Mittwoch, 20. November 2024

Kreis FuldaFrühalarmsystem für Starkregen

[05.10.2022] Der Landkreis Fulda ist durch seine Mittelgebirgslage geprägt und daher bei Starkregenereignissen besonders gefährdet. Nun wird dort ein smartes Frühalarmsystem für Starkregen implementiert. Eine digitale Plattform zum Melden beobachteter Gefahrenlagen soll das Bild ergänzen.
Insgesamt hat EDAG Production Solutions bereits 60 Sensoren im Landkreis Fulda montiert.

Insgesamt hat EDAG Production Solutions bereits 60 Sensoren im Landkreis Fulda montiert.

(Bildquelle: EDAG Group)

Im Landkreis Fulda geht ein Leuchtturmprojekt zur frühzeitigen Alarmierung bei Starkregen an den Start, wie das am Projekt beteiligte Engineering-Unternehmen EDAG Production Solutions (EDAG PS) berichtet. Im Zuge des Programms Starke Heimat Hessen vom Land Hessen wird das mehrstufige Projekt eRisikomanagement Starkregenfrühalarmsystem mit 830.000 Euro gefördert. Bis Ende 2022 soll es zunächst in den vier Pilotkommunen Eichenzell, Ebersburg, Burghaun und Neuhof ausgerollt werden. Ende 2023 sollen dann sämtliche 19 Städte und Gemeinden des Landkreises folgen. Die Untere Wasserbehörde des Landkreises Fulda hat für das Projekt ein interdisziplinäres Team aus Vertretern des Amtes für Bodenmanagement Fulda sowie den Unternehmen EDAG PS und Spekter zusammengestellt.
Das vom Herzogenauracher Unternehmen Spekter entwickelte Starkregen-Frühalarmsystem sammelt und wertet die Wetterdaten der installierten Sensoren und Messstationen in Echtzeit aus. Bei drohender Gefahr alarmiert das System in mehreren Stufen Behörden, Rettungskräfte sowie Bürger per App, E-Mail, SMS oder Anruf. Insbesondere bei Starkregenereignissen ist Zeit die wichtigste Komponente. Mit dem Frühalarmsystem werden Rettungskräfte frühzeitig informiert und können betroffene kommunalen Liegenschaften und die Bevölkerung schützen. 

Deutschlandweiter Einsatz denkbar

EDAG PS und Spekter sind gemeinsam für die Implementierung des Systems verantwortlich. Dafür will das Team von EDAG PS bis 2023 rund 200 Sensoren anbringen. Die Montage-Orte basieren auf bestehenden Starkregengefahrenkarten und liegen etwa in Abwasserkanälen, an Dächern oder an Gewässern. Die Sensoren messen unter anderem Niederschlagsmengen, Gewässerpegel und Abflussverhalten. Die Daten werden in einer Cloud gebündelt und mit Daten des Deutschen Wetterdienstes kombiniert. Beim Überschreiten kritischer Werte wird die Alarmierungskette in Gang gesetzt.
Ein weiterer wichtiger Projektbestandteil wurde von EDAG PS entwickelt. Über eine digitale Starkregen-Beteiligungsplattform können Bewohner für den gesamten Landkreis Fulda Gefahrensituationen melden. Die Daten dieser kreisweiten Starkregengefahrenkarte werden an die zuständigen Behörden übermittelt, die dann notwendige Gegenmaßnahmen veranlassen können.
Da das Starkregenfrühalarmsystem auf den gesamten Landkreis Fulda ausgeweitet werden soll, können vielfältige kommunale Gegebenheiten abgebildet werden. Wenn das Starkregenfrühalarmsystem in naher Zukunft deutschlandweit von Städten, Gemeinden und Landkreisen nachgefragt werde, stünde EDAG PS auch dann als Implementierungspartner bereit – das Unternehmen habe Strukturen und Kapazitäten, um zeitnah reagieren zu können, so der EDAG PS-Geschäftsführer Dirk Keller.





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