MicrosoftEngagement für Open Data
Die Produktpalette von Microsoft ist geradezu prädestiniert, die drei Säulen von Open Government – Zusammenarbeit, Transparenz und Partizipation – zu unterstützen. Das sagte Thomas Langkabel, National Technology Officer von Microsoft Deutschland, bei einem Interview mit Kommune21 im Rahmen des Open Government BarCamps in Berlin (29. bis 30. September 2011). Mit Windows Azure bietet der Software-Konzern eine Plattform für Cloud-Services an. Mit dem Open Source Framework können Datenkataloge erarbeitet und bereitgestellt werden. SharePoint könne als Kollaborationsplattform der Verwaltung nach außen geöffnet werden. Allen Nutzern stehe das Microsoft Open Government 2.0 Kit quelloffen und kostenfrei zur Verfügung, mit dem sich ein internes wie externes soziales Netzwerk aufbauen lasse. Die Produktpalette umfasst darüber hinaus Data Warehouses und Business-Intelligence-Lösungen, mit deren Hilfe Daten aus den Fachverfahren der Kommunen für Open-Data-Plattformen aufbereitet werden können, so Langkabel. Microsoft komme es darauf an, zu zeigen, wie vorhandene Systeme erweitert und genutzt werden können, um Open Government voranzubringen.
Nach Ansicht von Langkabel wird der Nutzen von Open Government für die Verwaltung stark unterschätzt und viel zu wenig diskutiert. Auch die Politik profitiere von Open Data. Er sagt: „Ich weiß, dass viele Bundestagsabgeordnete die private Plattform OffenerHaushalt.de nutzen, um sich einen Überblick zu verschaffen, wofür der Bund Geld ausgibt. Durch die Visualisierung der abstrakten Zahlen sehen die Volksvertreter, wie etwa die Verhältnisse der einzelnen Haushaltsposten zueinander sind.“ Dies zeige die Möglichkeiten von Open Data, auch in Richtung Politik und Verwaltung zu wirken. Hier liege ein Potenzial zur Verwaltungsoptimierung und eine Chance, das Wissen der Verwaltung zu erhalten und zu erschließen. Eine ganz entscheidende Bedeutung bei Open Government und Open Data kommt nach Aussage von Microsoft Deutschlands National Technology Officer der kommunalen Ebene zu. Er erläutert: „Der Nutzen von Open Data zeigt sich dort, wo Bürger die Informationen auf sich beziehen können und sehen: Das betrifft mich. In der Regel handelt es sich dabei nicht um Daten des Bundes, sondern um kommunale Daten. Damit Open Government und Open Data sich durchsetzen, müssen wir dafür sorgen, dass massenhaft kommunale Daten zur Verfügung stehen.“ Momentan spiele die kommunale Ebene noch eine viel zu geringe Rolle.
Open Government ist nach Meinung von Thomas Langkabel auch ein wesentliches Element, um die Demokratie weiterzuentwickeln und die Kluft zwischen Beteiligten und Nicht-Beteiligten zu schließen. Grundlage dafür sei Transparenz. „Erst wenn die Bürger verstehen, was passiert, können sie entscheiden, sich zu beteiligen.“ Das Thema gewinne auch international an Bedeutung. Mitte September 2011 hat US-Präsident Barack Obama den Startschuss für die Initiative Open Government Partnership gegeben. Die Regierungen von derzeit 46 Ländern haben sich zusammengeschlossen, um Offenheit, Transparenz, Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft sowie der Wirtschaft mit Leben zu erfüllen und das Handeln der staatlichen Organe überprüfbar machen. Deutschland fehle bislang auf der Liste der Nationen, die sich der Allianz anschließen wollen.
Das ganze Interview mit Thomas Langkabel lesen Sie in Ausgabe 11 von Kommune21, die am 28. Oktober 2011 erscheint.
http://www.offenerhaushalt.de
Beispiele für Open-Data-Projekte
http://www.opengovpartnership.org
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