Samstag, 15. März 2025

OffenbachErste digitale Baugenehmigung erteilt

[13.01.2025] Einen Bauantrag per Mausklick zu stellen, ist künftig in Offenbach möglich. Meterweise Papier und Aktenberge gehören damit der Vergangenheit an. Noch läuft das digitale Bauportal im Testbetrieb, ab April sollen dann alle genehmigungspflichtigen Anträge online gestellt werden können.
Auf einem Bildschirm ist der digitale Vorgang zur Baugenehmigung zu sehen.


Offenbach erteilt erste digitale Baugenehmigungen.

(Bildquelle: Stadt Offenbach / Katja Lenz)

Mitte Dezember 2024 hat die Offenbacher Bauaufsicht erstmals eine digitale Baugenehmigung in einem vollständig digitalen Verfahren für ein privates Bauvorhaben erteilt. Aktuell befindet sich das digitale Verfahren noch im Testbetrieb, im April dieses Jahres soll nach Angaben von Offenbachs Bau- und Planungsdezernent Paul-Gerhard Weiß jedoch der Schalter umgelegt werden und das Bauportal für alle genehmigungspflichtigen Vorhaben in Offenbach live gehen. „Dann muss niemand mehr kistenweise Genehmigungspläne zur Bauaufsicht schleppen“, stellt er in Aussicht. „Wer in unserer Stadt ein genehmigungspflichtiges Bauvorhaben plant, kann dann alle erforderlichen Anträge digital stellen.“ Auch die weitere Bearbeitung und Kommunikation erfolge dann wesentlich effizienter und einfacher als bisher. 

Für die digitale Bauakte hatte sich die Stadt Offenbach bereits früh dem Projekt „Bauportal Hessen (DigiBauG)“ des Landes angeschlossen und zählte zu den Pilotkommunen für die Umsetzung. Entwickelt wurde das zentrale Bauportal mit allen dafür erforderlichen Schnittstellen im Auftrag des hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum vom IT-Dienstleister ekom21 (wir berichteten).

Wie die Stadt Offenbach weiter mitteilt, stellt das digitale Genehmigungsverfahren nicht nur für Privatleute, sondern auch für Unternehmen einen immensen Fortschritt dar. Mit der zeitgleichen Digitalisierung des Bauarchivs werde zudem der Zugriff auf Bestandspläne erheblich erleichtert und beschleunigt. Was Architekturbüros und Bauherrschaften große Erleichterungen bringt, sei innerhalb der Bauaufsicht jedoch zunächst mit immensen Vorbereitungen verbunden gewesen. „Bei der Digitalisierung der Verwaltung sind viele Hürden zu überwinden. Ich bin stolz auf das kleine Team unserer Bauaufsicht, das trotz hoher Arbeitsbelastung und immer neuen Herausforderungen zu keiner Zeit das Ziel aus den Augen verloren hat“, so Paul-Gerhard Weiß. 

Denn um das digitale Verfahren in der Bauaufsicht zu etablieren, musste das Team von Amtsleiterin Sonja Stuckmann in den vergangenen 18 Monaten sämtliche amtsinternen Prozesse neu denken: „Der gesamte Ablauf der Bearbeitung – vom Einreichen der Anträge bis zur Genehmigung – sowie die Kommunikation mit allen beteiligten Ämtern und Stellen haben sich dadurch teils erheblich verändert.“  Auch die amtsinterne Organisation musste angepasst werden. Parallel dazu wird seit einiger Zeit das gesamte Aktenarchiv der Bauaufsicht digitalisiert: „Auch dies ist ein ehrgeiziges Projekt, mit dem wir schon sehr weit gekommen sind aber auch noch einiges vor uns haben“, berichtet Stuckmann weiter. „Unsere Akten rangieren zeitlich vom 19. Jahrhundert bis heute. Das Digitalisieren dieser über 28.000 Aktenbände zuzüglich zahlreicher Statik-Ordner und somit in Summe von fast 2.000 laufenden Metern Akten unterschiedlichster Papierqualitäten und -formate erfordert eine enge Abstimmung mit dem Scandienstleister sowie erhebliche interne Vor- und Nacharbeiten an den Aktenbeständen und Digitalisaten.“

Die Testphase für das digitale Bauportal wird die Bauaufsicht im Januar 2025 noch mit weiteren ausgewählten Architekturbüros und Bauherrschaften ausweiten, kündigt der stellvertretende Amtsleiter und Projektleiter für die Digitalisierung des Amts, Christian Bosche, an: „Wir möchten die Abläufe und die Kommunikation im Portal und mit den anderen Ämtern noch weiter optimieren.“ Im April 2025 schließlich soll nach derzeitiger Planung das Bauportal für alle genehmigungspflichtigen Vorhaben in Offenbach live gehen. Bosche denkt jedoch schon weiter: „Als nächstes Projekt möchten wir die Bearbeitung auch der genehmigungsfreien und genehmigungsfreigestellten Verfahren digitalisieren und implementieren.“





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Fachverfahren

OWL-IT: Dresden über ITP informiert

[14.03.2025] Die Stadt Dresden plant, künftig auch den Integrierten Teilhabeplan (ITP) über die Fachsoftware FMG.soz abzubilden. Vertreter von OWL-IT haben in der sächsischen Landeshauptstadt den Prozess für ein entsprechendes Einführungsprojekt vorgestellt. mehr...

Frankfurt am Main: Weniger Papier im Wohnungswesen

[13.03.2025] Das Frankfurter Amt für Wohnungswesen ermöglicht ab sofort die digitale Erhebung der Fehlbelegungsabgabe. Mieter von Sozialwohnungen können ihre Unterlagen nun online einreichen, wodurch Kosten und Papierverbrauch gesenkt werden. mehr...

Lars Walther (links) und Oliver Dietrich vom Hanauer Bauaufsichtsamt inmitten von Aktenbergen.

Hanau: Digitaler Bauantrag jetzt Standard

[11.03.2025] 
Nach einer einjährigen Testphase wird der digitale Bauantrag in Hanau jetzt zum Standard. Damit gehört die Stadt in Hessen zu den Vorreitern. mehr...

PD-Whitepaper: Low Code in der Praxis

[10.03.2025] Wie sieht der mit vielen Erwartungen verbundene Einsatz von Low-Code-Technologien in der kommunalen Praxis tatsächlich aus? Das Beratungshaus PD hat nun einen Praxisleitfaden vorgelegt, der alle Aspekte dieses Themas beleuchtet. mehr...

Jack Russel Welpe blickt auf Hände auf Laptoptastatur

VOIS|HUND: Fachverfahren ab 2026 verfügbar

[07.03.2025] An der Entwicklung des Fachverfahrens VOIS|HUND arbeitet aktuell die KDO. Im ersten Quartal 2026 soll die neue Software zunächst in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Brandenburg eingeführt werden. mehr...

Blick auf das Ulmer Münster und Umgebung

Ulm: Beim virtuellen Bauamt vorne dabei

[27.02.2025] Die Stadt Ulm ist eine von zwei Kommunen im Land, deren Baurechtsbehörde ihre Fachverfahren bereits vollständig an das Virtuelle Bauamt Baden-Württemberg (ViBa-BW) angebunden hat. mehr...

Kreis Fulda: Kommunale Bauämter werden digital

[24.02.2025] Mittel des Landes Hessen haben Kommunen im Landkreis Fulda die Umstellung auf die digitale Bearbeitung von Bauanträgen ermöglicht. Ziel des Vorhabens war medienbruchfreies Arbeiten zwischen angehörigen Kommunen und Landkreis, das auch als die Basis für weitere Onlineangebote dient. mehr...

Berlin: Rekord bei digitalen Gewerbemeldungen

[21.02.2025] In Berlin wurden 2024 rund 106.500 Gewerbemeldungen registriert – fast 78 Prozent davon erfolgten online. Die Senatsverwaltung will das Online-Angebot weiter ausbauen, darunter digitale Sprechstunden, KI-gestützte Antragsbearbeitung und E-Payment in allen Bezirken bis Jahresende. mehr...

Kreis Saarlouis: Digitaler Bauantrag gestartet

[20.02.2025] In der Pilotkommune Kreis Saarlouis ist der Startschuss für den digitalen Bauantrag im Saarland gefallen. mehr...

Falkner mit Turmfalke

Kreis Aurich/Heidekreis/Grafschaft Bentheim: Online zum Jagdschein

[17.02.2025] In den niedersächsischen Landkreisen Aurich, Heidekreis und Grafschaft Bentheim lassen sich alle zentralen Tätigkeiten rund um den Jagdschein nun vollständig digital abwickeln. mehr...

Screenshot HADES-X Grab-Navi

Friedhofswesen: Grab-Navigator für HADES-X

[17.02.2025] Per GPS-gestützter Grab-Navigation können sich Besucher, Verwaltungsmitarbeitende, Bestatter oder Steinmetze mithilfe der Software HADES-X künftig zielsicher auf Friedhöfen bewegen. mehr...

DiAs Berlin wird von einem Mitarbeitenden des LAF Berlin in der Ankunfts- und Notunterbringungseinrichtung Tegel angewendet.

Berlin: Neues Fachverfahren zur Registrierung Geflüchteter

[14.02.2025] Das Berliner Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten hat gemeinsam mit dem ITDZ Berlin das Fachverfahren DiAs Berlin zur digitalen Registrierung Geflüchteter eingeführt. Die Lösung basiert auf DiAs NRW und wurde in nur fünf Monaten an Berliner Anforderungen angepasst und ausgerollt. mehr...

AKDB-Dataport_OKEWO_SH

Schleswig-Holstein: AKDB betreut Einwohnermeldeämter

[05.02.2025] Zum Jahresbeginn hat die AKDB vom IT-Dienstleister Dataport den Fachsupport für 28 Einwohnermeldeämter in Schleswig-Holstein übernommen, die das Fachverfahren OK.EWO einsetzen. mehr...

Oldenburg/Kaiserslautern: Schnell zum Elterngeld

[04.02.2025] Junge Eltern aus den Städten Oldenburg und Kaiserslautern können ihre Anträge auf Elterngeld ab sofort digital stellen. Ein intuitives Design führt die Eltern durch die erforderlichen Schritte, Dokumente können hochgeladen werden, die Übertragung erfolgt verschlüsselt. mehr...

Rathaus der Freien und Hansestadt Bremen, mit Arkaden und drei markanten Stufengiebeln, Deutschlandflagge wehtt, blauer Himmel.

Bremen: Online-Anmeldung für Kfz gestartet

[28.01.2025] Bremens Bürgeramt hat die internetbasierte Fahrzeugzulassung (iKfz) vollständig eingeführt. Bürgerinnen und Bürger können Fahrzeuge nun online zulassen. Mit dem System erweitert Bremen sein digitales Angebot und optimiert Verwaltungsabläufe. mehr...