Telekom/LNIGebündelte Kräfte mit 48 Kommunen

Für das Glasfasernetz des kommunalen Zusammenschlusses LNI erhielt die Telekom den Zuschlag als Betreiber.
v.l.: Stefan Krantz, Projektleiter Deutsche Telekom; Abdurazak Mudesir, Technikchef der Telekom Deutschland; Tanja Schweiger, Landrätin des Kreises Regensburg; Josef Bauer, Aufsichtsratsvorsitzender LNI; Albert Füracker, Bayerischer Staatsminister der Fin
(Bildquelle: Deutsche Telekom)

Für das Glasfasernetz des kommunalen Zusammenschlusses LNI erhielt die Telekom den Zuschlag als Betreiber.
v.l.: Stefan Krantz, Projektleiter Deutsche Telekom; Abdurazak Mudesir, Technikchef der Telekom Deutschland; Tanja Schweiger, Landrätin des Kreises Regensburg; Josef Bauer, Aufsichtsratsvorsitzender LNI; Albert Füracker, Bayerischer Staatsminister der Fin
(Bildquelle: Deutsche Telekom)
Zwischen den Flüssen Laber und Naab entsteht ein Glasfasernetz der besonderen Art. Es wird von der Laber-Naab Infrastrukturgesellschaft (LNI) – einem Zusammenschluss von 48 Gebietskörperschaften – in den Landkreisen Regensburg und Neumarkt in der Oberpfalz realisiert. 50.000 Haushalte und Unternehmen sollen an das Netz angeschlossen werden. Gefördert wird das Projekt vom Freistaat Bayern mit 85 Million Euro und vom Bund mit 109 Millionen Euro.
Der Betrieb des passiven Glasfasernetzes in kommunaler Hand wurde von der LNI ausgeschrieben. Den Zuschlag hat die Telekom erhalten. Es ist das erste Mal, dass die Telekom ein Betreibermodell in dieser Größenordnung übernimmt, heißt es in einer Meldung des Telekommunikationsunternehmens. „Die Telekom hat sich gegen einen starken Bewerberkreis in einem komplexen Auswahlprozess durchgesetzt. Das Angebot hat preislich und inhaltlich voll überzeugt“, sagt LNI-Geschäftsführer René Meyer.
Wie funktioniert das Betreibermodell?
In Bayern wurde bisher im Förderkontext hauptsächlich das Deckungslückenmodell angewendet, und zwar meist auf Gemeindeebene mit kleineren Projekten und einer geringeren Anzahl an Haushalten. Bei diesem Modell erstattet eine Kommune einem etablierten Telekommunikationsunternehmen den sich aus dem Ausbau in unwirtschaftlichen Gebieten ergebenden Fehlbetrag.
Im Fall der LNI handelt es sich jedoch um ein Betreibermodell: Dabei errichten in der Regel Kommunen oder Stadtwerke ein Netz und erwirtschaften Erträge über dessen Verpachtung, Betrieb oder die Endkundenvermarktung. Die LNI baut mithilfe der Fördermittel ein Glasfasernetz auf, dessen Eigentümer sie am Ende sein wird. Für den Betrieb der passiven Glasfaserinfrastruktur hatte die LNI einen Betreiber gesucht. Im Rahmen des Gigabit-Förderprogramms des Bundes wurde ein Auswahlverfahren durchgeführt und das Gebiet in drei Cluster aufgeteilt. Die Telekom hat laut eigenen Angaben alle drei Ausschreibungen für sich entscheiden können.
Fokussiert auf die Umsetzung
Die nächsten Schritte des Projekts sind klar definiert: Die Umsetzung steht im Vordergrund. Nun gilt es, das Netz zu planen, zu bauen und zu betreiben. Zu diesem Zweck richtet die LNI einen Lenkungskreis ein, der seine Arbeit mit sofortiger Wirkung aufnimmt. In diesem Gremium sind alle beteiligten Akteure vertreten, darunter Planungsbüros, die LNI und die Telekom. Hier müssen die Interessen aller Beteiligten abgestimmt werden.
Ziel ist es, dass innerhalb der kommenden zweieinhalb Jahre 25 Prozent des Netzes in Betrieb genommen werden können. Dies bedeutet, dass bereits in absehbarer Zeit die ersten Haushalte ans Netz angeschlossen werden. Die Telekom betont, dass – auch wenn sie Netzbetreiber ist – kein Monopol entstehe und kein Anbieter ausgeschlossen werde. Der aktive Netzbetrieb der Telekom werde sicherstellen, dass im Rahmen von Open Access Bürgerinnen und Bürger auch Produkte und Dienstleistungen anderer Anbieter nutzen können. Überdies will das Unternehmen weitere 50.000 Haushalte außerhalb des LNI-Netzes im Eigenausbau ans Glasfasernetz anschließen.
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