Mittwoch, 20. November 2024

Bertelsmann StiftungKommunalbefragung zu Open Data

[08.11.2022] Welche Chancen und Herausforderungen verbinden Kommunen mit Open Data? Dies hat die Bertelsmann Stiftung zusammen mit dem Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) in einer Befragung untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass sich Kommunen dem Thema Open Data zunehmend annähern.

Die Bertelsmann Stiftung hat zusammen mit dem Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) untersucht, welche konkreten Chancen und Herausforderungen Kommunen mit Open Data verbinden. An der Kommunalbefragung Open Data, die schon zum zweiten Mal stattfand, haben sich über 300 Kommunen beteiligt. Gegenüber der ersten Befragung im Jahr 2020 (wir berichteten) hat sich der Anteil der Kommunen, die in der Bereitstellung offener Daten Chancen sehen fast verdoppelt. Während vor zwei Jahren nur 14 Prozent der Befragten angaben, dass Open Data für die Verwaltung eine Chance sei, vertreten in der aktuellen Umfrage 24 Prozent diese Auffassung. Besonders stark fällt der Anstieg in Großstädten mit über 100.000 Einwohnern aus: Hier steigt der Anteil von 15 auf 38 Prozent. In den großen Mittelstädten (50.000 bis 100.000 Einwohner) fällt der Anstieg ebenfalls sehr hoch aus (2020: 13 Prozent, 2022: 35 Prozent). Über alle Größenklassen hinweg ist der Anteil der Kommunen, die sowohl Chancen als auch Risiken erkennen, am höchsten.
Die gestiegene Zahl an Kommunen, die mit Open Data Chancen verbinden, lässt sich laut Bertelsmann Stiftung darauf zurückführen, dass Kommunen in offenen Daten vermehrt konkrete Mehrwerte erkennen. Der größte Mehrwert wird der verbesserten Information der Bürger zugeschrieben, gefolgt vom vereinfachten Datenaustausch zwischen den Ämtern innerhalb einer Kommune. Auch abgefragt wurde, bei welchen konkreten Herausforderungen offene Daten unterstützen könnten. Am häufigsten genannt wurde die „digitale Transformation von Verwaltung und Stadt“, gefolgt von „Mobilität und Mobilitätswende“.

Kluft zwischen Groß- und Kleinstädten

Die an der Befragung teilnehmenden Großstädte stellen bereits zu 72 Prozent offene Daten bereit, während dies nur für 18 Prozent der befragten Kleinstädte gilt. Die Kleinstädte haben sich jedoch nicht alle bewusst gegen Open Data entschieden: 89 Prozent von ihnen gaben an, sich noch nicht mit dem Thema beschäftigt zu haben, weil personelle Kapazitäten fehlen. Auch bei der Frage, ob der Umgang mit Daten Einzug in Strategien oder Leitbildprozesse gehalten hat, ist ein großer Unterschied zwischen Groß- und Kleinstädten erkennbar. Werden die unterschiedlichen Geschwindigkeiten bei der Umsetzung von Open Data in Kommunen nicht ausgeglichen, drohe die Kluft immer größer zu werden.
Für die Konzeption und Umsetzung offener Daten wünschen sich die befragten Kommunen insbesondere praktische Handreichungen, finanzielle Förderung, eine stärkere interkommunale Zusammenarbeit und überregionale Datenportale.





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