Samstag, 15. März 2025

BreitbandausbauEnge Kooperationen

[11.02.2022] Kommunen sollten genau prüfen, mit welchem Partner sie den Breitbandausbau angehen, sagt Martin Naber, Vorstand des Unternehmens Leonet.
Martin Naber ist Vorstand des Unternehmens Leonet.

Martin Naber ist Vorstand des Unternehmens Leonet.

(Bildquelle: LEONET)

Herr Naber, wo sehen Sie aktuell noch Probleme beim Glasfaserausbau?

Angesichts der steigenden Zahl neuer Anbieter im Markt fehlt es sicher nicht an Kapital. Doch Geld allein baut keine Glasfaser. Es fehlen überall Fachkräfte. Die personellen Engpässe bei Tiefbau und Vertrieb, Planung, Bau und Betrieb von Netzen lassen sich nur langfristig abbauen. Hinzu kommen gravierende Lieferengpässe. Und selbst wenn alles vorhanden ist, bremsen häufig viel zu komplexe Genehmigungsverfahren den Breitbandausbau massiv aus. Hier wäre eine rasche Unterstützung seitens der Politik hilfreich.

Was raten Sie der Politik: Privatwirtschaftlicher Ausbau oder doch lieber Förderung?

Der Staat sollte beides sinnvoll kombinieren. Wenn er das inzwischen reichlich vorhandene Privatkapital für den flächendeckenden Ausbau des Glasfasernetzes im freien Wettbewerb nutzt und sich auf den geförderten Ausbau in ländlichen Gebieten konzentriert, in denen sich kein Investor findet, ist allen geholfen.

Wie ist der Ansatz von Leonet?

Für einen erfolgreichen Ausbau setzen wir auf enge Kooperationen mit Kommunen und dem Land. Wir erweitern gezielt geförderte Gebiete mit Eigenmitteln und gehen schwach versorgte Gebiete vollständig privatwirtschaftlich an.

„Häufig bremsen viel zu komplexe Genehmigungsverfahren den Breitbandausbau massiv aus.“
Wie arbeiten Sie mit den Kommunen zusammen?

Kommunen haben hohe Erwartungen. Als Partner helfen wir, den gewünschten Glasfaserausbau zu beschleunigen. Leider entscheiden sich Kommunen bei der Auswahl oft zu rasch für den falschen Partner.

Wie wirkt sich das aus?

Es gibt Probleme, wenn der Partner Glasfaser nicht mehr flächendeckend, sondern nach einer Vorvermarktung mangels Nachfrage nur noch in ausgesuchten Straßen oder Teilen verlegt. Spätestens jetzt sollten alle Warnleuchten angehen und die Kommune alternative Handlungsmöglichkeiten bedenken. Es klingt verlockend, wenn schon bei einer geringen Nachfrage Glasfaser-Infrastruktur errichtet wird. Im Umkehrschluss bleibt jedoch ein großer Teil der Bevölkerung langfristig außen vor. Fachleute sprechen vom vergifteten Ausbau.

Wie sieht Ihr Angebot hier aus?

Wir setzen beim eigenwirtschaftlichen Ausbau immer darauf, mindestens 70 Prozent aller Gebäude in Zuge der Erstmaßnahme anschließen zu können. Die Vorteile sind ein geringerer Nachverdichtungsbedarf und Tiefbauaufwand sowie höhere Chancen für einen echten Open Access. Das ist unser Alleinstellungsmerkmal.

Interview: Thomas Fuchs




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