publikation der Ergebnisse für die Öffentlichkeit können auch alle offiziellen Dokumente auf Knopfdruck vollständig fertig formatiert erzeugt werden. Die Wahlvorstände oder -leiter müssen die Niederschriften dann quasi nur noch unterschreiben.
Dank der Lösung IVU.elect kann der gesamte Wahlprozess nicht nur automatisiert, sondern vor allem auch auditiert werden. Etliche Prüfungsmechanismen sorgen für Sicherheit. Die durchgängige Dokumentation ermöglicht auch nach dem Wahlprozess noch absolute Transparenz. Diese Vorteile nutzen immer mehr Gemeinden und setzen auf IT-Unterstützung. So kam IVU.elect bei den deutschen Bundestagswahlen bereits zum vierten Mal zum Einsatz, in den Niederlanden wurde schon sechs Mal mit dem Wahlsystem gewählt und München setzt seit dem Jahr 2013 bei allen Wahlen auf die E-Government-Lösung.
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