Mittwoch, 9. Oktober 2024

GovLabDE/BMIHerausforderungen bei Once Only

[20.12.2023] Die behördenübergreifende Datennutzung bei Befolgung des Once-Only-Prinzips verlangt Interoperabilität nicht allein auf Ebene der Register, auch die Bedeutungsebene von Rechtsbegriffen muss vereinheitlicht werden. Das GovLabDE befasst sich mit dieser Herausforderung.
Im November 2023 führten GovLabDE und BMF einen Workshop zur Nutzung von generativer Künstlicher Intelligenz für semantische Interoperabilität durch.

Im November 2023 führten GovLabDE und BMF einen Workshop zur Nutzung von generativer Künstlicher Intelligenz für semantische Interoperabilität durch.

(Bildquelle: BMF/BMI)

Das Once-Only-Prinzip ist ein zentraler Aspekt des Onlinezugangsgesetzes und der Registermodernisierung. Es zielt darauf ab, dass Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen ihre Daten nur einmalig bei der Verwaltung hinterlegen müssen. Die Daten können dann in verschiedenen Prozessen verwendet werden. Auf diese Weise werden bürokratische Hürden reduziert und die Effizienz der Verwaltungsprozesse verbessert. Damit solche Once-Only-Daten über verschiedene Quellen hinweg genutzt werden können, ist deren Austauschbarkeit, die Interoperabilität, wichtig.
Das Bundesinnenministerium (BMI) berichtet jetzt über ein Projekt der Unterstützungsplattform des Bundes GovLabDE, das sich mit einer oft übersehenen, aber wichtigen Facette der Interoperabilität beschäftigt. Zunächst denkt man dabei an die technische Ebene – doch Interoperabilität geht darüber hinaus und berührt auch das Feld der Wortbedeutungen, etwa im Fall von Rechtsbegriffen in Gesetzestexten. Dort haben Begriffe wie beispielsweise „Einkommen“, „Kind“ oder „Vermögen“ nicht immer dieselbe Bedeutung. Wird ein solcher Rechtsbegriff in verschiedenen Datenquellen uneinheitlich verwendet, so kann dies eine verfahrens- und behördenübergreifende Zusammenarbeit sowie digitale Prozesse erschweren.

Begriffliche Interoperabilität mit KI

GovLabDE hat jetzt ein Vorhaben gestartet, in dessen Rahmen überprüft werden soll, ob eine solche Semantische Interoperabilität (SIO) zur Befähigung des Once-Only-Prinzips dienen kann und ob sie umsetzbar ist. Für komplexe Projektvorhaben, die einen hohen Prüfungs- und Umsetzungsaufwand erfordern und die über mehrere Ressorts koordiniert werden müssen, bietet GovLabDE eine umfassende Unterstützung an, die unter anderem die Bereitstellung von Methodenexpertise, Projekt-Management, maßgeschneiderten Software-Lösungen sowie passenden Räumlichkeiten beinhaltet.
Um mit uneinheitlich verwendeten Rechtsbegriffen umzugehen, werden diese in ihre verschiedenen inhaltlichen Bestandteile aufgeteilt, modularisiert und in einem so genannten Rechtsbegriffsglossar festgehalten. Dann können sie ähnlich wie ein Baukastensystem flexibel genutzt werden, um die Anforderungen diverser Verwaltungsverfahren zu erfüllen. Dafür können hohe manuelle Aufwände anfallen. Daher setzt GovLabDE für die effiziente Erstellung und Pflege des Glossars auf die technologische Unterstützung durch große Sprachmodelle und entwickelte für die Überprüfung der technischen Machbarkeit dieses Vorhabens ein Proof of Concept (PoC).
Dieses PoC wurde im November 2023 im Rahmen eines Workshops von GovLabDE und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) zur Nutzung von generativer Künstlicher Intelligenz für Semantische Interoperabilität vorgestellt. Daran nahmen neben dem BMF und dem BMI 22 Personen von verschiedenen behördlichen Institutionen und aus wissenschaftlichen Einrichtungen teil. Der Workshop habe bedeutende Impulse für die Konsultation des PoCs ergeben, berichtet das BMI. Diese sollten jetzt sorgfältig untersucht werden, um zukünftige Schritte zu bestimmen. Das GovLabDE bietet an dem Thema Interessierten Unterstützung an und bittet gegebenenfalls um Kontaktaufnahme.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Panorama
Straßenszene, graurötliche Hausfassade mit großer gläserner Eingangstür, davor ein geparktes Fahrrad. Über der Tür ein großes Schild mit der Aufschrift "Joccenter Essen"

Essen: Roll-out der Terminbuchungs-Software

[09.10.2024] Die Stadt Essen setzt ihren Kurs zur Digitalisierung von Verwaltungsservices fort. Die neue Terminbuchungs-Software wurde im Einwohneramt, den Bürgerämtern, der BürgerServiceStelle sowie in den Bereichen Fahrerlaubnissen und Kfz-Zulassungen eingeführt. Auch das Jobcenter setzt inzwischen auf die effiziente Terminvergabe. mehr...

Cover eGovernment Monitor 2024

eGovernment Monitor 2024: Digital Vertrauen gewinnen

[08.10.2024] Digitale Angebote der Verwaltung, die leicht auffindbar, verständlich und schnell nutzbar sind, können das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in den Staat stärken. Zwischen Wunsch und Wirklichkeit klafft laut dem diesjährigen eGovernment Monitor der Initiative D21 allerdings noch eine deutliche Lücke. mehr...

BMEL: Förderung von Interoperabilität

[08.10.2024] Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert modellhafte Projekte, welche die Interoperabilität digitaler Systeme in ländlichen Räumen verbessern. Ziel ist eine bessere Daseinsvorsorge durch effiziente Planung und Kommunikation. mehr...

Streng geometrische Hausfassade mit klassizistischen Elementen, ganz in grau, nur die Haustür ist Orange. Davor parken zwei Fahrräder.

Berlin: Digitaler Antrag für den WBS

[07.10.2024] In Berlin können Wohnberechtigungsscheine (WBS) und Einkommensbescheinigungen ab sofort digital beantragt werden. Mit dem neuen Onlineantrag wird der Prozess vereinfacht und beschleunigt – auch für die Bürgerämter. Allein im vergangenen Jahr wurden dort über 70.000 WBS-Anträge manuell bearbeitet. mehr...

Foto: Bäcker

Heidelberg: Digitaler Ferienpass kam gut an

[04.10.2024] Der digitale Ferienpass der Stadt Heidelberg ist bei Eltern gut angekommen. Für den neuen Onlineservice erhielt das Heidelberger Ferienpass-Team zahlreiche positive Rückmeldungen. mehr...

In eigener Sache: Kommune21-Website in neuem Glanz

[02.10.2024] Die Website von Kommune21 wurde neu gestaltet. Das neue, aufgeräumte Design sorgt für eine bessere Benutzerfreundlichkeit. Die bewährte Struktur als Themenportal bleibt erhalten. mehr...

Cover der Studie des es Fraunhofer-Instituts IAO zu atenmanagement in Kommunen.

White Paper: Mehr Datenkompetenz für Kommunen

[01.10.2024] Die Menge an Daten wächst – auch in Kommunalverwaltungen. Das Management und der strategische Umgang damit bleiben herausfordernd, insbesondere für kleinere Kommunen. Ein White Paper des Fraunhofer-Instituts IAO zeigt nun ein praxisnahes Vorgehensmodell, mit dem Kommunen ihr Datenmanagement verbessern können. mehr...

KGSt: 75-jähriges Jubiläum gefeiert

[30.09.2024] Die KGSt hat jetzt ihr 75-jähriges Jubiläum mit über 300 Gästen in Köln gefeiert. Im Zentrum der Veranstaltung standen die Bedeutung der kommunalen Zusammenarbeit sowie der Blick auf die Zukunft der Kommunalverwaltung. mehr...

Herford: Digitale Verwaltungsservices für Unternehmen

[30.09.2024] In Zusammenarbeit mit OWL-IT fokussiert sich die Stadt Herford mit zwei Teilprojekten auf die Verbesserung der digitalen Verwaltungsangebote. Ziel ist es, Unternehmen den Zugang zu städtischen Dienstleistungen zu erleichtern. mehr...

Live-Webinar „Kommune21 im Gespräch“: Modernisierung der Register

[26.09.2024] Die Webinarreihe „Kommune21 im Gespräch“ widmet sich am 24. Oktober dem Thema Registermodernisierung und digitale Identitäten. Diskutiert wird, welche Herausforderungen und Chancen dieser digitale Wandel für die Kommunen mit sich bringt und wie sich Städte und Gemeinden darauf vorbereiten können. mehr...

Das Panel des Vitako-Herbstempfangs im Haus der Bundespressekonferenz.

Vitako: Positionspapier zum AI Act

[13.09.2024] Über das Potenzial von Künstlicher Intelligenz in der Verwaltung diskutierten Vertreter aus Politik und Verwaltung auf dem Vitako Herbstempfang. Darüber hinaus stellte Vitako sein Positionspapier zur nationalen Implementierung des AI Acts vor. mehr...

In Kommunen gibt es vielfältige Projekte

Wettbewerb: Digitale Angebote für Ältere gesucht

[11.09.2024] DigitalPakt Alter unterstützt Ältere darin, eigene digitale Kompetenzen auf- und auszubauen und hilft bürgerschaftlich Engagierten, ihr Digitalwissen weiterzugeben. Nun sucht die Initiative in einem Wettbewerb die zehn besten kommunalen Projekte zum Thema digitale Teilhabe für Ältere. mehr...

Durch den Austausch mit anderen Kommunen im Netzwerk PICTURE improve können bei der Prozessmodellierung erhebliche Zeiteinsparungen realisiert werden.

Diez: Systematisches Prozessmanagement

[10.09.2024] Den vielfältigen Herausforderungen der Verwaltungsmodernisierung begegnet die Verbandsgemeinde Diez mit einem systematischen Prozessmanagement. Dabei setzt die Kommune auf den verwaltungsübergreifenden Austausch im Prozessnetzwerk PICTURE improve. mehr...

Münster: KI für flotteren Busverkehr

[30.08.2024] Die Stadt Münster und RWTH Aachen starten in Münster ein Pilotprojekt an einem wichtigen Zubringer zur Innenstadt. Kameras und eine smarte KI an Ampelanlagen können die Grünphase für sich nähernde Linienbusse verlängern, reagieren aber auch auf andere Verkehrsteilnehmer. mehr...

ZenDiS: SaaS-Angebot für openDesk

[30.08.2024] Die open-source-basierte Office-Suite für die öffentliche Verwaltung, openDesk, ist bisher nur für den Eigenbetrieb ohne Service und Support zu haben. Das ändert sich nun: Das ZenDiS hat dem IT-Dienstleister B1 Systems den Zuschlag für eine Enterprise Edition erteilt, dazu gehört auch ein SaaS-Angebot. mehr...