Kreis Bernkastel-WittlichKreide hat bald ausgedient
Die gute alte Kreide könnte im Kreis Bernkastel-Wittlich in vielen Klassenräumen bald ausgedient haben. Der Kreisausschuss hat in seiner vergangenen Sitzung einstimmig beschlossen, die vorhandene multimediale Infrastruktur auszubauen und alle kreiseigenen Schulen flächendeckend mit interaktiven Tafelsystemen auszustatten. Die Investition in die Bildung der Kinder und Jugendlichen wird sich nach Angaben des Landratsamts auf rund 1,8 Millionen Euro belaufen. Mit der Medienkompetenz-Offensive knüpfe man an das bisheriges Programm „Multimedia in kreiseigenen Schulen“ sowie das Landesprogramm „Medienkompetenz macht Schule“ an. Wie der Kreis Bernkastel-Wittlich weiter mitteilt, sollen interaktive Tafelsysteme mit Finger-Touch-Bedienung und Gestensteuerung zum Einsatz kommen. Diese Systeme stellen eine Weiterentwicklung interaktiver Whiteboards dar. Mittels eines Ultrakurzlichtprojektors wird das Tafelbild dabei auf eine geeignete, passive Oberfläche projiziert. Die Kamera erfasst die Bewegung der Finger. Ein spezieller Stift wie bei den interaktiven Whiteboards ist nicht mehr erforderlich. Zudem könnten größere Projektionsflächen bedient werden, was insbesondere bei großen Fach- und Klassenräumen von Vorteil sei und der Barrierefreiheit diene. Intuitiv bedienbare Software-Lösungen lassen zudem eine hohe Akzeptanz durch die Lehrerkollegien und damit verbunden einen hohen Nutzungsgrad erwarten. Völlig ausgeliefert ist man der Technik laut Kreisverwaltung jedoch nicht. Die Tafel könne auch ohne technische Hilfsmittel genutzt und wie gewohnt beschrieben werden – nur eben mit einem wasserlöslichen Stift und nicht mehr mit Kreide. Bis die neuen Geräte in den Klassenräumen montiert werden können, wird jedoch noch etwas Zeit vergehen. Neben der Schaffung der haushalts- und vergaberechtlichen Voraussetzungen stehe insbesondere noch die Bewertung des Vorhabens durch die Schulbehörde aus. Gregor Eibes, Landrat des Kreises Bernkastel-Wittlich ist sich jedoch sicher: „In der heutigen medial geprägten Zeit wird an dieser Technik künftig kein Weg vorbeiführen.“
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