Montag, 15. Dezember 2025

Nordrhein-WestfalenLernen digital weiterentwickeln

[22.12.2020] Mit LOGINEO NRW können Schulen das Lehren und Lernen datenschutzkonform digital ausgestalten. Die Plattform erlaubt es nicht nur, den Unterricht digital weiterzuentwickeln. Sie erleichtert auch die Kommunikation und die Arbeitsprozesse zwischen den Nutzern.
Die LOGINEO-Produktfamilie unterstützt vom Lern-Management bis hin zur digitalen Kommunikation.

Die LOGINEO-Produktfamilie unterstützt vom Lern-Management bis hin zur digitalen Kommunikation.

(Bildquelle: Elnur Amikishiyev / 123rf.com)

Digitale Kompetenzen sind mehr als eine Schlüsselqualifikation. Sie sind die Voraussetzung dafür, sich den Herausforderungen der digitalen Welt überhaupt erst stellen zu können. Die Vermittlung dieser Kompetenzen muss in der Schule beginnen. Schon heute müssen die Schülerinnen und Schüler dort bestmöglich auf die Anforderungen von morgen vorbereitet werden. Um diesen Prozess zu unterstützen, stellt Nordrhein-Westfalen den Schulen die webbasierte Arbeits- und Kommunikationsplattform LOGINEO NRW zur Verfügung. Mit ihr lässt sich das Lehren und Lernen mit digitalen Medien rechtssicher und datenschutzkonform gestalten.
Die Digitalisierung der Schule ist eine umfassende Aufgabe, die verschiedene Bereiche und Kompetenzen umfasst. Sie reicht von der Ausstattung mit digitalen Endgeräten über den Ausbau der digitalen Infrastruktur und den Breitband-Anschluss der Schulen bis hin zur Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte und schließt auch die Entwicklung pädagogischer Konzepte im Bereich der Didaktik mit ein. An all diesen Stellschrauben hat das nordrhein-westfälische Ministerium für Schule und Bildung in den vergangenen Monaten kräftig gedreht. Waren es vor vier Jahren beispielsweise erst 13 Prozent der Schulen, die über einen leistungsfähigen Breitband-Anschluss verfügten, werden es Ende 2020 schon 60 Prozent und 2022 fast 100 Prozent sein. Außerdem bildet die Digitalisierung einen Schwerpunkt in der staatlichen Lehrerfortbildung im Land und ist prüfungsrelevanter Bestandteil in der schulpraktischen Lehrerausbildung. Darüber hinaus schulen an 53 kommunalen Medienzentren rund 180 Medienberater die Lehrkräfte im Einsatz digitaler Medien für den Unterricht. 18 Millionen Euro wurden hier zuletzt für eine digitale Fortbildungsoffensive bereitgestellt.

Unterricht digital verbessern

Im Bereich der digitalen Ausstattung hat das Schulministerium im Sommer 2020 die bundesweit und auch in der Geschichte Nordrhein-Westfalens bislang größte Ausstattungsoffensive gestartet. Rund 350 Millionen Euro werden in das Lehren und Lernen mit digitalen Medien investiert. Darin enthalten sind 103 Millionen Euro für digitale Endgeräte für die Lehrer sowie 178 Millionen Euro für digitale Endgeräte für die Schüler. Zuletzt sind mit der Zusatz-Verwaltungsvereinbarung „Administration“ zum DigitalPakt Schule rund 105 Millionen Euro an weiteren Mitteln für die Administration und den IT-Support an den Bildungseinrichtungen hinzugekommen. Der Bereich Digitalisierung wird derzeit in einer nie dagewesenen Geschwindigkeit bearbeitet und ausgeweitet. Einige Maßnahmen, etwa die Ausstattung der Lehrkräfte und Schüler mit besonderem Bedarf, sind bereits umgesetzt, die Beschaffung der Endgeräte läuft auf Hochtouren.
Die Ausstattung der Schulen mit digitaler Infrastruktur und Endgeräten bildet das notwendige technische Fundament. Aufbauend darauf sind es aber die pädagogischen Konzepte in Kombination mit geeigneter Software, welche die tragenden Säulen für das Lehren und Lernen mit digitalen Medien formen. Gleichwohl gilt: Analoge Medien wie das Buch oder das Heft haben in der Schule unbedingt weiterhin ihre Berechtigung. Mit digitalen Medien kommen jedoch Werkzeuge hinzu, die neue Chancen für die Unterrichtsgestaltung bieten und die ohnehin schon Teil der Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen sind. Es geht also nicht darum, den Unterricht einfach zu digitalisieren, sondern in erster Linie um die Frage, wie sich Schule und Unterricht in einer digital geprägten Welt entwickeln können und mit neuen Hilfsmitteln verbessern lassen.

Gesamtpaket für die Schulen

LOGINEO NRW ist eines der konkreten Hilfsmittel, die das nordrhein-westfälische Schulministerium den Schulen sowie den Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung kostenlos an die Hand gibt. Angelegt als webbasierte Arbeits- und Kommunikationsplattform ist LOGINEO NRW ein Gesamtpaket, um die digitale Gestaltung und Weiterentwicklung des Unterrichts zu fördern und Arbeitsprozesse zu vereinfachen. Die Nutzung von Open-Source-Technologien und einer Cloud-Infrastruktur ermöglichen außerdem einen raschen Ausbau.
Die LOGINEO Familie besteht aktuell aus drei Komponenten: dem Hauptsystem LOGINEO NRW, dem LOGINEO Lern-Management-System (LMS) und dem LOGINEO Messenger. Erweiterungen sind möglich und geplant. Bei allen Komponenten sind hohe Datenschutz- und Informationssicherheitsvorgaben festgesetzt. Für sämtliche Daten erfolgt eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Das Hauptsystem LOGINEO NRW wurde entwickelt, um Lehrkräften gezielt die Informationsverwaltung und die Abstimmung untereinander zu erleichtern. Neben dienstlichen E-Mail-Adressen steht dazu die Funktion von Gruppenkalendern bereit, sodass Termine in gemeinsamen Kalendern organisiert werden können. Darüber hinaus steht den Nutzern ein geschützter Cloud-Bereich zur Verfügung. In diesem zusätzlich gesicherten Datensafe können sensible personenbezogene Daten digital aufbewahrt werden. Aktuell nutzen 1.478 Schulen LOGINEO NRW.

Erleichterte Lehrer-Schüler-Kommunikation

Mit dem Lern-Management-System LOGINEO NRW LMS arbeiten bereits 1.888 Schulen. Ein Zugang hierzu kann unabhängig von dem im November 2019 veröffentlichten Hauptsystem beantragt werden. Das LMS basiert auf dem in Bildung und Wissenschaft etablierten und weit verbreiteten Open-Source-System moodle, das auch zahlreiche Schulen und Hochschulen einsetzen. Über das LMS können Aufgaben zum Selbstlernen erstellt und um entsprechende Materialien wie Texte, Bilder, Videos und Links ergänzt werden. Die Schüler können sich individuell und vertiefend damit auseinandersetzen und erhalten von ihren Lehrern Feedback. Denn die Lehrkräfte sind über das Lern-Management-System bei Fragen für ihre Schüler erreichbar. Auch die Kommunikation und Kooperation im Kollegium sowie mit Schülern im Plenum, in der Gruppe oder im Dialog sind mit dem LOGINEO LMS möglich.
Seit August dieses Jahres steht außerdem allen Schulen ein Messenger-Dienst zur Verfügung, der aktuell an 989 Schulen im Einsatz ist. Mithilfe des LOGINEO NRW Messenger können alle Nutzer rechtssicher und datenschutzkonform mit Einzelpersonen oder in Gruppen kommunizieren. Auch können Dokumente, Bilder und Videos geteilt werden. Eine Erweiterung um Sprach- und Video-Chats ist perspektivisch bereits angelegt.
Digitale Medien und digitales Lernen dürfen nicht länger ausgeklammert, sondern müssen mit aller Kraft vorangetrieben werden. Die digitale Unterrichtsstrategie Nordrhein-Westfalens soll Schule und Unterricht deshalb qualitativ verbessern und die Lernerfolge der Schüler sowie deren Motivation im Schulunterricht erhöhen. LOG­INEO NRW wird hierzu einen bedeutenden Beitrag leisten.

Mathias Richter ist Staatssekretär im Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen.




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