MACH-FührungskräfteforumFrischer Wind aus Nord

Ministerpräsident Daniel Günther will das Silicon Valley nach Schleswig-Holstein holen.
(Bildquelle: MACH AG)
Seit 1. Mai 2018 hat Lübeck ein neues Stadtoberhaupt. Der Sozialdemokrat Jan Lindenau ist mit 39 Jahren der jüngste Bürgermeister in der 875-jährigen Geschichte der Hansestadt. Entsprechend seinem Alter will er frischen Wind in die Stadtverwaltung bringen. Dort sind noch Lochkarten für die Arbeitszeiterfassung und mechanische Schreibmaschinen im Einsatz, verriet Lindenau nach seiner Wahl der Tageszeitung Die Welt. Kein Wunder, dass er als Bürgermeister das Thema Digitalisierung ganz oben auf seine Agenda gesetzt hat.
Da trifft es sich, dass in Lübeck ein Spezialist für IT-Lösungen für die öffentliche Verwaltung angesiedelt ist. Das Software-Haus MACH hat ebenfalls große Pläne. Gemeinsam mit der Landesregierung, der mit Ministerpräsident Daniel Günther ebenfalls ein Mann der jüngeren Generation vorsteht, und der Universität zu Lübeck gründete die Firma ein Joint Innovation Lab. Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung sollen dort dann gemeinsam an Innovationen forschen, um die Modernisierung der Verwaltungen zukunftsorientiert zu unterstützen. Erste Forschungsthemen seien etwa der Einsatz von künstlicher Intelligenz, Blockchain und Augmented Reality in bürgernahen Arbeitsabläufen der Verwaltung (wir berichteten).
Silicon Valley in Schleswig-Holstein
Genau um diese Themen ging es dann auch auf dem Führungskräfteforum Innovatives Management, das MACH am 14. November 2018 bereits zum 18. Mal veranstaltete. In seiner Keynote kündigte Ministerpräsident Daniel Günther an, dass er das Silicon Valley nach Schleswig-Holstein holen wolle. Dazu diene nicht nur das Lübecker Joint Innovation Lab. Zudem wurde in Kalifornien ein Northern Germany Innovation Office eingerichtet, das Technologietrends nach Schleswig-Holstein melden soll.
Digitalisierung ist ein Schwerpunkt der Landesregierung, so Günther. Dies sei eine gemeinsame Aufgabe aller Ressorts, deshalb gebe es ein Digitalisierungskabinett, dem der Ministerpräsident vorsitze (wir berichteten). Als besonders wichtig bezeichnete es Günther, dass die öffentliche Verwaltung als Arbeitgeber die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermögliche. Wie dies mithilfe der Digitalisierung gelingen kann, erläuterte er in seinem Impulsvortrag. Mobiles und flexibles Arbeiten sei notwendig, um den heutigen Ansprüchen an Arbeit gerecht zu werden.
Außerdem steht der Abbau von Bürokratie ganz oben auf der Liste des Ministerpräsidenten: Bis 2022 sollen Verwaltungsleistungen digital angeboten werden. Dabei sei sicherzustellen, dass alle Bürger mitgenommen werden. Wesentliche Vorteile für die öffentliche Verwaltung sieht Daniel Günther in Zukunftstechnologien wie künstlicher Intelligenz (KI). Sie werde durch die intelligente Abbildung von heutigen Routineprozessen Zeit schaffen für wichtige Aufgaben, die von Menschen wahrgenommen werden müssen. Dazu brauche es eine technische Grundlage, die Günther durch den Ausbau des Glasfasernetzes in Schleswig-Holstein schaffen will.
Verwaltung als attraktiver Arbeitgeber
Auch Sönke E. Schulz, Vorstandsmitglied des Schleswig-Holsteinischen Landkreistages, sieht in der Digitalisierung einen wesentlichen Faktor zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität: „Es gilt, eine moderne Arbeitsumgebung zu schaffen, die den Bedürfnissen junger Arbeitnehmer gerecht wird. Dabei muss die Basis der digitalen Verwaltung eine funktionierende elektronische Akte sein.“ Dazu sei in den Ausbildungen anzusetzen, denn in vielen Bereichen spiele Digitalisierung heute noch keine Rolle.
Die Referentin Steffi Burkhart erklärte, was diese jungen Arbeitnehmer, also die Generation Y zwischen 20 und 35 Jahren, von ihren Jobs heutzutage erwarten. Die öffentliche Verwaltung müsse insbesondere ihre Organisationskultur überdenken. Hierarchisches Denken und Handeln komme bei den jungen Leuten nicht mehr an. Stattdessen seien Netzwerkdenken und Dialoge auf Augenhöhe gefragt. Die Zeiten wären andere: geprägt von Unsicherheit, Komplexität und einer hohen Dynamik. Digitalisierung wirke dabei als zusätzlicher Beschleuniger. Außerdem würden moderne Konsumenten Dienstleistungen on demand erwarten: Der Kunde möchte König sein. Die Verwaltung müsse den Bürgern daher als ihren Kunden die Krone aufsetzen.
Für Silvia Bechtold, Vizepräsidentin des Bundesverwaltungsamtes, ist die Verwaltung von „dicken Brettern“ geprägt, die noch zu bearbeiten sind. Obwohl sich in den vergangenen zehn Jahren einiges getan habe, seien viele Einrichtungen noch zu starr. Damit Digitalisierung funktioniert, müssten Partnerschaften, in denen sich Mitarbeiter und Führungskräfte vernetzen, über Hierarchien stehen. Bechtold sieht zudem den Gesetzgeber in der Pflicht und forderte, Tarifrecht und Beamtenbund auf den Prüfstand zu stellen.
Mehr Besucher denn je
Die Digitalisierung treibt die Behörden auf allen staatlichen Ebenen um. Das zeigte sich am Besucherzuspruch des Kongresses. Es kamen mehr Interessierte als je zuvor nach Lübeck. Ein weiterer Grund: Die Veranstaltung richtete sich in diesem Jahr erstmals auch an Innovationstreiber aus der Start-up-Szene sowie an zukünftige Führungskräfte und Studierende, die mit ihren Impulsen die Diskussionen und Werkstätten bereicherten.
MACH-Vorstandschef Rolf Sahre resümierte: „Es freut uns außerordentlich, dass so viele Entscheider aus den verschiedenen Bereichen der Verwaltung, aber auch aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft nach Lübeck gekommen sind, um gemeinsam über die Zukunft der Verwaltung zu diskutieren. Über 300 Teilnehmer waren in diesem Jahr dabei – das ist großartig und zeigt, dass ein Austausch über dieses wichtige Thema unbedingt notwendig und lohnend ist.“
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