Samstag, 19. April 2025

Smart CityEmden zählt zu den Vorreitern

[22.11.2019] Emden platziert sich erneut unter den Top 20 im Smart City Ranking „Digitales Deutschland“ des Unternehmens Haselhorst Associates. Punkten konnte die ostfriesische Hafenstadt beispielsweise mit dem Ausbau des Glasfasernetzes und mit smarten Projekten zu den Themen Elektromobilität, intelligenter Energieverbrauch und Stadt-App.

Emden ist unter den Top 20 Smart Citys im diesjährigen Smart City Ranking „Digitales Deutschland“. Die Unternehmensberatung Haselhorst Associates hat das Ranking erstellt. Darin schafft es die Seehafenstadt in Ostfriesland bereits zum zweiten Mal unter die ersten 20. Wie die Stadtwerke Emden mitteilen, sind für das Ranking 400 deutsche Städte mit über 30.000 Einwohnern im Bereich Smart City verglichen worden, um den Handlungsbedarf der Kommunen zu erkennen. Neben Norderstedt konnte sich nur Emden als mittelgroße niedersächsische Stadt so weit vorne im Ranking platzieren. „Smart City bedeutet, das Leben der Menschen zu verbessern und gleichzeitig die Stadt als Wirtschaftsstandort attraktiver zu machen“, sagt Manfred Ackermann, Geschäftsführer der Stadtwerke Emden. Ackermann ist auch Initiator einer Smart City Roadmap, mit deren Umsetzung die Seehafenstadt bereits 2016 begonnen hat. „Alle begonnenen Projekte wurden im letzten Jahr weiter vorangetrieben“, heißt es in Emdens Beurteilung. So zum Beispiel der Ausbau des Glasfasernetzes. Emden habe im vergangenen Jahr Gewerbegebiete mit Glasfaser versorgt und dieses Jahr in der Innenstadt begonnen. Dafür planen die Stadtwerke Ausgaben von rund 45 Millionen Euro innerhalb der nächsten zehn Jahre, heißt es aus Emden. Der Ausbau sei unverzichtbar, um das Projekt Smart City Emden realisieren und dafür alle wichtigen Bereiche des Alltagslebens digitalisieren zu können.

Umstellung auf Elektrofahrzeuge

Die neuesten Entwicklungen in Emden sind wesentlich von VW beeinflusst, informiert die Stadt. Der Konzern plane dort in Zukunft ausschließlich Elektrofahrzeuge zu produzieren, ab 2023 sollen 600.000 Stück vom Band rollen. „Auch hier hat Emden vorausgedacht und früh hervorragende Voraussetzungen für die CO2-neutrale Produktion von Elektrofahrzeugen und Batterien vor Ort zu schaffen“, berichtet Jürgen Germies, Partner bei Haselhorst Associates. Der frühzeitige Start mit der Smart City Roadmap erweise sich als Glücksfall, da eine Umstellung auf Elektrofahrzeuge 2016 noch nicht abzusehen war. So sei Emden in der Lage gewesen, sofort nach der Entscheidung von VW zu handeln und die weitreichenden Veränderungen in der Stadt vorzubereiten. Zum Beispiel rechnet Ackermann damit, dass viele VW-Beschäftigte rasch auf die neuen E-Autos ihres Arbeitgebers umsteigen werden. Dazu erklärt er: „Wir haben ganze Straßenzüge, in denen fast nur VW-Angestellte wohnen. Wenn die nach der Schicht alle gleichzeitig ihre Fahrzeuge laden, muss das Stromnetz entsprechend vorbereitet sein.“ Um einen Kollaps zu verhindern, ertüchtigen die Stadtwerke das Netz derzeit per Stresstest, wie es im Fachjargon heißt. Dazu werden Übungen abgehalten, in denen unregelmäßige Stromnachfrage und die Einspeisung von Wind- und Sonnenstrom simuliert werden.

Anwendungen zentral steuern

Beim Projekt „Intelligente Energiestadt“ hat Emden seit zwei Jahren mit Siemens einen starken Partner an der Seite (wir berichteten). Der Technologiekonzern erprobt in Ostfriesland im Kleinen, was eines Tages in großen Städten auf der ganzen Welt funktionieren soll. Ziel ist eine IT-Architektur, in der Energieversorgung, Verkehrs- und Parkraum-Steuerung sowie die Kommunikation mit Gebäuden ein Ganzes bilden. Fallen beispielsweise kurzzeitig die Temperaturen ab, könne man bereits heute die Heizungen in den Schulen und Turnhallen ganz einfach von der Schaltzentrale bei den Stadtwerken aus steuern. Emden berichtet außerdem von Fortschritten mit der neuen Stadt-App Keptn. Sowohl vom Smartphone als auch vom PC aus kann man sich via Keptn über die Stadt, den aktuellen Verkehr, Umleitungen und freie Parkplätze informieren. Neuerdings gebe es zudem die Möglichkeit, mit der App in über 40 Emdener Geschäften Gutscheine zu kaufen, die in allen beteiligten Geschäften und Restaurants eingelöst werden können. Dazu sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Ackermann: „Was Amazon im Großen macht, machen wir im Kleinen. Dann bleibt das Geld in der Stadt, und davon profitieren alle.“ Dabei habe die Resonanz der Emder Bevölkerung auf dieses bisher einmalige Angebot alle Erwartungen übertroffen. Rund 4.000 Nutzer hätten die Seite in ständiger Benutzung, dazu würden pro Woche 20.000 Zugriffe registriert.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Smart City

Duisburg: Smart City sucht Bürgerideen

[17.04.2025] Ihren Smart-City-Masterplan will die Stadt Duisburgs gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern weiterentwickeln. Noch bis Ende Mai können diese ihre Ideen online einbringen. Die Stadt will alle Vorschläge sichten, bewerten und, sofern möglich, in den neuen Masterplan einbringen. mehr...

Grafik mit den Daten zur Teilnahme am Smart-City-Masterplan der Stadt Stuttgart.

Stuttgart: Smart-City-Masterplan in Arbeit

[16.04.2025] Unter Beteiligung der Stadtgesellschaft erarbeitet Stuttgart einen umfassenden Smart-City-Masterplan. In Workshops diskutieren Vertreterinnen und Vertreter aus Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft entsprechende Ideen und Projekte. Online können außerdem Vorhaben bewertet und kommentiert werden. mehr...

Markus Wartha, Bundesdigitalminister Dr. Volker Wissing, Landaus Oberbürgermeister Dr. Dominik Geißler und Dr. Beate Ginzel, Leiterin des Referats Digitale Stadt in Leipzig.

Leipzig / Landau in der Pfalz: Modellstädte für KI-gestützte Verkehrssteuerung

[15.04.2025] Die Städte Leipzig und Landau in der Pfalz werden als Pilotregionen im Forschungsprojekt AIAMO (Artificial Intelligence And MObility) an der KI-gestützten Verkehrssteuerung arbeiten. Die Ergebnisse sollen auf kleine und mittlere Kommunen übertragbar sein. mehr...

Regionalkonferenz MPSC: Smart sein

[11.04.2025] Wie Städte digital und nachhaltig wachsen können, steht im Mittelpunkt der 22. Regionalkonferenz des Bundesprogramms Modellprojekte Smart Cities am 3. Juni 2025 in Halle (Saale). mehr...

Digitalstaatssekretär Stefan Sauer in einem Park, gemeinsam mit den drei Bürgermeistern Marc Friedrich, Jochen Engel und Marcus Merkel.

Interkommunale Zusammenarbeit: Smarte Daten helfen Bauhöfen

[11.04.2025] Daten aus Sensoren und eine App unterstützen die Orte Nauheim, Trebur und Büttelborn dabei, Baumbewässerung und Streueinsätze gezielt zu planen und künftig auch die Beleuchtung bedarfsabhängig zu steuern. Die Kommunen haben das Projekt gemeinsam umgesetzt. mehr...

Eine Ampel mit Pfeil nach rechts zeigt grün.
bericht

Digitale Verkehrssteuerung: KIMONO sorgt für Neustart

[10.04.2025] Kaiserslautern hat seiner verkehrstechnischen Infrastruktur bis 2033 eine umfassende Modernisierung und Digitalisierung verordnet. Von den im Rahmen des Projekts KIMONO entstehenden Lösungen können auch andere Kommunen profitieren. mehr...

Parkzone entlang einer Hamburger Straße.
bericht

Hamburg: Parkraum effizient prüfen

[09.04.2025] In Hamburg können Parkberechtigungen digital beantragt und von den Kontrollkräften online überprüft werden. In Zukunft sollen Scan-Fahrzeuge für noch mehr Effizienz bei der Parkraumkontrolle sorgen – vorausgesetzt, die rechtliche Grundlage wird geschaffen. mehr...

Vektorgrafik einer Smart City.

Kreis Hameln-Pyrmont: Smart City geht in Verlängerung

[09.04.2025] Der als Modellprojekt Smart Cities geförderte Kreis Hameln-Pyrmont hat die kostenneutrale Verlängerung der Projektlaufzeit um ein Jahr beantragt – mit Erfolg. Durch den zeitintensiven Abstimmungsbedarf wäre der ursprünglich vorgesehene Zeitraum bis Ende 2026 zu kurz für die Kommune gewesen. mehr...

Porträtaufnahme von Sarah Berberich, Geschäftsführerin des Beratungsunternehmens endura kommunal.
interview

Interkommunales Netzwerk: Mobiler in der Ortenau

[08.04.2025] Das Mobilitätsnetzwerk Ortenau setzt auf nachhaltige Verkehrslösungen und will die analoge sowie digitale Verkehrsinfrastruktur verbessern. Wie die 14 Kommunen vorgehen, erläutert Sarah Berberich, Geschäftsführerin des Beratungsunternehmens endura kommunal. mehr...

Stadt Wolfsburg will sich zukunftsorientiert aufstellen.

Wolfsburg: Mehr als ein Parkleitsystem

[07.04.2025] Die Stadt Wolfsburg plant – ergänzend zu den Informationen, die sie per App übermittelt – ein dynamisches Parkleitsystem in der Innenstadt. Dieses soll eine effiziente Verkehrssteuerung ermöglichen und darüber hinausgehende Informationen liefern, etwa zu Veranstaltungen. mehr...

Zweiräder, autos und Fußgänger an einer großstaädtischen Kreuzung.

Fraunhofer FOKUS: Digital Twin hilft beim Routing

[02.04.2025] Das Smart-Mobility-Team von Fraunhofer FOKUS hat im Projekt KIS’M eine Fahrrad-App entwickelt, die auf einem digitalen Zwilling des Berliner Straßenverkehrs basiert. Die App berücksichtigt individuelle Präferenzen bei der Routenplanung und bietet einen Ampelphasenassistenten. mehr...

Virtuell abstrakte 3D-Vektorflagge der Europäischen Union aus dreieckigen Polygonen auf blauem Hintergrund.

Local Digital Twins Toolbox: EU-Projekt für Kommunen

[31.03.2025] Mit der Local Digital Twins Toolbox unterstützt die Europäische Kommission Kommunen bei der Einführung entsprechender Lösungen. Teilnehmende Städte und Gemeinden bekommen wichtige Werkzeuge an die Hand und werden individuell beraten. mehr...

Startbildschirm der Website Smart City Dresden

Dresden: Website zu Smart-City-Projekten

[31.03.2025] Eine neue Website mit Informationen zu ihren Smart-City-Projekten hat die Stadt Dresden jetzt online gestellt. Zu den momentan 17 geförderten Vorhaben zählen unter anderem die Entwicklung eines interaktiven 3D-Stadtmodells und ein Testfeld für zukunftsfähige Verkehrsstrukturen. mehr...

Startseite des Webauftritts Smartes Fichtelgebirge

Landkreis Wunsiedel: Digitaler Zwilling im Aufbau

[31.03.2025] Der Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge soll einen Digitalen Zwilling bekommen. Die Ausschreibung für die Anschaffung der nötigen LoRaWAN-Technologie ist bereits gestartet. Erste Anwendungen sollen noch in diesem Jahr in Betrieb gehen, insbesondere im Bereich Katastrophenschutz. mehr...

Troisdorfer Smart City Maskottchen SmarTa schaukelt in einer Hängematte

Troisdorf: Mit der smarT:app die Freizeit gestalten

[28.03.2025] Die smarT:app der Stadt Troisdorf unterstützt Nutzende mit einer interaktiven Karte jetzt auch bei der Freizeitgestaltung. mehr...