Montag, 10. März 2025

AKDBKluges Vorgehen des Freistaats

[29.10.2015] Die AKDB verzeichnet hohes Interesse am Bürgerserviceportal und eine sinkende Nachfrage nach doppischer Finanz-Software. Auf der Messe Kommunale in Nürnberg sprach Kommune21 mit AKDB-Vorstand Alexander Schroth über aktuelle IT-Trends.
AKDB-Vorstandsvorsitzender Alexander Schroth: AKDB schafft echte Synergien für alle Anwender.

AKDB-Vorstandsvorsitzender Alexander Schroth: AKDB schafft echte Synergien für alle Anwender.

(Bildquelle: AKDB)

Für die Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB) ist die Messe Kommunale, die vor zwei Wochen (15. Oktober 2015) die Tore schloss, ein Heimspiel. Der kommunale IT-Dienstleister nutzt alle zwei Jahre die Gelegenheit für eine Leistungsschau und ist als einer der größten Aussteller in Nürnberg präsent. Offenbar mit Erfolg, nach Messeschluss meldete die AKDB großen Andrang am Messestand und in den Fachvorträgen (wir berichteten).
Auf der Messe sprach Kommune21 mit Alexander Schroth. Für den AKDB-Vorstandschef war am zweiten Messetag absehbar, dass sich der Auftritt gelohnt hat, Schroth zeigte sich beim Pressegespräch „extrem zufrieden“. Und das nicht nur wegen des Besucherzuspruchs. Der kommunale IT-Dienstleister hatte auf der Messe eine Vereinbarung mit dem Sparkassenverband Bayern getroffen. Das Ziel: In bayerischen Sparkassen-Filialen sollen die Bürger über ein Terminal künftig E-Government-Dienste nutzen können. Die technologische Basis dafür liefert die AKDB mit dem Bürgerserviceportal, das mehr als 70 Online-Dienste ermöglicht (wir berichteten).

Einheitliche E-Government-Infrastruktur

Das Bürgerserviceportal bezeichnete Schroth als Basistechnologie für E-Government. Der Freistaat Bayern habe dies verstanden und unterstütze die Technologie. Schroth: „Das ist ein kluges Vorgehen, weil es zu einer einheitlichen E-Government-Infrastruktur führt.“ Inzwischen habe die AKDB bundesweit knapp 400 Kommunen vom Bürgerserviceportal überzeugen können. Dabei seien – von München bis Pfronten – alle Gemeindegrößenklassen vertreten.
Während die Bürgerdienste auf das Interesse der Kommunen stoßen, verzeichnet die AKDB beim Thema Finanzwesen einen rückwärtsgewandten Trend. Schroth berichtete, dass das Interesse an einer Doppik-Umstellung nachlasse. Der Freistaat lässt seinen Kommunen bekanntlich ein Wahlrecht und dies führt offensichtlich dazu, dass viele Städte und Gemeinden auf das kaufmännische Rechnungswesen verzichten. Für den AKDB-Chef ist das zu verschmerzen. Die AKDB-Finanz-Software bildet beide Buchungsstile ab. Immerhin, so Schroth, steige das Interesse an Business-Intelligence-Lösungen, die einen kennzahlengesteuerten Haushalt ermöglichen.

Mehrfacherfassung von Flüchtlingsdaten

Eine hohe Nachfrage gebe es auch bei Dokumenten-Management-Systemen (DMS). Die AKDB gehe hier den Weg der Integration und bringe die E-Akte in die Fachverfahren, über Schnittstellen auch in Lösungen von Drittanbietern. Nach den Worten von Schroth ist dies eine erfolgreiche Strategie, im Bereich DMS/E-Akte habe die AKDB bereits rund 500 Kunden in Bayern gewonnen. Ein weiterer Trend: Die Auslagerung des Betriebs von Fachverfahren ins BSI-zertifizierte Rechenzentrum der AKDB.
Schroth äußerte sich auch zum drängendsten Problem der Kommunen. Die Daten von Schutz suchenden Menschen würden in Deutschland bis zu viermal erfasst. Das Problem: Die von der Bundespolizei oder den Ländern erfassten Daten der Flüchtlinge können von den Ausländerbehörden der Kommunen nicht automatisch übernommen werden. Die AKDB befinde sich deshalb in intensiven Gesprächen mit dem bayerischen Innenministerium und arbeite mit Hochdruck an der Entwicklung von Schnittstellen, damit bereits erfasste Informationen strukturiert in die entsprechenden Fachverfahren eingespielt werden können.

AKDB gut aufgestellt

Insgesamt sieht sich die AKDB im kommunalen Software-Markt gut aufgestellt. Um erfolgreich zu sein, bräuchten die Unternehmen eine kritische Größe, nur dann könnten sie auch die benötigten IT-Fachkräfte gewinnen. Die AKDB habe nicht nur diese kritische Große, erläuterte Schroth. Das Unternehmen habe auch immer die Software-Entwicklung vorangetrieben und besitze das notwendige Spezialwissen über die Kommunalverwaltung. Mit der neuen Produktgeneration Synergo habe die AKDB nicht nur für ein hohes Maß an technologischen Innovationen gesorgt, sondern schaffe echte Synergien für alle Anwender.



Stichwörter: Panorama, Alexander Schroth


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Panorama
Auftaktveranstaltung zum Open-Source-Projekt Integreat im Januar 2025 in München.

München: Ein Sabbatical für Open Source

[10.03.2025] München fördert Open Source mit einem besonderen Sabbatical-Programm: Entwicklerinnen und Entwickler können sich an gemeinwohlorientierten Projekten beteiligen. Erstes Projekt ist eine KI-Chatfunktion für die Plattform Integreat, die Zugewanderten wichtige Informationen liefert. mehr...

Eileen O'Sullivan mit einem altmodischem Mikrofon.

Frankfurt am Main: Podcast zur digitalen Transformation

[07.03.2025] Das Frankfurter Digitaldezernat startet den Podcast „Fax me if you can“, um Bürgerinnen und Bürger über Verwaltung, Politik und Gesellschaft zu informieren. Gastgeberin ist Dezernentin Eileen O’Sullivan. Alle zwei Wochen gibt es neue Folgen mit Gästen aus verschiedenen Bereichen. mehr...

Illsutration: Handwerker steht vor seinem Fahrzeug und rauft sich die Haare.

Kassel: Digital und automatisiert zum Handwerkerparkausweis

[05.03.2025] Handwerksbetriebe in Kassel können seit März Ausnahmegenehmigungen für das Parken online beantragen. Das neue, automatisierte Verfahren ersetzt die bisherige Beantragung in Papierform und erleichtert Handwerkern den Zugang zu Parkberechtigungen für ihre Fahrzeuge. mehr...

Timo Neumann spricht auf einer Bühne, davor Menschen, die ihm zuhören.

ITDZ Berlin: IT-Nachwuchs automatisiert Prozesse

[28.02.2025] Junge Talente entwickelten beim Hackathon des ITDZ Berlin Lösungen zur Automatisierung von Verwaltungsprozessen. In fünf Teams entstanden Prototypen wie ein KI-Onboarding-Assistent oder ein Bot zur Termin- und Formularhilfe. Eine Neuauflage ist für 2026 geplant. mehr...

Cover der drei Projektberichts-Teile.

Beschaffungsamt: Dienstleistungen nachhaltig beschaffen

[26.02.2025] Die nachhaltige Beschaffung von Dienstleistungen sollte der Regelfall sein – ist in der Praxis jedoch oft sehr komplex. Die Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung (KNB) beim Beschaffungsamt hat nun eine umfassende Hilfestellung für Beschaffende aller Ebenen veröffentlicht. mehr...

Digital für alle: Bundesweiter Digitaltag im Juni

[26.02.2025] Der Digitaltag findet in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal statt. Am 27. Juni sollen im Rahmen des bundesweiten Events digitale Themen verständlich aufbereitet und die Digitalisierung erlebbar gemacht werden. Kommunen, die mit eigenen Angeboten teilnehmen wollen, können sich nun anmelden. mehr...

AKDB: Neuer Rekord für die Briefwahl

[25.02.2025] Die AKDB bewertet den technischen Ablauf der Bundestagswahl 2025 in Bayern positiv: Die Zahl der Briefwahlanträge erreichte ein hohes Niveau, bei der Verarbeitung bewährte sich die Plattform FRED. Auch die im Vorfeld abgehaltene landesweite Generalprobe zur Ergebnisübermittlung war erfolgreich. mehr...

Grafik zur Organisation einer Bundestagswahl. Dargestellt sind vier Sektoren: Wahlorgane, politische Parteien/Vereinigungen, Logistik und die Stimmabgabe vor Ort.

DStGB/CAIS: Umfrage zu Wahlen unter Zeitdruck

[24.02.2025] Die kurze Vorbereitungszeit zur Bundestagswahl 2025 wirkt sich auch auf die Wahlorganisation aus. Das Institut für Digitalisierungsforschung CAIS möchte mögliche Folgen wissenschaftlich untersuchen und lädt kommunale Wahlämter zur Teilnahme an einer kurzen Onlinebefragung ein. mehr...

OSBA: Beschaffung von Open Source Software

[17.02.2025] Bei öffentlichen Ausschreibungen zählt meist der niedrigste Preis. Im Fall von Open Source Software ist dies oftmals zum Schaden des Auftraggebers: Sicherheits- und Wartungsprobleme drohen, wenn Anbieter zu knapp kalkulieren. Die OSBA hat ein Paper zur nachhaltig erfolgreichen Beschaffung veröffentlicht. mehr...

Bayern: Effektiver digitaler Grundstücksverkehr

[14.02.2025] In Bayern werden notarielle Urkunden und Vermessungsdokumente ab sofort digital übermittelt. Das Besondere elektronische Behördenpostfach trägt so dazu bei, den Grundstücksverkehr zu beschleunigen. Es soll künftig auch in weiteren Kommunen und Verfahren eingesetzt werden. mehr...

Balkendiagramm zeigt die Nutzung von E-Government-Diensten in den Jahren 2019-2024. 2018 klag der wert bei 48%, seitem pendeln die Zahlen um 50-55 %.

Cisco Digital Kompass 2025: Bei der Digitalisierung zu langsam

[11.02.2025] Cisco hat eine neue Untersuchung zur Digitalisierung in Deutschland vorgelegt. Demnach gibt es Fortschritte beim Glasfaserausbau und Online-Banking, doch KI und Cybersicherheit bleiben Problemfelder. Besonders die digitale Verwaltung stagniert seit dem Aufwind durch Corona. mehr...

Sachsen-Anhalt: Ideen für digitale Verwaltung gesucht

[11.02.2025] Das Land Sachsen-Anhalt sucht erneut innovative Ideen für die digitale Verwaltung. Gefragt sind digitale Konzepte und Modelle für die vielfältigen Aufgaben der öffentlichen Verwaltung. Bewerbungen sind bis 14. März möglich. mehr...

Detailansicht des Hinterrads eines Fahrrads von schräg hinten.

Lübeck: Fundsachen werden online versteigert

[07.02.2025] Fundsachen, die nach Ablauf der gesetzlichen Aufbewahrungsfrist nicht abgeholt wurden, wird die Hansestadt Lübeck ab sofort online versteigern. mehr...

Eine größere Personengruppe mit vornehmlich dunkel gekleideten, jungen Menschen steht in Fotopose auf einer modernen Treppe.

Ulm: Digitaler Portier im Rathaus

[06.02.2025] Ein digitaler Portier soll künftig im Ulmer Rathaus als erste Anlaufstelle für Anliegen bei der Stadtverwaltung dienen – etwa für Termine oder Auskünfte. Entwickelt wurde das Tool von Fachleuten der städtischen Abteilung Interne Dienste und Studierenden der Technischen Hochschule Ulm. mehr...

Ein Mann tippt über seiner Laptoptastatur schwebende E-Mail-Icons an.
bericht

Leipzig: Erfolgsfaktor Kommunikation

[31.01.2025] Die Leipziger Stadtverwaltung hat ihr E-Mail-System von Lotus Notes auf Microsoft Exchange umgestellt und eine zentrale E-Mail-Archivierung eingeführt. Eine transparente Kommunikation hat das Gelingen des umfassenden Projekts gesichert. mehr...