Freitag, 18. April 2025

Ennepe-Ruhr-KreisGemeinsam zum Portal

[31.07.2018] Die Einführung eines Bürgerportals ist keine einfache Aufgabe. Die Kommunen im Ennepe-Ruhr-Kreis wollen diese Herausforderung daher gemeinsam stemmen. IT-Dienstleister Citkomm unterstützt sie dabei.
Ennepe-Ruhr-Kreis: Zusammenarbeit hebt Synergien.

Ennepe-Ruhr-Kreis: Zusammenarbeit hebt Synergien.

(Bildquelle: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis)

Um die interkommunale Zusammenarbeit zu stärken, haben die Kommunen im Ennepe-Ruhr-Kreis einen hochrangig besetzten Arbeitskreis unter Leitung der Kreisdirektorin eingerichtet. Erstes wichtiges Vorhaben war die Auswahl eines gemeinsamen Bürgerportals unter dem Label „Serviceportal Ennepe-Ruhr“. Anhand eines Kriterienkatalogs wurde der Markt gesichtet. Die Wahl fiel schließlich auf die Lösung citkoPortal des kommunalen IT-Dienstleisters Citkomm, die bereits viele der vom Ennepe-Ruhr-Kreis nachgefragten Features im Portfolio hatte. Zudem überzeugte das Zusammenspiel von Produkt, Vorgehensmodell, E-Government-Know-how und Projekt-Management. Eine der wichtigsten Anforderungen war die Integration der Formular-Assistenten der Firma Form-Solutions. Als enger Partner des Anbieters konnte Citkomm hier eine in der Praxis bewährte Lösung bereitstellen.

E-Payment als zentrale Komponente

Eine zentrale Komponente von citkoPortal ist die Einführung von E-Payment. Als Payment-Dienstleister ist das Unternehmen GiroSolution integriert. Die Kommunen des Ennepe-Ruhr-Kreises haben hierfür von Citkomm alle notwendigen Informationen an die Hand bekommen, welche Verträge mit welchen Optionen geschlossen werden müssen; die tatsächlichen Vertragsschlüsse muss aber jede Kommune für sich tätigen. Dabei sind die örtlichen Sparkassen wichtige Ansprechpartner. Hausintern sind möglichst bald die Kasse und das Rechnungsprüfungsamt mit ins Boot zu holen.
Das elektronische Bezahlen ist das eine, die Verbuchung im Finanzwesen aus Sicht der Kommunen jedoch mindestens ebenso wichtig. Daher wurde gemeinsam evaluiert, welche Software-Produkte kreisweit im Finanzwesen eingesetzt werden. Da es sich dabei nur um zwei Lösungen handelt, gestaltete sich die Abstimmung mit den Herstellern vergleichsweise unproblematisch. Zudem unterstützen beide Produkte den Standard XFinanz, sodass eine gemeinsame Kassenschnittstelle entwickelt werden kann und somit Synergien realisiert werden können. Da citkoPortal über eine Anbindung an das Servicekonto.NRW verfügt, konnte Citkomm außerdem die Zugänglichkeit des Bürgerportals im Ennepe-Ruhr-Kreis für Nutzer des Servicekontos bereitstellen, ohne dass dafür in den Kommunen Aufwand entstanden wäre. Da das Servicekonto.NRW auch eine eID-Infrastruktur beinhaltet, ist das Vorhalten einer lokalen eID nicht erforderlich, was erhebliche Kosten spart.

Gemeinsam, aber doch individuell

Bei aller Gemeinsamkeit ist die Einführung eines Bürgerportals auch immer ein individuelles Projekt. Die Projekt-Manager der Citkomm führten daher mit jeder einzelnen Verwaltung im Ennepe-Ruhr-Kreis Projektplanungsgespräche. Dabei wurde auch geklärt, welche Services die Kommunen ihren Bürgern jeweils anbieten möchten. Individuelle Services, im citkoPortal Add-on-Services genannt, sind in denjenigen Bereichen erforderlich, die durch kommunale Satzungen geregelt werden. Da sich diese oft stark unterscheiden, sind Lösungen nicht immer gut übertragbar. Klassisches Beispiel ist die Beantragung von Sperrgutabfuhr. Da es sich hierbei erfahrungsgemäß um einen sehr häufig genutzten Service handelt, lohnt es sich, den jeweiligen Prozess zu analysieren und nach einer möglichst medienbruchfreien Umsetzung mit den Partnern Portalanbieter, Kommune und Entsorger zu suchen.
Darüber hinaus muss sich jede Kommune bei der Einführung eines Bürgerportals damit beschäftigen, welche individuellen Assistenten benötigt werden und ob sie diese selbst erstellen oder in Auftrag geben möchte. Es müssen Schnittstellen zu den entsprechenden Fachverfahren aktiviert und der Informationsfluss zu den Fachämtern sichergestellt werden. Zudem ist festzulegen, wer Administratorrechte für das Bürgerportal erhalten soll, und es müssen Rollen und Rechte für die Sachbearbeiter eingerichtet werden. Zu klären ist darüber hinaus, ob die Kommune eine Anmeldung am eigenen Portal zulassen will oder ob immer auf das Servicekonto.NRW verwiesen werden soll. Für all diese Fragen wird in jeder Kommune ein Ansprechpartner benötigt, der für die Abstimmung mit Citkomm zuständig ist.

Pioniergeist ist hilfreich

Bereits an diesen Punkten lässt sich erkennen, dass die Einführung eines Bürgerportals kein einfaches Vorhaben ist. Insbesondere die Qualität des Projekt-Managements ist ein erfolgskritischer Faktor. Im Rahmen von citkoPortal gibt es bereits viele bewährte Lösungen, ein gewisser Pioniergeist ist aber wie immer im E-Government hilfreich. Der Arbeitskreis „Serviceportal Ennepe-Ruhr“ tagt regelmäßig. So ist die Abstimmung der Beteiligten untereinander gesichert. Zu Themen von allgemeinem Interesse können die Kommunikation mit Citkomm gebündelt, Weiterentwicklungsvorschläge abgestimmt oder Fehler gemeldet werden.
Auch dann, wenn die Portale bei den Kommunen des Ennepe-Ruhr-Kreises online sind, ist das Projekt nicht wirklich zu Ende. Die Kommunen im Ennepe-Ruhr-Kreis profitieren von der laufenden Weiterentwicklung des Produkts citkoPortal. Sie können und werden jedoch auch ihren Teil dazu beitragen, indem sie eigene Vorschläge einbringen oder neue Lösungen anstoßen. Bei allen Problemen, die im Detail auch in diesem Projekt aufgetreten sind, kann das Vorgehen des Ennepe-Ruhr-Kreises dabei als Vorbild für andere dienen, die sich im E-Government neu auf den Weg machen.

Frank Schwanbeck ist Leiter der Abteilung E-Government bei der Südwestfalen-IT.




Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: CMS | Portale
Screenshot der Startseite vom Digitalen Rathaus der Gemeinde Panketal.

Panketal: Digitales Rathaus ist eröffnet

[09.04.2025] Die rund 21.000 Einwohner Panketals können nun erste Verwaltungsservices online in Anspruch nehmen. Das neue digitale Rathaus der Gemeinde soll kontinuierlich wachsen. mehr...

Screenshot der Startseite des Bonner Internetauftritts, festgehalten in türkischer Sprache.

Bonn: Website in elf Sprachen

[03.04.2025] Eine Software übersetzt den Internetauftritt der Stadt Bonn jetzt automatisch in elf Sprachen. Welche Sprache verwendet werden soll, können die Besucherinnen und Besucher auf der Startseite auswählen. mehr...

Screenshot der Startseite von Wiesbaden.de.

Wiesbaden: Neustart im Web

[01.04.2025] Wiesbaden will sich modern, barrierefrei und nutzerfreundlich im Internet präsentieren. Entsprechend hat die Stadt ihre Website optimiert. Das Plattformdesign haben Bürgerinnen und Bürger validiert. Dank maschineller Übersetzung stehen alle Inhalte in zwölf Sprachen zur Verfügung. mehr...

Vektorgrafik die eine einander umarmende Personengruppe von hinten zeigt.

Hamburg: Ehrenamtskarte als App

[21.03.2025] Die Hamburger Engagement-Karte kann jetzt auch per App beantragt, digital gespeichert und so bei teilnehmenden Bonuspartnern vorgezeigt werden. Die Freie und Hansestadt will damit noch mehr engagierte Menschen erreichen. mehr...

Screenshot der Seite "Politik in Wuppertal"

Wuppertal: Website erklärt Lokalpolitik

[18.03.2025] Die Stadt Wuppertal hat eine Informations-Webseite zu Lokalpolitik und Bürgerbeteiligung gestartet. Sie bietet leicht verständliche Informationen und zeigt, wie Bürger sich einbringen können – passend zum Start des Kommunalwahlkampfs. mehr...

grafikelement_mit_sprechblasen

Oldenburg: Feedback zur Website gefragt

[14.03.2025] Um ihr Online-Angebot weiter zu optimieren und den Bedürfnissen der Nutzer gerecht zu werden, hat die Stadt Oldenburg eine Online-Umfrage gestartet. Diese läuft bis Ende März. mehr...

haeuser_auf_muenzen

Hannover: KI für Wohngeldanträge

[13.03.2025] Eine KI-Unterstützung bei der Bearbeitung von Wohngeldanträgen hat die Stadt Hannover in Kooperation mit einem Münchner Start-up eingeführt. Sie ist damit unter den ersten Städten bundesweit. mehr...

Mönchengladbach: Infektionsdaten im Open-Data-Portal

[11.03.2025] Das Gesundheitsamt der Stadt Mönchengladbach veröffentlicht aktuelle Infektionsdaten jetzt auch über ein Open-Data-Portal. Dort sind Infektionsdaten für jedermann leicht zugänglich, die Daten lassen sich außerdem exportieren oder an anderer Stelle einbinden. mehr...

Blick über die Schulter eines Mannes auf einen Laptop. Auf dem Monitor ist das Gütersloher Bürgerportal zu sehen.

Gütersloh: Neues Bürgerportal wird rege genutzt

[07.03.2025] Auf dem vor Kurzem gestarteten neuen Bürgerportal der Stadt Gütersloh haben sich bereits rund 1.000 Bürgerinnen und Bürger registriert. mehr...

Darmstadt: Digitales Rathaus in Leichter Sprache

[13.02.2025] Das digitale Rathaus der Stadt Darmstadt bietet ab sofort auch Informationen in Leichter Sprache. 13 der am häufigsten frequentierten Onlinedienste können entsprechend eingestellt werden. mehr...

Mehrere Screenshots der FichtelApp.

Kreis Wunsiedel: Vorzeigeprojekt FichtelApp

[12.02.2025] Kontinuierlich wird die FichtelApp des Kreises Wunsiedel optimiert und kommt nicht nur bei den Nutzern, sondern auch bei der Fachwelt und anderen Kommunen gut an. Erneut hat der Kreisausschuss nun Gelder für die Weiterentwicklung der Lösung freigegeben. mehr...

bonn_chatbot

Bonn: KI-Chatbot ergänzt Webauftritt

[03.02.2025] Auf der Website der Stadt Bonn ist jetzt ein Chatbot auf Basis von KI im Einsatz. Die Bundesstadt erweitert damit ihr Online-Informationsangebot insbesondere zu den städtischen Dienstleistungen. Entwickelt wurde der Chatbot vom GovTech-Start-up neuraflow. mehr...

Stephan Junghanns (Online-Redakteur), Carsten Schlepphorst (Beigeordneter für den Bereich Digitalisierung und Organisation), Anna-Lena Hoffmann (Projektleiterin im Fachbereich Digitalisierung), Bürgermeister Matthias Trepper und Thorsten Schmidthuis (Leiter Fachbereich Digitalisierung) sitzen an einem Tisch vor einem aufgeklappten Laptop, im Hintergrund zeigt ein Whiteboard die Startseite des Gütersloher Bürgerportals an.

Gütersloh: Bürgerportal auf dem neuesten Stand

[29.01.2025] Ein neues Bürgerportal bietet die Stadt Gütersloh an. Es punktet mit einer einfacheren Bedienung, Barrierefreiheit, Datensicherheit nach aktuellem Stand und OZG-Konformität. Die Vorgängerplattform entsprach nicht mehr den heutigen Standards. mehr...

Hand steckt Wahlzettel in eine Wahlurne.

Nolis: Wahlhelfer finden leicht gemacht

[24.01.2025] Mit der Lösung NOLIS | Formular-Editor können Kommunen mit wenig Aufwand eine Onlineanmeldung zum Wahlhelfer erstellen und auf ihrer Website einbinden. mehr...

Blaues Plakat, auf dem in verschiedenen Sprachen, Alphabeten und Farben das Wort "Kita-Anmeldung" steht.

Nürnberg: Vielsprachiges Kita-Portal

[21.01.2025] Das Kita-Portal Nürnberg erleichtert die Anmeldung von Kindern in Kitas: Neben Deutsch und Englisch stehen in dem Portal nun sechs weitere Sprachen zur Verfügung. Bei der Sprachauswahl hat sich die Stadt an den Nationalitäten der in Nürnberg lebenden Kindern orientiert. mehr...