GelsenkirchenGrundstein für digitales VDMS
Die Stadt Gelsenkirchen hat in den vergangenen Monaten rund 840 Medienzähler für Verbrauchsdaten von Wasser, Strom, Gas und Wärme in städtischen Gebäuden digital aufgerüstet. Damit ist nach Angaben der Kommune der Grundstein für ein digitales Verbrauchsdaten-Management-System (VDMS) gelegt.
Mit Unterstützung der kommunalen Versorgungsunternehmen entwickle die Stadt ein VDMS zur sicheren digitalen Erfassung und Auswertung der Verbrauchsdaten (VD) aller städtischen Gebäude. Das VDMS soll langfristig für die kontinuierliche und nachhaltige Erfassung aller Verbrauchsdaten der rund 300 städtischen Liegenschaften in Gelsenkirchen genutzt werden und somit eine effiziente Bewirtschaftung ermöglichen.
Die Erhebung der Verbrauchsdaten sei im Stadtgebiet bislang über punktuelle Kontrollmaßnahmen und Ablesungen erfolgt. Nun soll nach dem erfolgreichen Verbau intelligenter Zähler und Sensoren der Verbrauch von Wasser, Gas, Strom und Wärme zentral auf einer digitalen Plattform erfasst und verarbeitet werden. „Von der automatisierten Datenerfassung erhoffen wir uns viele Vorteile für die Stadt. Zum Beispiel ermöglicht das System eine tagesaktuelle Erfassung von Verbräuchen, zeigt energetische Optimierungspotenziale auf und ist zukünftig eine wichtige Stütze zur Ergreifung von Sofortmaßnahmen bei defekten Anlagen“, erläutert Johannes Krieger vom Referat Hochbau und Liegenschaften bei der Stadt Gelsenkirchen. Er hebt hervor: „Das ermöglicht uns eine nachhaltige und kosteneffiziente Bewirtschaftung der städtischen Liegenschaften.“
LoRaWAN als Übertragungsnetz
Wie die nordrhein-westfälische Kommune weiter mitteilt, wird für die sichere Übertragung der Daten ein LoRaWAN-Netz genutzt, welches das gesamte Stadtgebiet umfasst. Das Netz weise eine hohe Effizienz beim Datentransfer sowie eine hohe Gebäudedurchdringung auf. Der Aufbau des VDMS versetze die Stadt Gelsenkirchen in die Lage, Wasser- und Energieverbräuche transparent darzustellen und den Ressourcenverbrauch in den Liegenschaften systematisch zu reduzieren. Das schone die Umwelt und führe zu einer Optimierung der Personal- und Betriebskosten.
„Zudem entsteht durch das flächendeckende LoRaWAN eine wichtige zukunftsfähige digitale Infrastruktur für die vernetzte Stadt Gelsenkirchen, auf deren Basis sukzessive weitere Smart-City-Anwendungen aufgebaut werden können“, erklärt Sabrina Zimmermann, Leiterin des Projektbüros der digitalen Modellregion Emscher-Lippe. „Kommunen, die ebenfalls ein solches System einführen und die Erkenntnisse aus dem Modellprojekt nachnutzen wollen, können sich gerne bei uns melden.“
Den Angaben der Stadt Gelsenkirchen zufolge wird das Projekt im Rahmen des Programms Digitale Modellregion NRW mit Fördermitteln in Höhe von rund 875.000 Euro seit Mai 2020 durch das Wirtschafts- und Digitalministerium Nordrhein-Westfalen (MWIDE) unterstützt.
Als nächstes Ziel im Projektverlauf wird angestrebt, die Zählerstände über ein Monitoring-System zu visualisieren, auszuwerten und für die Optimierung der Gebäudesteuerung nutzbar zu machen. Mit Auslaufen der Förderung zum 31. August 2022 soll das VDMS laut Stadtverwaltung fest etabliert und für die kommunalen Liegenschaften dauerhaft nutzbar gemacht worden sein. Das Projekt stelle einen wichtigen Baustein auf dem Weg zu einer umweltbewussteren und klimaschonenden vernetzten Stadt dar.
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