DüsseldorfKreativer Dienst
„Flinke Pedale“ bringt Ausweisdokumente zu den Kunden.
v.l.: Harald Wehle, Leiter des Amts für Einwohnerwesen der Stadt Düsseldorf; Holger Lorenz, Rotrunner GmbH; Michael Müller, Kunde; Andreas Meyer-Falcke, Beigeordneter der Stadt Düsseldorf
(Bildquelle: Landeshauptstadt Düsseldorf/Michael Gstettenbauer)
Die Düsseldorfer müssen ihre Ausweisdokumente nicht mehr persönlich im Bürgerbüro der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt abholen. Mit dem Service „Flinke Pedale“ können Ausweis, Reisepass oder Aufenthaltstitel per Fahrradkurier zugestellt werden. Der Dienst wird von der lokalen Rotrunner Kurier- und Dienstleistungs-GmbH & Co. KG übernommen. Mit der Beantragung der Dokumente erhalten die Bürger eine Bestätigung, die eine Vorgangs- und eine Seriennummer sowie das Aktenzeichen enthält. Darüber hinaus ist auf dieser ein Barcode abgedruckt, mit dem das Online-Formular „Flinke Pedale“ direkt aufgerufen werden kann. Über die Vorgangsnummer ist es möglich, online zu prüfen, ob das bestellte Ausweisdokument bereits von der Bundesdruckerei an das Amt für Einwohnerwesen geliefert wurde. Falls ja, kann innerhalb der weiteren Eingabemaske der Kurierdienst bevollmächtigt werden, das fertige Dokument am gewünschten Tag, an den gewünschten Ort im Stadtgebiet zuzustellen.
Hinterlegte Antragstellerdaten nutzen
Wird das Formular über den eigenen Account im Serviceportal aufgerufen, werden bereits viele Felder mit den hinterlegten Antragstellerdaten vorbefüllt. Durch Regeln und Logiken werden, abhängig von der jeweiligen Benutzereingabe, automatisch weitere Eingabefelder oder Hinweise eingeblendet. Zum Beispiel erscheint beim Personalausweis die Abfrage, ob der PIN-Brief schon eingegangen ist. Der Online-Dienst wurde von der ITK Rheinland, dem kommunalen IT-Dienstleister der Stadt, unter Einsatz der Anwendung Antragsmanagement 4.0 der Firma Form-Solutions umgesetzt.
100 Dokumente pro Tag ausgeliefert
Im Zuge der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie waren auch die Bürgerbüros in Düsseldorf vorübergehend geschlossen. Das Amt für Einwohnerwesen hat während dieser Zeit auf den Kurierservice zurückgegriffen und bereits vorliegende Dokumente kostenfrei an die Bürger zustellen lassen. „Wo der Gesetzgeber den Gemeinden unüberwindbare Vorschriften macht und die Digitalisierungsbemühungen ins Leere laufen, kann uns heutzutage nur diese Art der Kreativität helfen, den Herausforderungen der bürgernahen Services zu begegnen“, sagt Andreas Meyer-Falcke, zuständiger Beigeordneter der Landeshauptstadt Düsseldorf. Am Anfang der Pandemie lagen rund 10.000 Ausweisdokumente zur Abholung bereit, davon wurden zwischenzeitlich etwa 4.500 vom Fahrradkurier ausgeliefert. Täglich werden aktuell im Schnitt 100 Dokumente zugestellt, in Spitzenzeiten sogar bis zu 200 Dokumente pro Tag (Stand: Ende Mai 2020).
https://www.form-solutions.de/
https://www.itk-rheinland.de
Dieser Beitrag ist in der Ausgabe August 2020 von Kommune21 erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren.
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