D21-Digital-IndexGesellschaft ist digital gespalten

Deutsche Gesellschaft wird laut D21-Digital-Index 2023/2024 digitaler – aber steht der Digitalisierung skeptischer gegenüber.
(Bildquelle: Initiative D21)
Der D21-Digital-Index, eine repräsentative Studie der Initiative D21, durchgeführt von Kantar, erhebt jährlich, wie digital die deutsche Gesellschaft ist und wie resilient sie für die Zukunft aufgestellt ist (wir berichteten). Im Fokus steht in diesem Jahr der digitale Wandel als Treiber für weitere Transformationsprozesse, etwa bei der Wertschöpfung, beim Informations- und Kommunikationsverhalten oder beim ökologischen Wandel. Eine aktuelle technologische Revolution findet durch die generative Künstliche Intelligenz (KI) statt, die in Rekordzeit Einzug in Privat-, Berufsleben und Schulen gefunden hat. Auch diese Entwicklungen ordnet die Studie ein. Wie die Ergebnisse der jüngsten Erhebung zeigen, ist mittlerweile der Großteil der Menschen in Deutschland in der digitalen Welt angekommen und kann deren Möglichkeiten selbstbestimmt für sich nutzen. Das belege der diesjährige Digital-Index-Wert von 58 von 100 Punkten (+1 zum Vorjahr). Skepsis gegenüber der Digitalisierung nimmt zu Allerdings sinkt laut der Studie gleichzeitig die Resilienz der Menschen, also ihre Fähigkeit, mit dem digitalen Wandel Schritt zu halten. 52 Prozent der Bürgerinnen und Bürger stehen der Digitalisierung eher skeptisch bis distanziert gegenüber. Das stelle eine Gefahr für die Zukunftsfähigkeit von Gesellschaft, Wirtschaft und Staat gleichermaßen dar, heißt es in der Studie. „Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Sie trägt maßgeblich dazu bei, dass Deutschland ein starker Wirtschaftsstandort bleibt“, kommentiert Franziska Brantner, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, die Ergebnisse des D21-Digital-Index 2023/2024. Offenheit für technologischen Fortschritt sei wichtig, um Innovationen voranzubringen, damit in Deutschland Beschäftigungschancen und Wohlstand erhalten bleiben könnten. KI: Große Chancen, große Risiken Eine KI-Innovation prägte Gesellschaft und Diskurs im Jahr 2023 besonders: ChatGPT. Laut dem aktuellen D21-Digital-Index hat fast jeder Fünfte die Anwendung bereits im ersten halben Jahr nach deren Start genutzt – 47 Prozent zur Erstellung von Texten und zum kreativen Schreiben, 43 Prozent verwendeten ChatGPT aber auch als Suchmaschine und zur Informationsbeschaffung, was nicht immer verlässliche Ergebnisse liefert. D21-Präsident Marc Reinhardt ist überzeugt: „Künstliche Intelligenz wird angesichts globaler Konkurrenz, demografischem Wandel und Fachkräftemangel von großer Bedeutung sein, um Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.“ Es liege nun in der Verantwortung der Entscheider in Politik und Wirtschaft, die Möglichkeiten von KI strategisch zu nutzen und gleichzeitig die damit verbundenen Risiken zu minimieren. Resilienz als Superkraft der Zukunft Die Politik darf die neue digitale Spaltung, welche der D21-Digital-Index 2023/2024 aufzeigt – in diejenigen, die den Wandel annehmen und denjenigen, die sich distanzieren – nicht ignorieren. Dazu Lena-Sophie Müller, Geschäftsführerin der Initiative D21: „Resilienz im digitalen Wandel wird zu einer Superkraft der Zukunft: Dem unumgänglichen digitalen Wandel positiv zu begegnen und sich anzupassen, wird immer mehr zur Voraussetzung für die gesellschaftliche Teilhabe.“ Der Index zeige auf, dass gerade Menschen mit niedriger formaler Bildung und geringem Einkommen unterdurchschnittlich gut für die digitale Welt gewappnet sind und sich häufiger überfordert fühlen. Um digitale Basiskompetenzen für die Resilienz aufbauen zu können, brauche es niederschwellige Bildungsangebote in den Bildungseinrichtungen, im Beruf oder auch im Seniorenheim. Die Politik sollte zudem dringend ein Zielbild für eine digital resiliente Gesellschaft entwickeln, so Müller: „Dieses Zielbild sollte sie anhand messbarer Kriterien begleiten und mit Maßnahmen steuern, um möglichst alle Menschen fit für die Zukunft zu machen.“
München: Fortschreibung der Digitalisierungsstrategie
[13.02.2025] Der Münchner Stadtrat hat die fünfte Fortschreibung der Digitalisierungsstrategie der bayerischen Landeshauptstadt beschlossen. Sie beinhaltet unter anderem den Aufbau eines Kompetenzschwerpunkts für User Experience sowie eine neue Formulierung des strategischen Prinzips der nutzerzentrierten Gestaltung. mehr...
OZG: „Aufenthalt“ erreicht alle Milestones
[07.02.2025] Das maßgeblich vom Land Brandenburg vorangetriebene OZG-Projekt „Aufenthalt“ hat alle Vorgaben des OZG-Verwaltungsabkommens erfüllt. Inzwischen nutzen über 270 Ausländerbehörden die digitalen Dienste, weitere 170 befinden sich im Roll-out. Die Weiterentwicklung läuft kontinuierlich. mehr...
Sachsen: Neue CIO für den Freistaat
[07.02.2025] Daniela Dylakiewicz ist neue CIO des Freistaats Sachsen. Um die digitale Verwaltungstransformation voranzutreiben, strebt sie eine enge Zusammenarbeit mit den Kommunen des Landes an. mehr...
Deutscher Landkreistag: Aufgabenbündelung ja, Verfassungsänderung nein
[06.02.2025] Der vom Normenkontrollrat vorgebrachte Vorschlag einer stärkeren Bündelung staatlicher Aufgaben wird vom Deutschen Landkreistag unterstützt. Der kommunale Spitzenverband warnt aber auch vor zentralistischen Strukturen und lehnt vorgeschlagene Verfassungsänderungen ab. mehr...
Kreis Recklinghausen: Info-Plattform zum Smart-City-Ansatz
[03.02.2025] Eine Informationsplattform zur regionalen Digitalisierungsstrategie haben der Kreis Recklinghausen und die zehn kreisangehörigen Städte online geschaltet. Das Portal stellt die fünf Handlungsfelder und unterschiedlichen Projekte rund um den Smart-City-Ansatz vor und listet Neuigkeiten und Veranstaltungshinweise auf. mehr...
Bayern: Einheitlicher kommunaler IT-Dienstleister geplant
[28.01.2025] Im Frühjahr startet die neue Umsetzungsphase der Zukunftskommission #Digitales Bayern 5.0. Unter den Maßnahmen ist auch die Einführung eines einheitlichen kommunalen IT-Dienstleisters bis Ende 2025. mehr...
Vitako: 10-Punkte-Plan zur Digitalisierung
[24.01.2025] Vitako fordert in einem 10-Punkte-Plan klare Prioritäten, Investitionen und Kooperation aller Ebenen, um die Digitalisierung voranzutreiben und Krisen zu kontern. Dabei gehe es um die Sicherung kommunaler Handlungsfähigkeit ebenso wie um die nationale Koordination und die Berücksichtigung EU-weiter Strategien. mehr...
Hamburg: Neue Digitalstrategie vorgestellt
[22.01.2025] Hamburg hat seine neue Digitalstrategie präsentiert. In den kommenden Jahren soll das digitale Angebot konsequent ausgebaut werden, um den Kontakt mit den Behörden so einfach und effizient wie möglich zu gestalten. Wo es möglich ist, setzt die Freie und Hansestadt dabei auch auf Automatisierung und Künstliche Intelligenz. mehr...
Wolfsburg: Neuer smarter Geschäftsbereich
[20.01.2025] Mit organisatorischen Änderungen ist die Wolfsburger Stadtverwaltung in das neue Jahr gestartet. Unter anderem wurden die Bereiche Informationstechnologie und Smart City im Geschäftsbereich Smart City und IT-Services zusammengeführt. mehr...
Saarland: Digitalisierungsoffensive für Kommunen wird konkreter
[20.01.2025] Die 2021 auf den Weg gebrachte Digitalisierungsoffensive für Kommunen im Saarland nimmt Gestalt an: 17 Millionen Euro aus dem Sondervermögen Pandemie wurden an konkrete Projekte gebunden, darunter KI-gestützte Chatbots, Verkehrsdatenerfassung und Straßenmanagementsysteme. mehr...
Hessen: Kommunale Verwaltungsdigitalisierung wird gestärkt
[15.01.2025] Das Land Hessen und die kommunalen Spitzenverbände wollen die kommunale Verwaltungsdigitalisierung weiter unterstützen. Die bisherige Koordinierungsstelle OZG-Kommunal wird zur Kompetenzstelle erweitert, die Digitalisierungsplattform civento wird weiter finanziert. mehr...
IT-Planungsrat: Kommunen im Fokus
[13.01.2025] Im Jahr 2025 führt Mecklenburg-Vorpommern den IT-Planungsrat. Im Fokus sollen die Föderale Digitalstrategie und eine stärkere Einbindung der Kommunen stehen. Geplant ist auch eine Stärkung und Weiterentwicklung der FITKO. mehr...
Digitalisierung: Blick in die Glaskugel
[07.01.2025] Agil, bürokratiearm und Ende-zu-Ende digitalisiert – so sollen die Kommunalverwaltungen im Jahr 2030 aussehen. Im Moment sind sie davon aber oft noch weit entfernt. Sind die gesetzten Ziele realistisch? mehr...
Brandenburg: OZG-Umsetzung auf Kurs
[19.12.2024] In seiner OZG-Bilanz meldet Brandenburg für 2024 deutliche Fortschritte: 100 neue digitale Verwaltungsdienste wurden eingeführt, insgesamt sind nun 650 verfügbar. Fördermittel und Kampagnen unterstützen Kommunen bei der Digitalisierung. mehr...
Digitalisierung: IT-Budgets zusammenziehen
[18.12.2024] Dr. Martin Hagen, Staatsrat beim Senator für Finanzen in der Freien Hansestadt Bremen, spricht über seine Vorschläge zur Registermodernisierung und fordert mehr Zentralisierung bei der Steuerung und Budgetierung von IT-Großprojekten. mehr...