UlmKreativraum für digitale Verwaltung
„Einfach mal machen! Es könnte ja gut werden!“ – Unter diesem Motto starteten das Ulmer Verwaltungslabor und der neue Kreativraum Anfang Mai 2020 offiziell ihren Betrieb, um das Thema Digitalisierung in der Verwaltung noch schneller voranzubringen. Das teilen die baden-württembergische Kommune und die Zeppelin Universität in einer gemeinsamen Pressemeldung mit.
Ulm habe sich durch zahlreiche Projekte zu einer der Vorreiterstädte der digitalen Transformation entwickelt. Nun sollen innovative Ideen der Digitalisierung auch innerhalb der Ulmer Stadtverwaltung diskutiert und konkretisiert werden können. „Dafür bietet das neu geschaffene Verwaltungslabor den richtigen Rahmen“, betont Erster Bürgermeister Martin Bendel. „Es fördert den interdisziplinären Austausch innerhalb der Stadtverwaltung und schafft Freiräume für neue Ideen für die Verwaltung von morgen.“
Zentraler Kern und realer Ort
Der Kreativraum im Weinhof 7 stellt laut der Pressemeldung den realen Ort und zentralen Kern des Verwaltungslabors dar, das allen Abteilungen und Einrichtungen der Stadtverwaltung als Raum für Zusammenarbeit, Austausch und Impulse externer Experten offensteht. Bis Mitte 2021 liege der Schwerpunkt auf den Themen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Klimaschutz.
In Zeiten der Corona-Pandemie bekomme ein Verwaltungslabor einen ganz neuen Stellenwert – für jede Stadt: Die Einschränkungen des Publikumsverkehrs und das Ende des klassischen Verwaltungsalltags würden zu digitalen Ansätzen zwingen, um den Betrieb der Stadtverwaltung aufrechtzuhalten. Digitale Expertise vor Ort gewinne somit an Bedeutung. Für die nachhaltige Umsetzung gelte es, Thementreiber in der Stadtverwaltung zu identifizieren, die Modernisierungsthemen langfristig verfolgen und umsetzen wollen, sagt Projektleiterin Sabrina Richter von der Digitalen Agenda der Stadt Ulm. Dabei könne sich jede und jeder aus der Ulmer Stadtverwaltung aktiv einbringen, betont sie.
Das Projekt Verwaltungslabor wird vom Open Government Institute (TOGI) der Zeppelin Universität (ZU) im Rahmen der Zukunftsstadt Ulm 2030 (wir berichteten) wissenschaftlich begleitet. Professor Jörn von Lucke, Institutsdirektor und Inhaber des Lehrstuhls Verwaltungs- und Wirtschaftsinformatik an der ZU, verdeutlicht: „Die Eröffnung des Kreativraums ist ein wichtiger Meilenstein für nachhaltige Innovationen in der Stadtverwaltung Ulms, gerade in den Zeiten der Corona-Pandemie.“
Digitale Interaktion
Noch werde im Kreativraum ausschließlich auf digitale Interaktion gesetzt, aber nach der Corona-Pandemie soll das Thema Design Thinking angegangen werden und eine reale Umsetzung im Kreativraum erfolgen.
Aus diesem Grund konnte auch der Eröffnungsworkshop noch nicht in den Räumlichkeiten am Weinhof 7 stattfinden, informiert die Stadt. So hätte der erste Workshop stattdessen auch dem Kennenlernen von neuen digitalen Methoden zur Zusammenarbeit aus dem Homeoffice gedient. Die Teilnehmenden der Ulmer Stadtverwaltung seien in zweieinhalb Stunden über die Zielsetzung, Funktionsweise und geplante Themensetzung des Kreativraumes informiert worden. Gleichzeitig seien sie aktiv eingebunden worden, indem neue Ideen gesammelt, Personas entwickelt, die Themensetzung konkretisiert sowie geeignete Workshop-Formate diskutiert werden konnten.
Da über Meetingsphere jede Eingabe und alle Abstimmungen anonym erfolgt seien, hätten Meinungen und Bedenken ungefiltert geäußert und eingebracht werden können. Diese ehrliche Offenheit und ein automatisch generiertes digitales Protokoll, das sofort nach Abschluss des Workshops versandt wurde, hätten alle Teilnehmenden sehr positiv wahrgenommen. Der Kreativraum sei nun dauerhaft geöffnet und biete der Stadtverwaltung Ulm unterschiedliche Veranstaltungen und Workshop-Formate.
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