Montag, 24. Februar 2025

MünchenErfahrungen mit digitalem Lernen

[08.03.2022] Die Pandemie brachte den Verwaltungen einen starken Digitalisierungsschub – und auch die Beschäftigten mussten sich auf ganz neue Arbeitsbedingungen einstellen. Um diesen Prozess zu unterstützen, hat die Stadt München zahlreiche digitale Fortbildungsangebote geschaffen.

Die Stadt München setzt bei der Fortbildung ihrer Beschäftigten auch auf digitale Lernangebote, um den Herausforderungen der Digitalisierung zu begegnen. Verschiedene Fortbildungsformate sollen dazu beitragen, Mitarbeiter und Führungskräfte auf die digitale Transformation vorzubereiten. In ihrem Digitalisierungsblog „München.Digital.Erleben.“ berichtet die Stadt über die Erfahrungen mit diesen Angeboten.
Insbesondere in den vergangenen Monaten habe sich die Arbeit der städtischen Angestellten von Grund auf verändert und werde dies auch weiterhin tun, schreibt Michaela Reichelt vom Aus- und Fortbildungszentrum der Stadt München im Digitalblog der Stadt. Neue Formate wie Web-Seminare, E-Learnings, Videos und Podcasts funktionierten im Homeoffice wie auch am Büroarbeitsplatz und erlaubten ein flexibles, individuelles, selbstorganisiertes und ortsunabhängiges Arbeiten. Die Stadt München stelle eine Vielfalt an Angeboten bereit, sodass alle Mitarbeitenden die Möglichkeit bekämen, das passende Format zu finden.

Eigenverantwortliches Lernen

Zu den am stärksten nachgefragten Themen der vergangenen Monate zählten digitale Kompetenzen wie Arbeiten im Homeoffice, Digital Leadership, virtuelles Arbeiten im Team, gesund bleiben im Homeoffice und virtuelle Feedback-Kultur, aber auch der technische Umgang mit den digitalen Tools. Gefragt seien etwa Methoden für digitale Workshops oder Präsentieren im virtuellen Raum. Mit digitalen Kurzformaten war es möglich, neu aufkommende Themen bedarfsgerecht und schnell umzusetzen – etwa in den Digi.Chats, einem reinen Austauschformat für Beschäftigte, das ohne fachlichen Input auskommt. Das Lernformat Digi.Impulse ist ein kurzer fachlicher Impulsvortrag mit anschließendem Austausch und Netzwerken. Im Hinblick auf Digitalisierungsthemen habe sich in den vergangenen Monaten zudem das Format Learn@Lunch etabliert, berichtet Reichelt.
Bei allen Angeboten sei es auch darum gegangen, den Beschäftigten aufzuzeigen, wie wichtig Networking und Austausch über die eigentliche Veranstaltung hinaus seien, um mehr Verantwortung für die eigene Entwicklung zu übernehmen. Diese Hilfe zur Selbsthilfe werde beispielsweise durch digitale und analoge Coachings für Führungskräfte, Angebote zur psychischen Gesundheit sowie virtuelle Arbeitsräume und FAQs zu konkreten Fragestellungen unterstützt. In Führungskräfteschulungen würden darüber hinaus die Anforderungen der Arbeit in dezentralen Teams angesprochen. So seien in der digital vermittelten Arbeitswelt Vertrauen und Wertschätzung besonders wichtig, da wegen des fehlenden direkten Kontakts zu Kollegen eine neue Art der Zusammenarbeit entstehen müsse. Auch die Themen Neue Führung, New Work und Resilienz würden stark nachgefragt.

Neue Rollen im digitalen Lernen

Durch die Entwicklung, die das digitale Lernen in den vergangenen Jahren genommen habe, seien auch in der Fortbildung selbst völlig neue Aufgaben entstanden. Galt es früher, ein (Präsenz-)Seminar zu konzipieren und dann zu organisieren, so würden heute eine Vielzahl zusätzlicher Personen und Skills für die Erstellung und Betreuung der digitalen Angebote gebraucht – von Medienpädagogen über E-Learning-Autoren bis hin zu Community-Managern. Zudem müssten die Beschäftigten – vor allem über das städtische Social Intranet – über die Lernangebote informiert und zur Teilnahme motiviert werden.
In den vergangenen zwei Jahren wurden in München viele positive Erfahrungen mit digitalem Lernen gemacht. Es habe sich gezeigt, dass auch Themen, die zunächst als „nicht digital umsetzbar“ eingeschätzt wurden, erfolgreich digital bearbeitet werden können. Digitale Fortbildung sei zudem sehr vielseitig und könne daher die unterschiedlichen Bedürfnisse der Mitarbeiter ansprechen. Allerdings sei es auch erforderlich, schnell auf Änderungen in der digitalen Welt zu reagieren.
Dennoch, so Reichelt, stehe München beim digitalen Lernen noch vor großen Herausforderungen. Es gelte, alle Beschäftigten mitzunehmen – auch diejenigen, die Berührungsängste hätten und technisch nicht so versiert seien. In einer Kultur, in der Fortbildung immer noch als Präsenzveranstaltung gedacht werde, bedürfe es großer Überzeugungsarbeit, damit die digitalen Formate auch als Fortbildungen angesehen würden. Außerdem soll das Angebot noch mehr an die Bedarfe der Mitarbeiter angepasst werden und auch für die Zeit nach Corona entwickelt werden. Attraktiv sei das digitale Fortbildungsangebot durch den Wegfall langer Fahrzeiten und die bessere Einbindung in den Arbeitsalltag durch kürzere Formate. So könne das Lernen auch als Teil der Arbeit begriffen werden.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Panorama

OSBA: Beschaffung von Open Source Software

[17.02.2025] Bei öffentlichen Ausschreibungen zählt meist der niedrigste Preis. Im Fall von Open Source Software ist dies oftmals zum Schaden des Auftraggebers: Sicherheits- und Wartungsprobleme drohen, wenn Anbieter zu knapp kalkulieren. Die OSBA hat ein Paper zur nachhaltig erfolgreichen Beschaffung veröffentlicht. mehr...

Bayern: Effektiver digitaler Grundstücksverkehr

[14.02.2025] In Bayern werden notarielle Urkunden und Vermessungsdokumente ab sofort digital übermittelt. Das Besondere elektronische Behördenpostfach trägt so dazu bei, den Grundstücksverkehr zu beschleunigen. Es soll künftig auch in weiteren Kommunen und Verfahren eingesetzt werden. mehr...

Balkendiagramm zeigt die Nutzung von E-Government-Diensten in den Jahren 2019-2024. 2018 klag der wert bei 48%, seitem pendeln die Zahlen um 50-55 %.

Cisco Digital Kompass 2025: Bei der Digitalisierung zu langsam

[11.02.2025] Cisco hat eine neue Untersuchung zur Digitalisierung in Deutschland vorgelegt. Demnach gibt es Fortschritte beim Glasfaserausbau und Online-Banking, doch KI und Cybersicherheit bleiben Problemfelder. Besonders die digitale Verwaltung stagniert seit dem Aufwind durch Corona. mehr...

Sachsen-Anhalt: Ideen für digitale Verwaltung gesucht

[11.02.2025] Das Land Sachsen-Anhalt sucht erneut innovative Ideen für die digitale Verwaltung. Gefragt sind digitale Konzepte und Modelle für die vielfältigen Aufgaben der öffentlichen Verwaltung. Bewerbungen sind bis 14. März möglich. mehr...

Detailansicht des Hinterrads eines Fahrrads von schräg hinten.

Lübeck: Fundsachen werden online versteigert

[07.02.2025] Fundsachen, die nach Ablauf der gesetzlichen Aufbewahrungsfrist nicht abgeholt wurden, wird die Hansestadt Lübeck ab sofort online versteigern. mehr...

Eine größere Personengruppe mit vornehmlich dunkel gekleideten, jungen Menschen steht in Fotopose auf einer modernen Treppe.

Ulm: Digitaler Portier im Rathaus

[06.02.2025] Ein digitaler Portier soll künftig im Ulmer Rathaus als erste Anlaufstelle für Anliegen bei der Stadtverwaltung dienen – etwa für Termine oder Auskünfte. Entwickelt wurde das Tool von Fachleuten der städtischen Abteilung Interne Dienste und Studierenden der Technischen Hochschule Ulm. mehr...

Ein Mann tippt über seiner Laptoptastatur schwebende E-Mail-Icons an.
bericht

Leipzig: Erfolgsfaktor Kommunikation

[31.01.2025] Die Leipziger Stadtverwaltung hat ihr E-Mail-System von Lotus Notes auf Microsoft Exchange umgestellt und eine zentrale E-Mail-Archivierung eingeführt. Eine transparente Kommunikation hat das Gelingen des umfassenden Projekts gesichert. mehr...

Materna Virtual Solution: So verändert sich das mobile Arbeiten

[31.01.2025] Mit zunehmender technischer Entwicklung verlagert sich die Arbeit verstärkt auf mobile Geräte. Materna Virtual Solution identifiziert fünf Trends, die im Jahr 2025 maßgeblich das Arbeiten prägen werden – von KI und Datensouveränität bis hin zu Sicherheitslösungen und Mixed Reality. mehr...

Innenminister Michael Ebling (l.) und der Präsident der Universität Koblenz, Prof. Dr. Stefan Wehner, bei der Übergabe einer Urkunde.

Rheinland-Pfalz: Digitalisierung von Kulturerbe

[29.01.2025] Rheinland-Pfalz fördert die Digitalisierung des kulturellen Erbes: Mit rund 284.000 Euro unterstützt das Land das Projekt KuLaDig RLP bis 2026. Ziel ist es, Kommunen – insbesondere im ländlichen Raum – zu helfen, kulturelle Besonderheiten digital zu erfassen und multimedial aufzubereiten. mehr...

Panoramablick über Berlins Innenstadt, in der Mitte der Fernsehturm, im Hintergrund dramatische Wolken

Berlin: Start-ups und Verwaltung zusammenbringen

[27.01.2025] GovTech-Start-ups können die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung wirksam unterstützen. Die Berliner Senatswirtschaftsverwaltung will dieses Potenzial noch besser nutzen und hat jetzt einen Bericht vorgelegt, der zeigt, wie die Zusammenarbeit gelingt. mehr...

Gruppe von neun personen steht in einem gelb gestrichenen Raum, vor sich ein Transparent mit der mehrfarbigen Aufschrift "Digitaltag".

Landkreis Regensburg: Spitze bei Digitalisierung

[22.01.2025] Der Landkreis Regensburg zieht eine positive Bilanz zur bisherigen Verwaltungsdigitalisierung. In vielen Bereichen ist er ein Vorreiter in Bayern. Digitale Dienstleistungen werden stark genutzt, und KI sowie Prozessautomatisierung schaffen Ressourcen für besseren Bürgerservice. mehr...

Screenshot der Parkbest-App, die eine Parkscheibe auf dem Bildschirm eines Smartphones anzeigt. Ein zweiter Smartphonebildschirm zeigt eine Straßenkarte an, in die die aktuelle Position eines Fahrzeugs eingeblendet ist.

Limburg an der Lahn: Digitale Parkscheibe

[16.01.2025] In einem Pilotprojekt testet Limburg an der Lahn die Digitale Parkscheibe des Unternehmens Park Best. Interessierte können die Parkscheibe mit wenigen Klicks in einer App aktivieren, die auch die aktuelle Parksituation vor Ort anzeigt und die Nutzer an die Parkzeit erinnern kann. mehr...

porta westfalica OWL-IT-abschlussbericht_digitalstrategie

Porta Westfalica: Strategisch digital mit OWL-IT

[14.01.2025] Auf dem Weg zur digitalen Verwaltung ist die Stadt Porta Westfalica gemeinsam mit Dienstleister OWL-IT weitergekommen und hat eine gesamtstädtische Strategie für Digitalisierung und Wissensmanagement erarbeitet. mehr...

Logo des Ko-Pionier-Preises auf dunkelblauem Grund

Ko-Pionier-Preis: Besser nachnutzen

[10.01.2025] Der Ko-Pionier-Preis will die Nachnutzung innovativer Verwaltungslösungen fördern. Verwaltungen, die Lösungen erfolgreich übernommen haben, können sich bis 14. Februar 2025 bewerben. Die Preisverleihung findet im März 2025 im Rahmen des Kongresses Digitaler Staat statt. mehr...

Screenshot, der die drei Webinarteilnehmer zeigt.
bericht

Kommune21 im Gespräch: Mammutprojekt RegMo

[08.01.2025] Im jüngsten Webinar aus der Reihe Kommune21 im Gespräch diskutierten Jasmin Deling, Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie NRW, sowie Hartje Bruns von Governikus die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Registermodernisierung. mehr...