Künstliche IntelligenzEntlastende Helferin
In der öffentlichen Verwaltung fehlt es bereits an vielen Stellen an qualifiziertem Personal. Gleichzeitig steigt die Zahl der zu bearbeitenden Fälle, weshalb immer weniger Zeit bleibt, diese zu erledigen. Zudem werden die Fälle immer komplexer – eine Herausforderung, die ohne Digitalisierungsmaßnahmen kaum noch zu bewältigen ist. Der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) kann hier Abhilfe schaffen.
Nach dem anfänglichen Hype um ChatGPT sind KI-basierte Lösungen langsam im Arbeitsalltag vieler Branchen angekommen. Sie unterstützen Experten dabei, wiederkehrende Arbeitsschritte zu beschleunigen. Auch für den Einsatz im öffentlichen Sektor haben KI-Lösungen großes Potenzial. Der Informationsdienstleister Wolters Kluwer hat nach Gesprächen und Workshops mit Sachbearbeiterinnen und -bearbeitern aus der öffentlichen Verwaltung vier Kernbereiche identifiziert, in denen KI die Produktivität und Effizienz steigern kann.
Automatisieren, übersetzen, informieren
Ein Kernbereich ist die Automatisierung von Arbeitsabläufen etwa bei Standardfällen. Die Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter gewinnen dadurch Zeit, die sie in komplexere Aufgaben investieren können. Der zweite Kernbereich ist die Umwandlung von Texten. Mithilfe von KI können sie in Leichte Sprache übersetzt werden, was der Barrierefreiheit zugutekommt. Außerdem können Schreiben aus Vorlagen einfacher an neue Gegebenheiten angepasst werden. Das Filtern von Informationen ist der dritte Kernbereich, in dem KI der öffentlichen Verwaltung zu mehr Effizienz verhelfen kann. Denn KI kann nicht nur Informationen aus einer großen Datenmenge extrahieren, sondern diese auch strukturieren. Der vierte Kernbereich für den KI-Einsatz ist die Bürgerkommunikation. So können beispielsweise Chatbots bei der Terminvereinbarung oder der Beantwortung allgemeiner Fragen helfen und damit die Sachbearbeiter spürbar entlasten.
Umfassende Digitalisierungsoffensive
Um KI optimal in den Arbeitsalltag zu integrieren, empfiehlt sich eine enge Zusammenarbeit zwischen der jeweiligen Verwaltung und den beauftragten Digitalisierungsexperten. So können – eingebettet in die Digitalisierungsstrategie der Behörde – maßgeschneiderte (Software-)Lösungen entwickelt werden, die nicht nur den Arbeitsalltag erleichtern, sondern auch die Servicequalität verbessern. Zu bedenken ist außerdem, dass die Vorteile der KI nur dann ausgeschöpft werden können, wenn die Digitalisierung in der Behörde generell vorangetrieben wird. Denn was nützt die beste Künstliche Intelligenz, wenn die Daten, mit denen sie arbeiten soll, ausgedruckt in einer Papierakte liegen? Mit einer KI-Strategie allein ist es daher oft nicht getan. Vielmehr bedarf es einer umfassenden Digitalisierungsoffensive.
Erfolg dank agiler Vorgehensweise
Für die Planung und Umsetzung von KI-Projekten bieten sich agile Methoden an – also ein flexibles und iteratives Vorgehen. Zunächst sollten die Bereiche identifiziert werden, in denen eine einfache Umsetzung möglich ist. Der erste Schritt bei der KI-Implementierung in der öffentlichen Verwaltung ist daher die Definition der Bedürfnisse und Anforderungen der verschiedenen Abteilungen. Dabei sollten nicht gleich ganze Aufgabenbereiche identifiziert werden, sondern nur einzelne Aufgaben, die automatisiert werden können. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass die KI-Implementierung tatsächlich erfolgreich sein wird.
Die identifizierten Bereiche sollten in eine klare Strategie überführt werden, die auch die Ziele der Implementierung, die Vorgehensweise und die benötigten Ressourcen festlegt. Eine Erfolgskontrolle ist anzuschließen. Darüber hinaus können verschiedene lokale und nationale Initiativen sowie Förderprogramme die Umsetzung von KI-Projekten in der öffentlichen Verwaltung begleiten.
KI-Projekte in der Praxis
Ein Beispiel dafür, wie KI-Technologie bereits sinnvoll im Arbeitsalltag eingesetzt wird, sind die durch GPT (Generative Pre-trained Transformer) generierten Zusammenfassungen von Urteilen und Beschlüssen aus verschiedenen Rechtsgebieten. Als einer der ersten Anbieter hat Wolters Kluwer dieses Feature auf seiner Rechercheplattform Wolters Kluwer Online zur Verfügung gestellt. Dabei konnte das Unternehmen auf die enge Zusammenarbeit mit seinen Kunden und seine langjährige Erfahrung im Bereich KI zurückgreifen. Darüber hinaus sind Kooperationen mit Kommunen, renommierten Forschungseinrichtungen wie dem Fraunhofer-Institut und dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) sowie Co-Innovationsprojekte mit anderen Technologieunternehmen wie Microsoft von großer Bedeutung.
Ceyoniq: Update für nscale
[05.11.2024] Mit Version 9.3 hat Softwareanbieter Ceyoniq das nächste Update seiner Content-Management-Lösung nscale veröffentlicht. Neuerungen gibt es unter anderem in der automatisierten Rechnungsverarbeitung, bei digitalen Signaturen, in den Grundfunktionen oder dem nscale-Webclient. mehr...
Kempen: IT-Safe ersetzt Serverraum
[15.10.2024] Mit der Onsite-Colocation-Lösung des Anbieters Prior1 kann die Stadt Kempen ihre Systeme künftig in einem hochsicheren IT-Safe betreiben. mehr...
Schorndorf: Wir Spinner aus der Digitalisierung
[10.10.2024] Als Chief Digital Officer (CDO) der Stadt Schorndorf in Baden-Württemberg hat Philipp Stolz ChatGPT eingeführt und für den Umgang damit eine Dienstanweisung verfasst. Die Mitarbeiter durchlaufen eine Schulung und sind begeistert. mehr...
Disy/Ionos: Datensouveräne Umgebung
[07.10.2024] Das Karlsruher Unternehmen Disy Informationssysteme und der Cloudanbieter Ionos haben eine Kooperation gestartet, um innovative und datenschutzkonforme Software-as-a-Service-Lösungen anzubieten. mehr...
Vitako/KGSt: Praxisleitfaden für generative KI
[12.09.2024] Einen Leitfaden für den Einsatz von generativer KI in Kommunalverwaltungen haben KGSt und Vitako erarbeitet. Der Fokus liegt auf der Integration von LLM-Tools in den Verwaltungsalltag. mehr...
Interview: KI-Entwicklung mitgestalten
[04.09.2024] Im Interview erklärt Michael Neubauer, Gründer des Start-ups Gov-KI, welche Potenziale er im Einsatz Künstlicher Intelligenz sieht und warum die öffentlichen Rechenzentren sich die Chance nicht entgehen lassen sollten, bei der KI-Entwicklung mitzuwirken. mehr...
München: Bearbeitungsstatus per QR-Code abfragen
[30.08.2024] Schnell, sicher und bequem können die Bürgerinnen und Bürger in München über einen personalisierten QR-Code den Bearbeitungsstatus beantragter Ausweisdokumente online abfragen. mehr...
Digitale Souveränität: Die Kontrolle behalten
[29.08.2024] Die Wahl des richtigen Cloudanbieters ist entscheidend, um die digitale Souveränität zu erhöhen. Darüber hinaus minimieren ein Multicloudansatz und Open Source Software die Abhängigkeit von einzelnen Anbietern. mehr...
Konstanz: Low-Code-Plattform für die Verwaltung
[29.08.2024] Die Konstanzer Stadtverwaltung plant die Einführung einer Low-Code-Plattform, um digitale Anwendungen künftig mit geringem manuellen Programmieraufwand erstellen zu können. Ein Pilotvorhaben war zuvor erfolgreich verlaufen. mehr...
Dortmund: Daten für den Digitalen Zwilling
[28.08.2024] Mit Kameras und Laserscannern wird derzeit der gesamte Straßenraum Dortmunds erfasst. Die hochauflösenden, georeferenzierten 3D-Panoramabilder bilden zusammen mit bereits erstellten Luftbildern die Datengrundlage für den Digitalen Zwilling der Stadt. mehr...
Döhlau: IT-Sorgen los
[26.08.2024] In Döhlau wurde die komplette IT-Infrastruktur vor rund drei Jahren in die Cloudlösung der AKDB-Tochter LivingData ausgelagert. Sorgen über veraltete Hardware, Sicherheitslücken und Ausfälle gehören in der oberfränkischen Gemeinde seitdem der Vergangenheit an. mehr...
Potsdam: Aufenthaltstitel online beantragen
[22.08.2024] Eine neue digitale Antragsstrecke bietet das Potsdamer Migrationsamt an. Personen ohne deutschen Pass können ihren Aufenthaltstitel damit online beantragen oder verlängern. Der Service steht in acht Sprachen zur Verfügung. Ein persönlicher Termin beim Amt bleibt erforderlich. mehr...
Governikus: ID Panstar SDK steht als Open Source bereit
[22.08.2024] Das ID Panstar SDK von Governikus ist ab sofort als Open Source verfügbar. Auf der Plattform Open CoDE können Diensteanbieter das SDK frei nutzen und ihre Services in eID-Infrastrukturen integrieren. mehr...
Bonn: Mobilität im Blick
[22.08.2024] Gemeinsam mit der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg wird in der Stadt Bonn ein Mobilitätsdashboard erprobt. Es soll der Stadt dabei helfen, lokale Sharing-Angebote effizienter zu steuern und unter anderem hinsichtlich der Einhaltung von Regeln zu überprüfen. mehr...
KGSt: Neuer Bericht zum Prozessmanagement
[22.08.2024] In ihrem aktuellen Bericht empfiehlt die KGSt, Prozesse in der Kommunalverwaltung umfassend Ende-zu-Ende zu digitalisieren und zu automatisieren. Dieser Ansatz soll dazu beitragen, die Zukunftsfähigkeit der Kommunen zu sichern und Verwaltungsservices effizienter zu gestalten. mehr...