Dienstag, 8. Oktober 2024

D21-Digital-IndexGesellschaft ist digital gespalten

[15.02.2024] 
Die Initiative D21 hat die Ergebnisse ihres D21-Digital-Index 2023/2024 vorgestellt. Demnach wird die deutsche Gesellschaft zwar immer digitaler – viele Bürgerinnen und Bürger stehen der Digitalisierung allerdings skeptisch gegenüber.
Deutsche Gesellschaft wird laut D21-Digital-Index 2023/2024 digitaler – aber steht der Digitalisierung skeptischer gegenüber.

Deutsche Gesellschaft wird laut D21-Digital-Index 2023/2024 digitaler – aber steht der Digitalisierung skeptischer gegenüber.

(Bildquelle: Initiative D21)

Der D21-Digital-Index, eine repräsentative Studie der Initiative D21, durchgeführt von Kantar, erhebt jährlich, wie digital die deutsche Gesellschaft ist und wie resilient sie für die Zukunft aufgestellt ist (wir berichteten). Im Fokus steht in diesem Jahr der digitale Wandel als Treiber für weitere Transformationsprozesse, etwa bei der Wertschöpfung, beim Informations- und Kommunikationsverhalten oder beim ökologischen Wandel. Eine aktuelle technologische Revolution findet durch die generative Künstliche Intelligenz (KI) statt, die in Rekordzeit Einzug in Privat-, Berufsleben und Schulen gefunden hat. Auch diese Entwicklungen ordnet die Studie ein. Wie die Ergebnisse der jüngsten Erhebung zeigen, ist mittlerweile der Großteil der Menschen in Deutschland in der digitalen Welt angekommen und kann deren Möglichkeiten selbstbestimmt für sich nutzen. Das belege der diesjährige Digital-Index-Wert von 58 von 100 Punkten (+1 zum Vorjahr). Skepsis gegenüber der Digitalisierung nimmt zu Allerdings sinkt laut der Studie gleichzeitig die Resilienz der Menschen, also ihre Fähigkeit, mit dem digitalen Wandel Schritt zu halten. 52 Prozent der Bürgerinnen und Bürger stehen der Digitalisierung eher skeptisch bis distanziert gegenüber. Das stelle eine Gefahr für die Zukunftsfähigkeit von Gesellschaft, Wirtschaft und Staat gleichermaßen dar, heißt es in der Studie. „Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Sie trägt maßgeblich dazu bei, dass Deutschland ein starker Wirtschaftsstandort bleibt“, kommentiert Franziska Brantner, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, die Ergebnisse des D21-Digital-Index 2023/2024. Offenheit für technologischen Fortschritt sei wichtig, um Innovationen voranzubringen, damit in Deutschland Beschäftigungschancen und Wohlstand erhalten bleiben könnten. KI: Große Chancen, große Risiken Eine KI-Innovation prägte Gesellschaft und Diskurs im Jahr 2023 besonders: ChatGPT. Laut dem aktuellen D21-Digital-Index hat fast jeder Fünfte die Anwendung bereits im ersten halben Jahr nach deren Start genutzt – 47 Prozent zur Erstellung von Texten und zum kreativen Schreiben, 43 Prozent verwendeten ChatGPT aber auch als Suchmaschine und zur Informationsbeschaffung, was nicht immer verlässliche Ergebnisse liefert. D21-Präsident Marc Reinhardt ist überzeugt: „Künstliche Intelligenz wird angesichts globaler Konkurrenz, demografischem Wandel und Fachkräftemangel von großer Bedeutung sein, um Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.“ Es liege nun in der Verantwortung der Entscheider in Politik und Wirtschaft, die Möglichkeiten von KI strategisch zu nutzen und gleichzeitig die damit verbundenen Risiken zu minimieren. Resilienz als Superkraft der Zukunft Die Politik darf die neue digitale Spaltung, welche der D21-Digital-Index 2023/2024 aufzeigt – in diejenigen, die den Wandel annehmen und denjenigen, die sich distanzieren – nicht ignorieren. Dazu Lena-Sophie Müller, Geschäftsführerin der Initiative D21: „Resilienz im digitalen Wandel wird zu einer Superkraft der Zukunft: Dem unumgänglichen digitalen Wandel positiv zu begegnen und sich anzupassen, wird immer mehr zur Voraussetzung für die gesellschaftliche Teilhabe.“ Der Index zeige auf, dass gerade Menschen mit niedriger formaler Bildung und geringem Einkommen unterdurchschnittlich gut für die digitale Welt gewappnet sind und sich häufiger überfordert fühlen. Um digitale Basiskompetenzen für die Resilienz aufbauen zu können, brauche es niederschwellige Bildungsangebote in den Bildungseinrichtungen, im Beruf oder auch im Seniorenheim. Die Politik sollte zudem dringend ein Zielbild für eine digital resiliente Gesellschaft entwickeln, so Müller: „Dieses Zielbild sollte sie anhand messbarer Kriterien begleiten und mit Maßnahmen steuern, um möglichst alle Menschen fit für die Zukunft zu machen.“





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