Donnerstag, 23. Januar 2025

Green ITGebraucht-Software für Behörden

[21.03.2022] Öffentliche Einrichtungen sollen nicht nur digital, sondern auch klimabewusst werden. Letzteres verlangt die seit Jahresanfang gültige AVV Klima. Gebrauchte Software ist nachhaltiger und zudem wirtschaftlicher als der Kauf von Neulizenzen.

Im Zuge der Digitalisierung wird die öffentliche Verwaltung in den kommenden Monaten verstärkt neue, moderne IT-Lösungen anschaffen müssen, vermutet das Unternehmen usedSoft, nach eigener Angabe einer der führenden europäischen Anbieter gebrauchter Standard-Software. Mit der „Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zur Beschaffung klimafreundlicher Leistungen“ (AVV Klima), die zu Jahresbeginn 2022 in Kraft getreten ist, sind die Behörden nun auch dazu verpflichtet, bei der Vergabe öffentlicher Aufträge höchste Anforderungen an die Energieeffizienz zu stellen. Dabei verursacht die Entwicklung, Produktion und Distribution von Soft- wie auch Hardware einen hohen CO2-Ausstoß, der das Klima und die Umwelt belastet. Darauf weist usedSoft hin. IT-Geräte und -Anwendungen produzieren demnach weltweit rund 800 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr. Dies entspreche in etwa den Gesamttreibhausgas-Emissionen Deutschlands. Der CO2-Ausstoß werde auch in der Software-Entwicklung zu einer zunehmend kritischen Kennziffer. Software werde mit immer mehr Aufwand entwickelt, um Funktionen einzuführen, die in der Praxis nicht immer benötigt würden. Damit steige nicht nur den Preis, sondern auch die Umweltbelastung durch Software.

Gebrauchte Software ist nachhaltiger und wirtschaftlicher

Die AVV Klima verlangt, dass Behörden vor dem Einkauf prüfen, ob eine Neubeschaffung erforderlich oder ob eine Reparatur oder die Anschaffung gebrauchter Produkte denkbar sind. Letzteres ist auch bei Software möglich – der Markt für Gebraucht-Software ist bereits seit Jahren etabliert. Gebraucht-Software-Anbieter wie usedSoft kaufen Lizenzen auf, die Unternehmen nach Insolvenzen, Umstrukturierungen oder Systemumstellungen nicht mehr benötigen und verkaufen diese weiter. In deutschen Behörden kommt gebrauchte Software bereits zum Einsatz. So zählt usedSoft das Bundessozialgericht, die Datenzentrale Baden-Württemberg und nahezu 1.500 Behörden, Städte und Gemeinden zu seinen Kunden, darunter Nürnberg und Stralsund sowie der Landkreis Passau.
Da sich eine Lizenz nicht abnutzt, sind die Nutzungseigenschaften der Software die gleichen wie bei Neuware. Gleichzeitig werde aber die Nutzungsdauer der Software verlängert und trage so zu einer besseren CO2-Bilanz bei. Hinzu kommt, dass gebrauchte Software keine neue Hardware verlangt. Gebrauchte Software-Lizenzen können meist auf vorhandenen Rechnern genutzt werden. Auch dies macht gebrauchte Software nach Angaben von usedSoft deutlich nachhaltiger und auch wirtschaftlicher. Der Kauf gebrauchter Lizenzen birgt hohe Einsparpotenziale. Gebraucht-Software sei für bis zu 50 Prozent unter Neupreis erhältlich. Daher verpflichtet das Vergaberecht Behörden sogar, wann immer möglich auch Gebraucht-Software bei öffentlichen Ausschreibungen zu berücksichtigen. Gemäß dem Wirtschaftlichkeitsprinzip muss dann der günstigste Anbieter den Zuschlag erhalten.





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