Donnerstag, 28. November 2024

Bitkom-StudieKI-Einsatz an Schulen nimmt zu

[28.11.2024] Rund die Hälfte der Lehrkräfte in Deutschland hat Künstliche Intelligenz (KI) bereits für den Unterricht genutzt, zeigt eine neue Bitkom-Studie. Viele Lehrkräfte wünschen sich jedoch mehr Fortbildungen und fordern eine schnelle Umsetzung des Digitalpakts 2.0.

Bereits 51 Prozent der Lehrkräfte der Sekundarstufen I und II in Deutschland haben KI-Tools wie ChatGPT oder SchulKI für schulische Zwecke ausprobiert. Dies ergab eine repräsentative Umfrage unter 502 Lehrkräften, die der Digitalverband Bitkom in Auftrag gegeben hat. Lehrkräfte setzten KI zur Wissensvermittlung ein (81 Prozent) oder um Schülern KI zu erklären (59 Prozent). Auch die Unterrichtsvorbereitung (36 Prozent) und die Erstellung sowie Kontrolle von Prüfungsaufgaben (30 sowie 29 Prozent) gehören zu den Einsatzfeldern. Während 28 Prozent planen, KI weiterhin zu nutzen, lehnen 23 Prozent nach ersten Erfahrungen eine erneute Anwendung ab. Weitere 28 Prozent möchten KI künftig ausprobieren, 11 Prozent schließen den Einsatz kategorisch aus. Nur 9 Prozent der Lehrkräfte fühlen sich sicher, KI-erstellte Hausaufgaben zu erkennen.

72 Prozent der Lehrkräfte wünschen sich Fortbildungen, um die Anwendungsmöglichkeiten besser zu verstehen. „Schulen müssen Kinder und Jugendliche mit KI vertraut machen. Lehrkräfte brauchen dringend Unterstützung, um Künstliche Intelligenz didaktisch sinnvoll einzusetzen“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder.

Schnelle Nachfolgefinanzierung für Digitalpakt gefordert

Die Digitalisierung der Schulen zeigt laut der Bitkom-Studie Fortschritte, doch der Bedarf bleibt groß. Während 92 Prozent der Lehrkräfte Verbesserungen durch den bisherigen Digitalpakt erkennen, fordern 90 Prozent eine schnelle Nachfolgefinanzierung. 93 Prozent sprechen sich dafür aus, Gelder künftig auch für Fortbildungen, Softwarelizenzen und digitale Lehrmaterialien bereitzustellen.

Die fehlende Anschlussfinanzierung gefährdet laut 65 Prozent der Befragten die Nachhaltigkeit der bisherigen Investitionen. „Ohne Planungssicherheit werden bestehende digitale Infrastrukturen zur Investitionsruine“, mahnt Bernhard Rohleder.

Digitale Ausstattung an Schulen

Der Einsatz digitaler Technologien wird von der Lehrerschaft zwiegespalten bewertet: 86 Prozent sehen eine höhere Motivation bei Schülerinnen und Schülern, 71 Prozent erkennen eine bessere Vorbereitung auf die digitale Arbeitswelt. Gleichzeitig berichten 45 Prozent von Ablenkungen im Unterricht durch digitale Medien. Zwar verfügen viele Schulen mittlerweile über moderne Technologien wie Beamer (98 Prozent), Notebooks (89 Prozent) oder interaktive Whiteboards (72 Prozent). Dennoch setzt fast die Hälfte der Lehrkräfte weiterhin Overhead-Projektoren ein.

Neben einem Digitalpakt 2.0 setzt sich der Bitkom für ein bundesweites Pflichtfach Informatik ab der Sekundarstufe I ein. Ziel sei es, Schülerinnen und Schüler systematisch an digitale Themen heranzuführen. Darüber hinaus müsse die Vermittlung digitaler Kompetenzen bei Lehrkräften intensiviert werden.



Stichwörter: Schul-IT, BITKOM,


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