Schleswig-HolsteinGroßprojekt in der Parkraumüberwachung
Die „Smarte Grenzregion zwischen den Meeren“ ist eine Modellregion im Rahmen des Bundesförderprojekts Modellprojekte Smart Citys. Die Stadt Flensburg und die Kreise Schleswig-Flensburg und Nordfriesland haben sich hier zusammengetan, um gemeinsam die Digitalisierung in der Region voranzubringen und smarte Lösungen umzusetzen.
Nun setzt ein Projekt im Bereich der digitalen Parkraumüberwachung in Kommunen neue Standards. Wie die Projektagentur mitteilt, sollen in der Stadt und in den beiden Kreisen insgesamt 516 Bodensensoren und 35 Kamerasysteme installiert werden, um die örtliche Parkplatznutzung zu überwachen und Besucherströme zu messen. Das Projekt gehört damit zu den Größten seiner Art in Deutschland. Die offen verfügbaren Daten sollen dem Aufbau eines digitalen Parkraum-Managements dienen. Sie bilden gleichzeitig die Grundlage für den Aufbau eines digitalen Besucherlenkungssystems in der touristisch geprägten Region.
Beispielhaft für ganz Deutschland
Am 7. Februar wurden die ersten 55 Bodensensoren auf einem Parkplatz in der Flensburger Innenstadt installiert. Der Ausbau der weiteren Standorte ist für die kommenden Monate geplant. Neben der Stadt Flensburg werden in der Region an fünf weiteren Orten mit touristischen Hotspots Sensoren installiert. „Wir bringen mit der Maßnahme die Digitalisierung auch in kleine Kommunen und eröffnen ihnen mit den erhobenen Daten und der dahinterstehenden Datenplattform, die wir parallel dazu aufbauen, neue Nutzungsmöglichkeiten. Gleichzeitig bildet das Projekt die Basis, um Herausforderungen im Bereich Tourismus zu begegnen und Lösungen zu entwickeln“, sagt Malte Zinke, Geschäftsführer der Digitalagentur Smarte Grenzregion, die für die Umsetzung des Modellprojekts steht. Das Parkraumsensorikprojekt sei darüber hinaus für ganz Deutschland interessant und schon allein durch seine Größe ein Referenzprojekt, sagt Matin Sekandari, Abteilungsleiter Smart City beim Unternehmen EBERO FAB, das den Ausbau in Flensburg verantwortet. Dessen Auswirkungen gingen zudem weit über die reine Parkraumüberwachung hinaus und umfassen auch Aspekte wie verbesserte städtische Mobilität und eine nachhaltige Stadtentwicklung.
Datenplattform und Dashboard geplant
Die Parkplatzsensoren werden am Boden der Parkplätze verklebt, die Belegung wird dann mittels Magnetfelderkennung gemessen. Dabei findet keinerlei Identifikation der Fahrzeuge statt. Die optischen Sensoren erfassen Bewegungen über ein Kamerasystem. Auch hier ist sichergestellt, dass keinerlei Möglichkeit zur Identifikation gegeben ist. Der Prozess ist zu 100 Prozent DSGVO-konform. Die Daten sollen über ein Gateway über Mobilfunk an eine Datenplattform zur Weiterverarbeitung der Daten übermittelt werden. Ein Dashboard soll die Daten dann für alle zugänglich machen. Das Projekt läuft noch bis Ende 2026.
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