Mittwoch, 12. Februar 2025

MünchenKünstliche Intelligenz im Fokus

[23.11.2022] Auf Einladung des kommunalen Eigenbetriebs it@M InnovationLab fand in München ein Hackathon statt, bei dem KI-Anwendungen für die Verwaltungspraxis entstanden. Ein neues Kompetenzzentrum will zudem innerhalb der Verwaltung KI-Wissen aufbauen und am Thema Interessierte vernetzen.

Bereits im Juli 2022 fand in München der erste kommunale KI-Hackathon statt. Nun berichtet die bayerische Landeshauptstadt in ihrem Digitalisierungsblog „München.Digital.Erleben.“ über das kollektive Software-Entwicklungs-Event, an dem Beschäftigte aus dem Eigenbetrieb it@M und aus weiteren Referaten und städtischen Eigenbetrieben teilnahmen. Initiiert wurde der Hackathon vom it@M InnovationLab. Die 13 Teilnehmenden organisierten sich in vier Teams, die sich jeweils einem selbstgewählten Thema widmeten und dann in sechs Entwicklungsdurchläufen von je drei Stunden an einer Software dazu tüftelten.

Hoher Praxisnutzen für die Verwaltung

Eines der Projekte des Hackathons könnte eine Grundlage für die Beobachtung des Baumbestands der Stadt und seiner Veränderungen liefern. Die Gruppe setzte sich das Ziel, die Gesamtzahl der Bäume anhand von öffentlich verfügbaren Luftbildern mittels Computer Vision – also maschinellem Sehen – zu zählen. Dafür wurden über 30.000 Einzelbilder ausgewertet, zum Einsatz kam die Open-Source-Bibliothek Deepforest. Verbunden mit den Koordinaten der Bildausschnitte konnte eine Heatmap der Baumverteilung Münchens erstellt werden. Eine kontinuierliche Auswertung der Luftbilder könnte Aussagen über die Veränderung des Baumbestands der Stadt erlauben, erläutert Hackathon-Organisator und KI-Community-Manager Fabian Reinold, beispielsweise zum Gesundheitsmonitoring oder dem Erstellen einer Temperaturkorrelation.
Entwickelt wurde zudem eine Software zur Klassifizierung von Hundesteueranträgen, die zunächst in Papierform vorlagen und eingescannt wurden. Der Prototyp der Lösung arbeitet unter anderem mittels optischer Zeichenerkennung (OCR). Eine weitere Gruppe stellte verschiedene Ansätze zur automatischen Kategorisierung von Texten und Dokumenten vor, die am Beispiel von Stadtratsdokumenten getestet wurde. Außerdem wurde ein KI-Modell zur Vorhersage von Anrufaufkommen entwickelt, das trotz eingeschränkter Datenverfügbarkeit gute Ergebnisse erzielte.

Mehr KI-Know-how für die Stadtverwaltung

Alle von den Teams verfolgten Ansätze werden vom InnovationLab zusammen mit betroffenen Fachstellen weiterverfolgt, heißt es im Münchner Digitalisierungsblog. Das it@M InnovationLab befasst sich schon seit Längerem mit künstlicher Intelligenz. So gab es bereits ein Verkehrsplanungsprojekt, das mittels KI Daten aus Verkehrszählungen auf größere Zeitabschnitte ausdehnte.
Anfang 2022 wurde das KI-Kompetenzzentrum beim InnovationLab ins Leben gerufen. Neben der Entwicklung konkreter Anwendungsfälle will sich das Team darauf konzentrieren, bei den städtischen Beschäftigten Fachwissen aufzubauen. Geplant ist etwa ein Einsteiger-Workshop zu KI, um auch Mitarbeitenden ohne Vorwissen die Technologie näher zu bringen. In der KI-Community vernetzen sich an künstlicher Intelligenz interessierte IT-Schaffende der gesamten Stadtverwaltung – derzeit etwa 60 Personen. Außerdem soll ein Netzwerk mit Industrie und Forschung entstehen, um künftig besser zusammenzuarbeiten.



Stichwörter: Smart City, München, KI


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