Donnerstag, 28. November 2024

KemptenInnovatives Bürgerforum

[28.11.2024] Über das Digitale Bürgerforum können Kemptenerinnen und Kemptener an städtischen Projekten teilnehmen. Der Digitale Zwilling dient dabei als Unterstützung bei georeferenzierten Beteiligungen sowie zahlreichen Stadtentwicklungsthemen.
VR-Brille liegt auf einer Satellitenaufnahme einer Stadt.

Kempten: Stadtentwicklungsprojekte hautnah erleben.

(Bildquelle: Stadt Kempten (Allgäu))

Das Digitale Bürgerforum Kempten (machmit.kempten.de) ist eine innovative Online-Beteiligungsplattform, die es den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Kempten (Allgäu) ermöglicht, aktiv an städtischen Projekten teilzunehmen. Der Digitale Zwilling der Stadt dient auf der Plattform als Unterstützung bei geo­referenzierten Beteiligungen sowie zahlreichen Stadtentwicklungsthemen. Die Plattform stellt einen wesentlichen Bestandteil der digitalen Stadtentwicklung in Kempten dar und wird durch moderne Technologien unterstützt, die das Engagement und die Interaktion der Bürgerinnen und Bürgern fördern. Seit dem Start der Plattform im Herbst 2023 wurden bereits einige Beteiligungen durchgeführt und gut angenommen. So wurde beispielsweise die jährliche Bürgerversammlung der Stadt Kempten über die Onlineplattform begleitet. Ebenso wurden Ideen für drei neue Spielplätze in einem Neubaugebiet gesammelt und neue Bauprojekte visuell aufbereitet.

Die repräsentative Bürgerbefragung der Stadt aus dem Jahr 2020 zeigte, dass sich immer mehr Bürgerinnen und Bürger online über das örtliche Geschehen informieren möchten und das Interesse an der analogen Informationsbeschaffung über Printmedien sinkt. Vor diesem Hintergrund ist die Idee entstanden, eine zentrale digitale Plattform zu schaffen, die partizipative Stadtentwicklungsthemen und Projekte einbindet. Die Integration des Digitalen Zwillings bietet den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, Planungen von Bauvorhaben und Projekten mit 3D-Objekten aus unterschiedlichen Perspektiven zu beobachten und unterschiedliche Szenarien darzustellen. Des Weiteren können Vorschläge und Anliegen direkt im Digitalen Zwilling verortet und somit eine umständliche Umschreibung der Lokalisierung vermieden werden.

Digitale und persönliche Kommunikation

Trotz des erhöhten Interesses an der Digitalisierung ist der Stadt der persönliche Kontakt und der Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern sehr wichtig. Der interaktive Erlebnisraum „Zukunftslabor Kempten“, in dem eine umfangreiche mediale Ausstattung zum Informieren, Präsentieren und Entdecken zur Verfügung steht, ermöglicht neue und spannende Einblicke in die vielfältige Themenpalette der Kommune und dient als Begegnungsstätte zwischen Einwohnenden und Stadtverwaltung.

Aus der Verbindung zwischen der digitalen Komponente und der persönlichen Kommunikation wurde die Projektidee „Digitales Bürgerforum Kempten“ entwickelt, die das Ziel hat, die Bürgerbeteiligung sowie die Akzeptanz der digitalen Stadtverwaltung durch die Nutzung eines hybriden Raums zu steigern. Das digitale Bürgerforum bietet den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, sich vor Ort oder virtuell an der Stadtentwicklung zu beteiligen. Durch die Integration des Digitalen Zwillings in das Bürgerforum wird eine Brücke zwischen digitaler und physischer Welt geschlagen. Interessierte können sich sowohl jederzeit online als auch vor Ort im Zukunftslabor informieren und beteiligen. Diese hybride Herangehensweise fördert die Demokratie und ermöglicht es den Menschen, ihre Heimatstadt aktiv mitzugestalten, während gleichzeitig die persönliche Begegnung erhalten bleibt. Das Projekt ist Teil eines Wettbewerbs des bayerischen Staatsministeriums für Digitales, das innovative digitale Ideen für Nachhaltigkeit in bayerischen Kommunen fördert.

Open-Source-basierte Lösungen

Das Digitale Bürgerforum nutzt die Open-Source-Plattform Consul. Sie ist benutzerfreundlich aufgebaut und stützt sich auf fünf Säulen: Vorschläge, Abstimmungen, Debatten, Bürgerhaushalte und kollaborative Gesetzgebung. Die Plattform ist so gestaltet, dass sie eine breite Beteiligung ermöglicht. Das schafft Transparenz und erhöht die Nachvollziehbarkeit. Einen Mehrwert für die Kommune bieten die einheitlichen Vorlagen, da dadurch eine leichtere Reproduzierbarkeit von Beteiligungsprojekten ermöglicht wird. Darüber hinaus verringert es die Einstiegshürde und animiert weitere Fachämter, Beteiligungen online durchzuführen.

Die 3D-Webkarte VC-Map 5, entwickelt von der Firma Virtual City Systems, steht seit 2023 als Open Source zur Verfügung und bietet die Möglichkeit, 3D-Stadtmodelle im Web zu visualisieren, zu analysieren und zu simulieren. Von der Weiterentwicklung des Open-Source-Systems Consul mit der Integration der Open-Source-Applikation VC-Map 5 profitieren auch andere Kommunen.

Das Zukunftslabor ist in der Kemptener Innenstadt verortet und erlaubt es den Bürgerinnen und Bürgern, in persönlichen Kontakt mit der Stadtverwaltung zu treten. Durch den Einsatz eines interaktiven Touch-Tischs und von Bildschirmen sowie einer LED-Wand können sie die Stadtentwicklungsprojekte hautnah erleben und aktiv mitgestalten. Mittels VR-Brillen können Bauvorhaben und Planungen in einer immersiven Umgebung erkundet werden. 

Plattform wird weiterentwickelt

All diese Technologien ermöglichen es, komplexe Daten in einer zugänglichen und interaktiven Form darzustellen und fördern den Austausch und das gemeinsame Erleben, was für die Bürgerbeteiligung von entscheidender Bedeutung ist.

Um den sich wandelnden Anforderungen gerecht zu werden, ist eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Plattform erforderlich. Dies beinhaltet die Integration neuer Technologien und Funktionen, um die Benutzererfahrung zu verbessern und die Partizipation weiter zu fördern.

Sandro Mertens ist Leiter Digitale Stadtentwicklung bei der Stadt Kempten (Allgäu).




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