Mittwoch, 13. November 2024

Digitale DörferGroße Bereitschaft zur Vernetzung

[28.11.2016] Die Ergebnisse des Forschungsvorhabens Digitale Dörfer wurden jetzt vorgestellt. Es zeigte sich: Die Bürger sind bereit, sich über digitale Lösungen zu vernetzen und für die Gemeinschaft unentgeltlich Dienste zu erbringen.
Digitale-Dörfer-Projektleiter Steffen Hess: Die Bereitschaft

Digitale-Dörfer-Projektleiter Steffen Hess: Die Bereitschaft, sich über digitale Lösungen zu vernetzen und sich in der Gemeinschaft unentgeltlich einzubringen, ist ausgesprochen groß.

(Bildquelle: Fraunhofer IESE)

Das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software-Engineering IESE präsentierte vergangene Woche (24. November 2016) in Kaiserslautern die Ergebnisse aus dem Projekt Digitale Dörfer. Im Rahmen dieses Forschungsvorhabens evaluierte das Fraunhofer-Institut in den vergangenen zwei Jahren in den beiden rheinland-pfälzischen Testregionen Betzdorf und Eisenberg/Göllheim Konzepte für die Vernetzung der Bürger durch digitale Technik im Sinne einer modernen Nachbarschaftshilfe (wir berichteten). Unter den geladenen Gästen war auch Staatssekretär Randolf Stich vom Innenministerium des Landes Rheinland-Pfalz. Er stellte die Fortführung des Projekts in Aussicht: „Auch in Zukunft dürfen wir uns nicht nur auf die Ballungszentren konzentrieren. Mit dem Projekt Digitale Dörfer haben wir den richtigen Weg eingeschlagen, das Leben auf dem Land mithilfe digitaler Lösungen attraktiver zu machen. Wir forschen mit und für die Menschen und sehen die Digitalisierung als Motor für unsere ländlichen Regionen. Deshalb bin ich überzeugt davon, dass das Projekt weitergeht.“ Bei der Präsentation am Fraunhofer IESE konnten die Gäste die in den Digitalen Dörfern getestete Plattform und die zugehörigen Apps ausprobieren und sich mit den Forschern sowie den Bürgermeistern und Gemeindevertretern aus Betzdorf und Eisenberg/Göllheim austauschen.
Das Fraunhofer IESE hat die Digitale-Dörfer-Plattform entwickelt, auf der diverse Angebote online zur Verfügung stehen. Nach Ansicht des Projektleiters Steffen Hess vom Fraunhofer IESE ist bei der Etablierung einer digitalen regionalen Plattform das Ziel, den Bürgern der ländlichen Regionen ein breites Spektrum an nutzenbringenden Diensten anzubieten. Das ideale Zukunftsszenario sei eine Plattform für alle relevanten Dienste der Gemeinschaft, über die sich Bürger, Unternehmen und die Kommune vernetzen. Als Teil des Projekts entwickelte das Fraunhofer IESE mehrere Apps für die teilnehmenden Verbandsgemeinden, über welche sich die Bürger untereinander vernetzen konnten. Das Projekt im einzelnen: In mehreren Testphasen hatten die regionalen Händler die Möglichkeit, ihre Waren auf der Digitale-Dörfer-Plattform online anzubieten. Freiwillige Bürger übernahmen die Lieferung der bestellten Produkte. Was wohin zu liefern war, konnten sie über die LieferBar-App auf ihrem Smartphone einsehen und sich melden, wenn sie einen freiwilligen Transport zum Besteller oder zu einer Paketstation übernehmen wollten. Hinzu kam in der letzten Testphase die TauschBar-App, mit deren Hilfe zum Beispiel das Ausleihen von Werkzeugen oder Dienstleistungen wie Mitfahrgelegenheiten angeboten, gesucht oder getauscht werden konnten. Als Belohnung für freiwillige Leistungen gab es virtuelle DigiTaler; beanspruchte man eine Leistung, setzte man diese ebenfalls ein. Neben diesen neu entwickelten Anwendungen wurden auf der Digitale-Dörfer-Plattform auch etablierte Angebote wie die Online-Sprechstunde eines örtlichen Hausarztes (HeilBar) oder CarUnity von Opel zur Autovermietung integriert.
Die Testphasen haben laut Fraunhofer IESE gezeigt, dass die Bereitschaft, sich über digitale Lösungen zu vernetzen und sich in der Gemeinschaft unentgeltlich einzubringen, ausgesprochen groß ist. Durch die Vernetzung der Bürger mittels der Plattform komme es zu Bewegung in allen Bereichen. Fazit der Forscher: Das Projekt Digitale Dörfer habe bewiesen: Die Digitalisierung bewegt das Land. In Zukunft soll es in Kooperation mit dem Fraunhofer IESE eine Anlaufstelle geben, an die sich interessierte Gemeinden wenden können.





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