WahlenIT entlastet Sachbearbeiter
![Ralf Wübbeler](https://www.kommune21.de/wp-content/uploads/2024/08/15015_bild_gross1_0113_wuebbeler_440.jpg)
Ralf Wübbeler, Leiter des Wahlamtes der Stadt Wildeshausen
(Bildquelle: Stadt Wildeshausen)
Herr Wübbeler, 2013 ist wieder Wahljahr. Neben der Bundestagswahl finden in Niedersachsen auch Landtagswahlen statt. Welche Herausforderungen ergeben sich für die Kommunen im Vorfeld der Wahlen?
Es sind zwei eigenständige Wahlen, weshalb alle Vorbereitungen zweimal durchzuführen sind. Bedingt durch die zeitliche Abfolge – die niedersächsische Landtagswahl findet am 20. Januar, die Bundestagswahl im Herbst 2013 statt – sind jeweils separate Vorbereitungen zu treffen. Durch die Zeitspanne zwischen den Wahlen lassen sich in diesem Fall keine Synergieeffekte nutzen. So muss für jede Wahl die Verpflichtung der Wahlhelfer separat vorgenommen werden. Zudem fällt die Wahlvorbereitung für die Landtagswahl 2013 in die Weihnachtszeit beziehungsweise den Jahreswechsel. Da während dieser Zeit ohnehin immer Jahresabschlussarbeiten anstehen, stellt die Abwicklung eine zusätzliche Herausforderung dar für alle Wahlsachbearbeiter und beteiligten Kollegen, etwa aus dem Einwohnermeldeamt oder für diejenigen, welche die Ausgabe der Briefwahlunterlagen vornehmen.
Welche Unterstützung bietet hier eine Software-Lösung?
Sie ist eine absolute und unerlässliche Entlastung, die gar nicht mehr wegzudenken ist. Jede Wahl ist ein Termingeschäft. Konkrete Termine und Zeitabläufe sind vorgeschrieben und einzuhalten. Da ist die Unterstützung durch eine Software unabdingbar. Könnte man auf diese IT-Unterstützung nicht zurückgreifen, würde dies einen deutlich höheren Personalaufwand bedeuten. Denken Sie alleine an die Ermittlung des Wahlergebnisses am Wahlabend. Der Bürger hat mittlerweile die Erwartung, zeitnah nach Schließung der Wahllokale ab 18 Uhr eine erste Prognose über die Medien zu erfahren, um dann im Laufe des Abends die konkreten Ergebnisse aus den Wahlkreisen zu bekommen. Hier ist die Erwartung natürlich groß, diese Ergebnisse möglichst schnell zu erhalten.
„Wahlen ohne den Einsatz von Software würden einen deutlich höheren Personalaufwand bedeuten.“
Welche weiteren Aufgaben stehen dann am Wahlabend an?
Im Verlauf des Tages wird zunächst eine Ansprechbarkeit für die Wahlen im Stadthaus sichergestellt. Hier laufen dann telefonische Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern zur Wahl auf, aber auch Fragen der ehrenamtlichen Wahlhelfer aus den Wahlvorständen werden beantwortet. Ab 18:30 Uhr wird auf das Eintreffen beziehungsweise die telefonische Durchsage der Wahlergebnisse aus den Wahllokalen gewartet. Diese werden erfasst und nach Durchgabe aller Ergebnisse als Gesamtresultat für das Stadtgebiet per Schnellmeldung an die Kreiswahlleitung gesandt. Für interessierte Bürger erfolgt ein Aushang der Ergebnisse aus den Wahlbezirken und des Briefwahlergebnisses im Stadthaus. Der Wahlabend endet damit, dass die Wahlunterlagen, die den Wahlvorständen für ihre Tätigkeiten ausgehändigt wurden, im Stadthaus entgegengenommen werden. In diesem Rahmen erfolgt mit den Wahlvorstehern eine Kontrolle auf Vollständigkeit, insbesondere der Wahlniederschrift und der dieser beizufügenden Unterlagen. Das ist vor allem deshalb wichtig, weil am Folgetag die Wahlniederschriften an die Kreiswahlleitung zu übergeben sind. Die Kreiswahlleitung stellt über den Kreiswahlausschuss letztlich das Endergebnis für den Wahlkreis fest. Voraussetzung für einen reibungslosen Ablauf am Wahltag ist immer, dass die EDV funktioniert. Sollte dies einmal nicht der Fall sein, würden wieder Rechenmaschinen und Bleistift zum Einsatz kommen müssen. Für diesen Fall sollte ein Plan B in der Schublade liegen.
Wie beurteilen Sie im Rahmen der Verwendung einer Wahl-Software den Aspekt der Sicherheit?
Der Aspekt Datenschutz wird auch in der Wahlsachbearbeitung und somit auch bei der Nutzung einer Wahl-Software groß geschrieben. Deren Einsatz bietet sowohl für die Verwaltung, als auch für den Bürger viele Möglichkeiten und Erleichterungen. So kann in Wildeshausen wie in vielen anderen Kommunen die Ausstellung der Briefwahlunterlagen über die Web-Seite der Stadt online beantragt werden. Hieran lässt sich beispielhaft aufzeigen, dass die vorgenommenen Abfragen zur Beantragung durch die Wähler dem Sicherheitsaspekt gerecht werden. So müssen persönliche Angaben gemacht werden, welche die Beantragung der Briefwahlunterlagen erst ermöglichen.
Wie sehen Ihrer Meinung nach die Trends im Bereich Wahlen aus? Kommt es beispielsweise in absehbarer Zeit zu einem flächendeckenden E-Voting?
Sicherlich lässt sich die Weiterentwicklung im IT-Bereich und damit auch im Bereich Wahlen nicht aufhalten. Gleichwohl sehe ich die Zeit für die flächendeckende Einführung einer E-Voting-Lösung für unser (Bundes-)Land noch nicht gekommen. Hier können wir uns sicherlich nicht mit den USA vergleichen. Wir sind anders strukturiert und pflegen insbesondere im ländlichen Bereich noch ein kommunikatives Miteinander. Bei uns wird meines Erachtens noch der persönliche Umgang in Verbindung mit dem Gang zur Wahlurne vorgezogen. So erwartet derzeit der Wähler, dass ihm der Stimmzettel zum Ausfüllen ausgehändigt wird und gegebenenfalls Hinweise zum Ablauf vor Ort gegeben werden. Des Weiteren wäre die Einführung von E-Voting zum jetzigen Zeitpunkt auch kein probates Mittel zur Steigerung der Wahlbeteiligung.
Schleswig-Holstein: AKDB betreut Einwohnermeldeämter
[05.02.2025] Zum Jahresbeginn hat die AKDB vom IT-Dienstleister Dataport den Fachsupport für 28 Einwohnermeldeämter in Schleswig-Holstein übernommen, die das Fachverfahren OK.EWO einsetzen. mehr...
Oldenburg/Kaiserslautern: Schnell zum Elterngeld
[04.02.2025] Junge Eltern aus den Städten Oldenburg und Kaiserslautern können ihre Anträge auf Elterngeld ab sofort digital stellen. Ein intuitives Design führt die Eltern durch die erforderlichen Schritte, Dokumente können hochgeladen werden, die Übertragung erfolgt verschlüsselt. mehr...
Bremen: Online-Anmeldung für Kfz gestartet
[28.01.2025] Bremens Bürgeramt hat die internetbasierte Fahrzeugzulassung (iKfz) vollständig eingeführt. Bürgerinnen und Bürger können Fahrzeuge nun online zulassen. Mit dem System erweitert Bremen sein digitales Angebot und optimiert Verwaltungsabläufe. mehr...
München: Wahlvorbereitung digital
[21.01.2025] München nutzt innovative digitale Technologien zur Vorbereitung der Bundestagswahl: Ein QR-Code erleichtert die Briefwahl, Schulungsplattformen unterstützen Wahlhelferinnen und Wahlhelfer, und der Chatbot Muckl informiert und ermöglicht direkten Kontakt zur Stadtverwaltung. mehr...
Bauwesen: Ludwigsburg genehmigt virtuell
[16.01.2025] Seit über zwei Jahren setzt die Stadt Ludwigsburg auf das virtuelle Bauamt. Im Interview berichtet Peter Fazekas, Leiter des städtischen Fachbereichs Bürgerbüro Bauen, über die Einführung der Lösung und erste Erfahrungen. mehr...
Gütersloh: Neues Portal für Kitaplatzvergabe
[16.01.2025] In Gütersloh erfolgt die Bedarfsanmeldung für Betreuungsplätze seit Mitte Dezember vergangenen Jahres über das neue Portal webKita, das die bisherige Plattform KIVAN ablöst. mehr...
Bayern: Mit cit intelliForm zum digitalen Bauantrag
[15.01.2025] Mehr als 90 Prozent der bayerischen Bevölkerung können ihre Bauanträge digital einreichen. Grundlage dafür ist die Plattform cit intelliForm von Anbieter cit. mehr...
Kreis Olpe: Komplett digitale Bauaufsicht
[14.01.2025] Die Verwaltung des Kreises Olpe wurde erfolgreich an das Bauportal.NRW angebunden. Als erste Bauaufsichtsbehörde in Nordrhein-Westfalen arbeitet Olpe jetzt vollständig digital. Baugenehmigungsanträge laufen über die Zentrale Datenaustausch-Infrastruktur des Landes. mehr...
Offenbach: Erste digitale Baugenehmigung erteilt
[13.01.2025] Einen Bauantrag per Mausklick zu stellen, ist künftig in Offenbach möglich. Meterweise Papier und Aktenberge gehören damit der Vergangenheit an. Noch läuft das digitale Bauportal im Testbetrieb, ab April sollen dann alle genehmigungspflichtigen Anträge online gestellt werden können. mehr...
Mainz: Aufenthaltstitel online beantragen
[09.01.2025] Bei der Stadt Mainz können Aufenthaltstitel und aufenthaltsrelevante Bescheinigungen jetzt online beantragt werden. Ganz ohne Vor-Ort-Termin kommen Bürgerinnen und Bürger dennoch nicht aus. mehr...
Gifhorn: Digitale Baugenehmigung
[20.12.2024] Bei der Stadt Gifhorn können Baugenehmigungen ab sofort online, rechtssicher und medienbruchfrei beantragt werden. Das Projekt hat die niedersächsische Kommune mit dem Unternehmen MACH ProForms umgesetzt. mehr...
AKDB: Erleichterte Anhörung von Ordnungswidrigkeiten
[20.12.2024] Ihren Onlinedienst zur Anhörung von Ordnungswidrigkeiten hat die Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB) auf eine neue technische Basis gestellt. Von der Modernisierung profitieren Bürger und Behörden gleichermaßen: Das Verfahren ist schneller, einfacher und nutzerfreundlicher. mehr...
Kreis Göttingen: Digitale Vergabe von Kitaplätzen
[19.12.2024] Als erste Kreisverwaltung setzt der Landkreis Göttingen die Lösung NOLIS | Kita-Platz für eine vollständig digitale Kitaplatzvergabe ein. Für weitere fünf Gemeinden im Kreisgebiet ist damit ab sofort eine Onlinevoranmeldung möglich. mehr...
Lemgo: Parkausweis per Klick
[18.12.2024] In Lemgo können Bewohnerparkausweise ab sofort vollständig digital beantragt werden. Ein schlanker, automatisierter Prozess spart den Gang zum Amt und erleichtert die Bearbeitung. Möglich wurde dies durch eine Lösung des Dienstleisters OWL-IT. mehr...
Rheinland-Pfalz: Einfacher heiraten
[13.12.2024] In Rheinland-Pfalz können Brautpaare die Anmeldung zur Eheschließung künftig ohne den Gang zum Amt über das Internet vornehmen. Das Land führt dazu den von der Hansestadt Bremen entwickelten Service „Ehe digital“ ein. mehr...