Montag, 24. Februar 2025

Lahn-Dill-KreisJobcenter macht sich spielerisch digital fit

[09.02.2022] Das Kommunale Jobcenter Lahn-Dill nutzt ein cloudbasiertes Serious Game des Start-up talent::digital, um die digitalen Kompetenzen seiner Mitarbeiter zu stärken. Dabei handelt es sich um mehr als ein cooles Spiel für die Mittagspause.
Serious Game von talent:digital schult digitale Kompetenzen.

Serious Game von talent:digital schult digitale Kompetenzen.

(Bildquelle: talent::digital)

Viele Unternehmen und Organisationen beschäftigen sich damit, Techniken und Prozesse im Zuge der digitalen Transformation weiterzuentwickeln. Auch das Kommunale Jobcenter Lahn-Dill befindet sich in einem solchen Veränderungsprozess und hat erkannt, wie wichtig in diesem Zusammenhang die digitalen Kompetenzen der eigenen Beschäftigten sind.
In Zusammenarbeit mit dem Düsseldorfer Start-up talent::digital testet das Jobcenter deshalb deren cloudbasierte Plattform. Im Mittelpunkt steht dabei ein Serious Game zur Messung und Weiterentwicklung digitaler Kompetenzen, das zudem das Selbstvertrauen der Mitarbeitenden in die eigenen digitalen Fähigkeiten stärken soll. Denn nicht nur Arbeitsweisen, auch Kommunikation und Kollaboration müssen teils rasant angepasst werden, um auch in Zukunft nachhaltig erfolgreich sowie service- und kundenorientiert arbeiten zu können.

Zeitgemäßes Angebot im Digitalisierungsprozess

Das Kommunale Jobcenter Lahn-Dill befindet sich in einem globalen digitalen Umbruch: Das spüren Mitarbeitende der Organisation insbesondere seit Beschluss des Onlinezugangsgesetzes (OZG) im Jahr 2017. Bis Ende dieses Jahres sollen nun zahlreiche Verwaltungsdienstleistungen für Bürgerinnen und Bürger online abrufbar sein. Die digitale Kompetenzentwicklung ist daher für das Jobcenter als lernende Organisation ein wichtiger Baustein, um zukunftsfähig zu bleiben. Ein digitales Mindset hilft wenig auf einem Stück Papier. Vielmehr gilt es, die digitale Souveränität der Mitarbeitenden zu fördern. Der Einsatz des cloudbasierten Serious Game von talent::digital soll hier ein attraktives, zeitgemäßes Angebot schaffen und dazu beitragen, dass die Mitarbeitende den Herausforderungen der digitalen Welt noch besser gewachsen sind. 
Digitales Arbeiten ist auch aus sozialen Dienstleistungsunternehmen wie dem Kommunalen Jobcenter Lahn-Dill nicht mehr wegzudenken: Sei es die papierlose Bearbeitung von Vorgängen über Outlook, eine Fachanwendung und die elektronische Akte oder die Kommunikation mit Kollegen und Arbeitgebern via E-Mail und Videocall. Im Zuge der Corona-Pandemie wird auch mit den Kunden vermehrt digital kommuniziert. Die Einführung der Plattform talent::digital setzt einen sichtbaren Impuls im Digitalisierungsprozess.

Online spielen und Kompetenzen entwickeln

Das Format regt zur Beteiligung und zum Austausch an. Neu war vor allem der spielerische Ansatz im Zusammenhang mit der Kompetenzentwicklung im beruflichen Alltag. „Ich darf online spielen und dabei meine digitalen Kompetenzen entwickeln?“ – „Ja, darfst du!“. Der Vorteil besteht in der spielerischen Verknüpfung von Theorie und Praxis. Die Möglichkeit, sich Wissen auf spielerische Weise und in einer modernen und ansprechenden Optik anzueignen, stellt dabei eine willkommene Abwechslung zum Arbeitsalltag dar. Ergänzt wird das durch die Gelegenheit, dass man seine Skills nach dem „Fail and Error“-Prinzip in der sicheren Spielumgebung eigenständig weiterentwickeln kann.
Für viele Kollegen ist es neu, Gamification als normalen Bestandteil des Berufsalltags zu sehen. Auch das Integrieren von Lerninhalten in den Arbeitsalltag – neben der eigentlichen Arbeit und außerhalb von Schulungen, ist noch ungewohnt. Diese Veränderung in der Lernkultur braucht Zeit und das Gefühl, dass dies von der Organisation gewünscht ist.
Den Nutzen des noch sehr neuen und innovativen Lernansatzes der Gamification zu vermitteln und den Mitarbeitenden des Jobcenters die Hemmschwelle zu nehmen, das Angebot während der Arbeit zu nutzen, zählt zu den größten Herausforderungen. Bei der Plattform handelt es sich eben nicht nur um ein cooles Spiel, mit dem man mal die Mittagspause verbringen kann, sondern um ein konzeptioniertes System zum selbstständigen Training, das Mitarbeitende in ihrer digitalen Fitness und ihrem Know-how weiterbringt.

Format im Arbeitsalltag einbinden

Hier kommt den Führungskräften und anderen Multiplikatoren eine besondere Bedeutung zu: Sie stehen in direkter Kommunikation mit den Mitarbeitenden, können die Veränderung unterstützen und vorleben. Der gegenseitige Austausch ist wichtig, um Unsicherheiten aufzulösen und die Einbindung des Formats in den Arbeitsalltag zu verbessern. Im Laufe dieses Prozesses kam es im Jobcenter Lahn-Dill bereits zu vielen guten Anregungen zur Weiterentwicklung der Plattform. Vor allem Mitarbeitende, die den Nutzen eines digitalen Prozesses erkennen, etwa durch spürbare Verbesserungen ihres Arbeitsalltags, sind motiviert, ihre digitalen Kompetenzen auszubauen und demnach aufgeschlossener für digitale Veränderungsprozesse – unabhängig von Alter, Geschlecht oder der Funktion im Unternehmen.
Der größte Vorteil im Einsatz von talent::digital besteht für das Jobcenter Lahn-Dill darin, dass die Mitarbeitenden ihre digitalen Kompetenzen völlig individuell sowie zeitlich und räumlich unabhängig entwickeln können. Egal, ob sie gerade im Büro oder im Zug unterwegs sind, ob sie gerade fünf Minuten zwischendurch spielen oder mehrere Episoden durchzocken. Parallel kann der digitale Schulungs- und Qualifizierungsbedarf besser ermittelt werden. Ein weiterer Vorteil ist die aktive Beteiligung der Nutzer in die Entwicklung von talent::digital über die Feedback-Funktion und den regelmäßigen Austausch. Das passt zum Selbstverständnis als lernende Organisation und dem Mindset bei Veränderungsprozessen.
Die Digitalisierung ist ein Innovations- und Entwicklungsprozess, der Mut, Konstruktivität und Kollaborationen benötigt. Nach wie vor besteht eine große Lücke zwischen dem digitalen Status quo und dem vorhandenen Potenzial. Um dieses nutzen zu können, braucht es neben Technologie, Ressourcen und zentralen Standards insbesondere eines: Menschen, die bereit sind, den globalen Entwicklungsprozess vor Ort in ihrem individuellen Wirkungsbereich aktiv mitzugestalten. Kurzum: digitale Talente.

Marlies Polkowski und Sebastian Kleist sind Mitglieder des Vorstands des Kommunalen Jobcenters Lahn-Dill.




Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Panorama
Grafik zur Organisation einer Bundestagswahl. Dargestellt sind vier Sektoren: Wahlorgane, politische Parteien/Vereinigungen, Logistik und die Stimmabgabe vor Ort.

DStGB/CAIS: Umfrage zu Wahlen unter Zeitdruck

[24.02.2025] Die kurze Vorbereitungszeit zur Bundestagswahl 2025 wirkt sich auch auf die Wahlorganisation aus. Das Institut für Digitalisierungsforschung CAIS möchte mögliche Folgen wissenschaftlich untersuchen und lädt kommunale Wahlämter zur Teilnahme an einer kurzen Onlinebefragung ein. mehr...

OSBA: Beschaffung von Open Source Software

[17.02.2025] Bei öffentlichen Ausschreibungen zählt meist der niedrigste Preis. Im Fall von Open Source Software ist dies oftmals zum Schaden des Auftraggebers: Sicherheits- und Wartungsprobleme drohen, wenn Anbieter zu knapp kalkulieren. Die OSBA hat ein Paper zur nachhaltig erfolgreichen Beschaffung veröffentlicht. mehr...

Bayern: Effektiver digitaler Grundstücksverkehr

[14.02.2025] In Bayern werden notarielle Urkunden und Vermessungsdokumente ab sofort digital übermittelt. Das Besondere elektronische Behördenpostfach trägt so dazu bei, den Grundstücksverkehr zu beschleunigen. Es soll künftig auch in weiteren Kommunen und Verfahren eingesetzt werden. mehr...

Balkendiagramm zeigt die Nutzung von E-Government-Diensten in den Jahren 2019-2024. 2018 klag der wert bei 48%, seitem pendeln die Zahlen um 50-55 %.

Cisco Digital Kompass 2025: Bei der Digitalisierung zu langsam

[11.02.2025] Cisco hat eine neue Untersuchung zur Digitalisierung in Deutschland vorgelegt. Demnach gibt es Fortschritte beim Glasfaserausbau und Online-Banking, doch KI und Cybersicherheit bleiben Problemfelder. Besonders die digitale Verwaltung stagniert seit dem Aufwind durch Corona. mehr...

Sachsen-Anhalt: Ideen für digitale Verwaltung gesucht

[11.02.2025] Das Land Sachsen-Anhalt sucht erneut innovative Ideen für die digitale Verwaltung. Gefragt sind digitale Konzepte und Modelle für die vielfältigen Aufgaben der öffentlichen Verwaltung. Bewerbungen sind bis 14. März möglich. mehr...

Detailansicht des Hinterrads eines Fahrrads von schräg hinten.

Lübeck: Fundsachen werden online versteigert

[07.02.2025] Fundsachen, die nach Ablauf der gesetzlichen Aufbewahrungsfrist nicht abgeholt wurden, wird die Hansestadt Lübeck ab sofort online versteigern. mehr...

Eine größere Personengruppe mit vornehmlich dunkel gekleideten, jungen Menschen steht in Fotopose auf einer modernen Treppe.

Ulm: Digitaler Portier im Rathaus

[06.02.2025] Ein digitaler Portier soll künftig im Ulmer Rathaus als erste Anlaufstelle für Anliegen bei der Stadtverwaltung dienen – etwa für Termine oder Auskünfte. Entwickelt wurde das Tool von Fachleuten der städtischen Abteilung Interne Dienste und Studierenden der Technischen Hochschule Ulm. mehr...

Ein Mann tippt über seiner Laptoptastatur schwebende E-Mail-Icons an.
bericht

Leipzig: Erfolgsfaktor Kommunikation

[31.01.2025] Die Leipziger Stadtverwaltung hat ihr E-Mail-System von Lotus Notes auf Microsoft Exchange umgestellt und eine zentrale E-Mail-Archivierung eingeführt. Eine transparente Kommunikation hat das Gelingen des umfassenden Projekts gesichert. mehr...

Materna Virtual Solution: So verändert sich das mobile Arbeiten

[31.01.2025] Mit zunehmender technischer Entwicklung verlagert sich die Arbeit verstärkt auf mobile Geräte. Materna Virtual Solution identifiziert fünf Trends, die im Jahr 2025 maßgeblich das Arbeiten prägen werden – von KI und Datensouveränität bis hin zu Sicherheitslösungen und Mixed Reality. mehr...

Innenminister Michael Ebling (l.) und der Präsident der Universität Koblenz, Prof. Dr. Stefan Wehner, bei der Übergabe einer Urkunde.

Rheinland-Pfalz: Digitalisierung von Kulturerbe

[29.01.2025] Rheinland-Pfalz fördert die Digitalisierung des kulturellen Erbes: Mit rund 284.000 Euro unterstützt das Land das Projekt KuLaDig RLP bis 2026. Ziel ist es, Kommunen – insbesondere im ländlichen Raum – zu helfen, kulturelle Besonderheiten digital zu erfassen und multimedial aufzubereiten. mehr...

Panoramablick über Berlins Innenstadt, in der Mitte der Fernsehturm, im Hintergrund dramatische Wolken

Berlin: Start-ups und Verwaltung zusammenbringen

[27.01.2025] GovTech-Start-ups können die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung wirksam unterstützen. Die Berliner Senatswirtschaftsverwaltung will dieses Potenzial noch besser nutzen und hat jetzt einen Bericht vorgelegt, der zeigt, wie die Zusammenarbeit gelingt. mehr...

Gruppe von neun personen steht in einem gelb gestrichenen Raum, vor sich ein Transparent mit der mehrfarbigen Aufschrift "Digitaltag".

Landkreis Regensburg: Spitze bei Digitalisierung

[22.01.2025] Der Landkreis Regensburg zieht eine positive Bilanz zur bisherigen Verwaltungsdigitalisierung. In vielen Bereichen ist er ein Vorreiter in Bayern. Digitale Dienstleistungen werden stark genutzt, und KI sowie Prozessautomatisierung schaffen Ressourcen für besseren Bürgerservice. mehr...

Screenshot der Parkbest-App, die eine Parkscheibe auf dem Bildschirm eines Smartphones anzeigt. Ein zweiter Smartphonebildschirm zeigt eine Straßenkarte an, in die die aktuelle Position eines Fahrzeugs eingeblendet ist.

Limburg an der Lahn: Digitale Parkscheibe

[16.01.2025] In einem Pilotprojekt testet Limburg an der Lahn die Digitale Parkscheibe des Unternehmens Park Best. Interessierte können die Parkscheibe mit wenigen Klicks in einer App aktivieren, die auch die aktuelle Parksituation vor Ort anzeigt und die Nutzer an die Parkzeit erinnern kann. mehr...

porta westfalica OWL-IT-abschlussbericht_digitalstrategie

Porta Westfalica: Strategisch digital mit OWL-IT

[14.01.2025] Auf dem Weg zur digitalen Verwaltung ist die Stadt Porta Westfalica gemeinsam mit Dienstleister OWL-IT weitergekommen und hat eine gesamtstädtische Strategie für Digitalisierung und Wissensmanagement erarbeitet. mehr...

Logo des Ko-Pionier-Preises auf dunkelblauem Grund

Ko-Pionier-Preis: Besser nachnutzen

[10.01.2025] Der Ko-Pionier-Preis will die Nachnutzung innovativer Verwaltungslösungen fördern. Verwaltungen, die Lösungen erfolgreich übernommen haben, können sich bis 14. Februar 2025 bewerben. Die Preisverleihung findet im März 2025 im Rahmen des Kongresses Digitaler Staat statt. mehr...