Schul-ITEs geht noch besser
Lehrer sehen im Einsatz digitaler Medien im Unterricht zahlreiche Vorteile. Allerdings mangelt es vielfach an der technischen Ausstattung der Schulen, entsprechenden Medienkonzepten sowie geeigneten Weiterbildungsangeboten. Das ist das Fazit zweier aktueller Studien. So teilte im Rahmen einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, des Lehrerverbands Bildung und Erziehung (VBE) und der Messe Learntec fast die Hälfte der befragten Lehrer der Sekundarstufe I mit, gerne öfter digitale Medien im Unterricht nutzen zu wollen. Am häufigsten scheitere dies allerdings an fehlenden Geräten (43 Prozent). In der Umfrage gaben zwar fast alle Lehrer (93 Prozent) an, dass an ihrer Schule Notebooks für den Einsatz im Unterricht vorhanden sind, zwei Drittel von ihnen können allerdings nur auf Einzelgeräte zugreifen. Auch Tabletcomputer kann jeder vierte Lehrer nutzen, 14 Prozent aber wiederum nur als Einzelgerät. Stationäre PCs stehen nach Angaben von 76 Prozent der Lehrer nur in speziellen Fachräumen bereit. Und mit Whiteboards können zwar sechs von zehn Lehrern arbeiten – allerdings ebenfalls nur in speziellen Fachräumen. Es ist daher wenig überraschend, dass die befragten Lehrer der technischen Ausstattung ihrer Schule im Schnitt nur die Note befriedigend geben. Besonders schlecht wird laut der Bitkom-Studie die Anzahl der Endgeräte sowie der Software-Lizenzen in Relation zur Schülerzahl benotet. „Schulen müssen endlich ganz oben auf die digitale Agenda gesetzt werden. Und diese Agenda muss gemeinsam von Bund, Ländern und Kommunen umgesetzt werden“, sagt dazu VBE-Bundesvorsitzender Udo Beckmann. Neben der IT-Ausstattung definierten die Lehrkräfte im Rahmen der Bitkom-Umfrage die Rechtssicherheit beim Einsatz digitaler Medien als Problem. Acht von zehn Lehrern sehen hier Verbesserungsbedarf. Beckmann: „Es ist vollkommen inakzeptabel, dass Länder und Schulträger von den Lehrern erwarten, ihren dienstlichen Auftrag mit Privatgeräten zu erfüllen und dabei das volle Risiko bei ihnen liegt, die hochsensiblen Daten zu schützen.“ Großen Bedarf sehen die Lehrer darüber hinaus beim Thema Weiterbildung: 82 Prozent fordern einen Ausbau einschlägiger Angebote. Drei Viertel wünschen sich, dass bereits das Lehramtsstudium besser auf den Einsatz digitaler Medien im Unterricht vorbereitet. Zudem meint eine große Mehrheit der Lehrer, der Bund müsse sich stärker beteiligen und gemeinsam mit den Ländern eine Strategie für digitales Lernen erarbeiten. Mehr als jeder zweite Lehrer (54 Prozent) wünscht sich zudem, dass Informatik und andere Digitalthemen in der Schule einen höheren Stellenwert erhalten.
Starke Unterschiede im Ländervergleich
Länderbezogene Informationen zur aktuellen Situation der digitalen Bildung in Deutschland liefert eine Untersuchung im Auftrag der Deutsche Telekom Stiftung. Erarbeitet wurde die Studie „Schule digital – Der Länderindikator 2015“ von Wissenschaftlern der Technischen Universität Dortmund. Basis ist eine repräsentative Befragung von 1.250 Lehrkräften weiterführender Schulen. Hier schätzt die Hälfte der Befragten die IT-Ausstattung ihrer Schule als ausreichend und technisch aktuell ein. Die Ergebnisse belegen nach Angaben der Telekom-Stiftung jedoch auch, dass sich die Ausstattungskonzepte und die Nutzungshäufigkeit digitaler Medien im Unterricht von Land zu Land erheblich unterscheiden. Lehrkräfte in Bremen, Hamburg und Rheinland-Pfalz bewerten demzufolge das eigene Lehren und Lernen mit digitalen Medien deutlich besser als ihre Kollegen in den übrigen 13 Bundesländern. Am unteren Ende des Ländervergleichs liegen laut der Studie Baden-Württemberg, Brandenburg, Hessen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. Am häufigsten zum Einsatz kommen digitale Medien in Bayern: 70 Prozent der Lehrer arbeiten mindestens einmal wöchentlich damit. In Rheinland-Pfalz liegt der Anteil bei 64 Prozent, in Schleswig-Holstein und Thüringen bei je 57 Prozent. Deutschlandweit kann dabei knapp die Hälfte der Lehrkräfte auf ein schulinternes Medienkonzept zurückgreifen, das Ziele und Abläufe eines computergestützten Unterrichts definiert. Insbesondere Schulen in Bremen, Hamburg, Rheinland-Pfalz und Thüringen verfügen über Medienkompetenz.
Keine Ausstattung ohne Konzept
Ebenso wie in der Bitkom-Studie wünscht sich in der Befragung der Telekom-Stiftung die Mehrheit der Lehrer (58 Prozent) mehr Unterstützung für den Einsatz digitaler Medien im Unterricht, etwa durch Fortbildungsangebote, entsprechende Unterrichtsmaterialien, Initiativen der Schulleitung oder des jeweiligen Ministeriums. „Digitale Kompetenzen sind inzwischen eine Kulturtechnik wie Lesen, Schreiben und Rechnen“, sagt Professor Wolfgang Schuster, Vorsitzender der Telekom-Stiftung. „Deswegen brauchen die Schulen ein Gesamtpaket, das sie umfassend unterstützt. Angefangen bei mediendidaktischen Unterrichtskonzepten über schulweite Medienkonzepte, die in den Lehrplänen verankert sind, bis hin zu moderner Geräteausstattung.“ Eine zentrale Forderung laute: Keine Ausstattung ohne Konzept. Erst wenn Schulen ein pädagogisches Konzept entwickeln, werde ihr Bedarf an technischer Ausstattung und Personalentwicklung deutlich. Damit sei dann auch sichergestellt, dass nur die Technik angeschafft werde, die man vor Ort tatsächlich brauche und die für das Erreichen der Lernziele sinnvoll sei. Schuster: „Durch die Ergebnisse des Länderindikators haben die handelnden Akteure in Bildungspolitik, Bildungsadministration und Praxis nun konkrete Ansatzpunkte, um den sinnvollen und selbstverständlichen Umgang mit digitalen Medien im Unterricht besser zu verankern.“ Das Fazit von Bitkom-Vizepräsident Ulrich Dietz lautet: „Notwendig ist die Weiterbildung von Lehrern ebenso wie die Entwicklung von zeitgemäßen digitalen Lernmitteln und -inhalten – aber wir brauchen als Grundlage auch eine bessere, flächendeckende Ausstattung mit Geräten.“ Dabei gehe es nicht wie vor einigen Jahren um Notebooks für 1.000 Euro, sondern um Tabletcomputer für vielleicht 100 Euro. „Wir reden damit über Anschaffungskosten von 600 bis 800 Millionen Euro – um alle acht Millionen Schüler in ganz Deutschland mit Tabletcomputern auszustatten.“
Bochum: DigitalPakt Schule erfolgreich ausgeschöpft
[02.12.2024] In Bochum wurden die Projekte des DigitalPakts Schule erfolgreich abgeschlossen. Die Stadt konnte die bereitgestellten Fördermittel vollständig investieren und die Bildungseinrichtungen einheitlich mit moderner IT-Infrastruktur ausstatten. mehr...
Bitkom-Studie: KI-Einsatz an Schulen nimmt zu
[28.11.2024] Rund die Hälfte der Lehrkräfte in Deutschland hat Künstliche Intelligenz (KI) bereits für den Unterricht genutzt, zeigt eine neue Bitkom-Studie. Viele Lehrkräfte wünschen sich jedoch mehr Fortbildungen und fordern eine schnelle Umsetzung des Digitalpakts 2.0. mehr...
Baden-Württemberg: KI-Zentrum Schule gegründet
[23.10.2024] Das neue KI-Zentrum Schule des Landes Baden-Württemberg soll Schulen dabei unterstützen, Künstliche Intelligenz lernförderlich nutzbar zu machen. Angesiedelt ist es im Heilbronner Innovationspark Künstliche Intelligenz. mehr...
Pforzheim: DigitalPakt Schule abgeschlossen
[02.10.2024] Die 36 Bildungseinrichtungen der Stadt Pforzheim verfügen jetzt über alle Möglichkeiten für einen modernen und digitalen Unterricht. Zum erfolgreichen Abschluss des Großprojekts „DigitalPakt Schule 2019 – 2024“ leistete insbesondere die reibungslose Zusammenarbeit von Schulen und Stadtverwaltung einen großen Beitrag. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Pilotprojekt zum Lernen mit KI
[02.10.2024] Im Rahmen eines Pilotprojekts wird in Nordrhein-Westfalen der Einsatz generativer KI in den Fächern Mathematik und Deutsch erprobt. Wissenschaftlich begleitet wird das Vorhaben namens KIMADU von der Universität Siegen. mehr...
Saarland: Note Eins für Netzanbindung der Schulen
[10.09.2024] 98 Prozent aller saarländischen Schulen können jetzt auf Gigabitbandbreiten zugreifen. Damit nimmt das Land beim Gigabit-Internet an Schulen die Spitzenposition unter allen Bundesländern ein. Der Ausbau wurde nicht von einzelnen Kommunen, sondern zentral koordiniert. mehr...
Potsdam: Schuldigitalisierung kommt voran
[06.09.2024] In Brandenburgs Landeshauptstadt Potsdam wurden seit dem Jahr 2020 46 Schulen in öffentlicher Trägerschaft mit Breitbandanbindungen und digitaler Technik wie Smartboards und Beamern ausgestattet. Finanziert wurde dies aus Eigenmitteln der Stadt sowie aus Mitteln des Digitalpakts Schule. mehr...
Digitalgestützte Bildung: Gesamtpaket für neues Lernen
[05.09.2024] Samsung will den digitalen Entwicklungsprozess der Schulen mit ganzheitlichen Konzepten begleiten. Dazu gehören nicht nur innovative und dennoch nutzerfreundliche Produkte, sondern auch Hilfestellungen rund um die Handhabung, wie Steven Pollok, Director Display Division bei Samsung Electronics, erklärt. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Virtual Reality im Klassenzimmer
[03.09.2024] Das Schulministerium in Nordrhein-Westfalen stellt rund 3.000 VR-Brillen zur Erprobung neuer innovativer Technologien im Unterricht bereit. Das Pilotprojekt nimmt gezielt auch die Lehrkräfteausbildung in den Blick. mehr...
Braunschweig: DigitalPakt-Mittel ausgeschöpft
[23.08.2024] Der DigitalPakt Schule erlaubte der Stadt Braunschweig Fortschritte bei der Ausstattung ihrer Schulen. Nahezu alle Schulen verfügen inzwischen über einen Glasfaseranschluss, viele ebenfalls über digitale Präsentationsflächen. Für die Betreuung und Instandhaltung fordert die Stadt weitere Mittel von Bund und Land. mehr...
eco-Umfrage: Skepsis gegenüber KI an Schulen
[13.08.2024] Künstliche Intelligenz hält Einzug in deutschen Schulen: Zwölf Bundesländer bieten nach den Ferien KI-Lösungen an. Eine Umfrage des eco zeigt allerdings, dass gut 60 Prozent einen KI-Einsatz als Unterstützung für Schülerinnen und Schüler negativ bewerten. mehr...
ITK Rheinland: Digitalisierung von Schulen
[12.08.2024] Die ITK Rheinland hat jetzt alle Schulen in Neuss und Meerbusch mit iPads ausgestattet. Die neuen Lernmittel und stabilere Internetverbindungen haben einen positiven Effekt auf den Unterricht. mehr...
Deutscher Städtetag: Schnell Klarheit für den Digitalpakt 2.0
[01.08.2024] Viele Schulen warten dringend auf eine Fortsetzung des Digitalpakts, der im Mai auslief. Ob dafür im nächsten Bundeshaushalt Geld eingeplant ist, bleibt unklar. Der Deutsche Städtetag fordert das Bundesbildungsministerium auf, schnellstmöglich Klarheit zu schaffen. Blieben die Mittel aus, drohe Schulen ein Rückfall in die digitale Steinzeit. mehr...
Karlsruhe: Zukunftsfähiger IT-Support an Schulen
[23.07.2024] Die Stadt Karlsruhe will eine zukunftsfähige Strategie für den IT-Support an ihren Schulen finden. Ein IT-Beratungsunternehmen wurde beauftragt, um festzustellen, ob sich langfristig das Outsourcing an eine externe Firma oder eher eine stadtinterne Lösung eignet. Der Schulbeirat entschied sich nun für letzteres. mehr...
Brandenburg: Mobilgeräte für alle Lehrkräfte
[15.07.2024] Im Land Brandenburg wird Schule noch digitaler: Alle Lehrkräfte sollen mit mobilen Endgeräten ausgestattet werden. Dazu wendet das Land verbleibende Mittel aus dem DigitalPakt, aber auch Landesmittel auf. Finanziert wird nicht nur die Beschaffung, sondern im Bedarfsfall auch die datenschutzkonforme Administration der Geräte. mehr...