Dienstag, 5. November 2024

krzGovernikus SigningBroker im Testeinsatz

[11.08.2022] Für die rechtssichere digitale Unterschrift bei Online-Verwaltungsprozessen können Authentisierungsdaten aus dem Onlinebanking genutzt werden. Das krz testet mit zwei Pilotkommunen die Lösung Governikus SigningBroker, die eine solche qualifizierte E-Signatur einbindet.

Um die Digitalisierung der Verwaltung und ihrer Bürgerservices voranzutreiben, wurde für zahlreiche Verwaltungsleistungen die Schriftformerfordernis – also die Bedingung einer Unterschrift – abgeschafft. Damit können Bürger in vielen Fällen auf den bislang erforderlichen Besuch beim Bürgeramt verzichten und ihr Anliegen online erledigen. Doch es gibt Ausnahmen: Einige Vorgänge können weiterhin nur dann angestoßen werden, wenn die Identität des Antragstellers gesichert ist.
Hier setzt die Lösung SigningBroker des Software-Herstellers Governikus an. Deren Konzept beruht darauf, dass die Mehrzahl der Bürger bereits gesicherte elektronische Identitäten für ihr Onlinebanking verwenden – weit mehr, als bisher die Online-Funktion des elektronischen Personalausweises nutzen. Die Stadt Marburg nutzt diese Möglichkeit der qualifizierten E-Signatur per Onlinebanking bereits erfolgreich (wir berichteten).
Nun berichtet das Kommunale Rechenzentrum Minden-Ravensberg/Lippe (krz), dass es seit Mai 2022 gemeinsam mit der Stadt Paderborn und dem Kreis Herford die Lösung von Governikus testet.

Trotz Schriftformerfordernis ohne Medienbrüche

Onlinebanking-Kunden haben bereits einen Legitimationsprozess bei ihrer Bank durchlaufen und sind mit sicheren Log-In-Mechanismen vertraut. Banken verfügen also über solide Identitätsdaten. Per Gesetz ist es möglich, solche Identitätsprovider in Online-Prozesse zu integrieren; so erlaubt etwa die europäische eIDAS-Verordnung den Einsatz von Fernsignaturen. Das bedeutet, dass mittels der Identitätsprovider – in dem Fall der Banken – eine qualifizierte elektronische Fernsignatur angefordert und erstellt werden kann. Die Nutzer benötigen dafür nur die ihnen bereits bekannten Authentisierungsmittel ihrer Bank.
Kernpunkt der Erprobung durch das krz und die Pilotkunden ist die medienbruchfreie Einreichung von online ausgefüllten Formularen mit Schriftformerfordernis. Das krz nutzt dafür die SEPA-Mandanten des krz-Fomularservers. Dieser wird schon lange vom Lemgoer IT-Dienstleister für krz- und GKD-Kommunen angeboten und ist integraler Bestandteil der Serviceportale nahezu aller krz-Kommunen, über die Online-Dienstleistungen zur Verfügung gestellt werden. Bis Ende Januar 2023 sollen alle Funktionalitäten und die Mandantenfähigkeit des SigningBrokers getestet werden, um zu bestimmen, ob er eine ausreichende Fernsignaturlösung für die qualifizierte E-Signatur darstellt.
Ein überzeugender Test beinhalte neben der Zufriedenheit der Pilotkunden mit den Funktionalitäten auch ein Vorgehen zur Beweiswerterhaltung der aufgebrachten Fernsignaturen und natürlich die Akzeptanz der Nutzung des Homebanking-Accounts durch die Antragstellenden, so das krz. Bei positivem Abschluss will der IT-Dienstleister seine Verbandskommunen dann bei der Beschaffung und der Implementierung der Lösung unterstützen.





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