Donnerstag, 26. Dezember 2024

Nordrhein-WestfalenLernen digital weiterentwickeln

[22.12.2020] Mit LOGINEO NRW können Schulen das Lehren und Lernen datenschutzkonform digital ausgestalten. Die Plattform erlaubt es nicht nur, den Unterricht digital weiterzuentwickeln. Sie erleichtert auch die Kommunikation und die Arbeitsprozesse zwischen den Nutzern.
Die LOGINEO-Produktfamilie unterstützt vom Lern-Management bis hin zur digitalen Kommunikation.

Die LOGINEO-Produktfamilie unterstützt vom Lern-Management bis hin zur digitalen Kommunikation.

(Bildquelle: Elnur Amikishiyev / 123rf.com)

Digitale Kompetenzen sind mehr als eine Schlüsselqualifikation. Sie sind die Voraussetzung dafür, sich den Herausforderungen der digitalen Welt überhaupt erst stellen zu können. Die Vermittlung dieser Kompetenzen muss in der Schule beginnen. Schon heute müssen die Schülerinnen und Schüler dort bestmöglich auf die Anforderungen von morgen vorbereitet werden. Um diesen Prozess zu unterstützen, stellt Nordrhein-Westfalen den Schulen die webbasierte Arbeits- und Kommunikationsplattform LOGINEO NRW zur Verfügung. Mit ihr lässt sich das Lehren und Lernen mit digitalen Medien rechtssicher und datenschutzkonform gestalten.
Die Digitalisierung der Schule ist eine umfassende Aufgabe, die verschiedene Bereiche und Kompetenzen umfasst. Sie reicht von der Ausstattung mit digitalen Endgeräten über den Ausbau der digitalen Infrastruktur und den Breitband-Anschluss der Schulen bis hin zur Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte und schließt auch die Entwicklung pädagogischer Konzepte im Bereich der Didaktik mit ein. An all diesen Stellschrauben hat das nordrhein-westfälische Ministerium für Schule und Bildung in den vergangenen Monaten kräftig gedreht. Waren es vor vier Jahren beispielsweise erst 13 Prozent der Schulen, die über einen leistungsfähigen Breitband-Anschluss verfügten, werden es Ende 2020 schon 60 Prozent und 2022 fast 100 Prozent sein. Außerdem bildet die Digitalisierung einen Schwerpunkt in der staatlichen Lehrerfortbildung im Land und ist prüfungsrelevanter Bestandteil in der schulpraktischen Lehrerausbildung. Darüber hinaus schulen an 53 kommunalen Medienzentren rund 180 Medienberater die Lehrkräfte im Einsatz digitaler Medien für den Unterricht. 18 Millionen Euro wurden hier zuletzt für eine digitale Fortbildungsoffensive bereitgestellt.

Unterricht digital verbessern

Im Bereich der digitalen Ausstattung hat das Schulministerium im Sommer 2020 die bundesweit und auch in der Geschichte Nordrhein-Westfalens bislang größte Ausstattungsoffensive gestartet. Rund 350 Millionen Euro werden in das Lehren und Lernen mit digitalen Medien investiert. Darin enthalten sind 103 Millionen Euro für digitale Endgeräte für die Lehrer sowie 178 Millionen Euro für digitale Endgeräte für die Schüler. Zuletzt sind mit der Zusatz-Verwaltungsvereinbarung „Administration“ zum DigitalPakt Schule rund 105 Millionen Euro an weiteren Mitteln für die Administration und den IT-Support an den Bildungseinrichtungen hinzugekommen. Der Bereich Digitalisierung wird derzeit in einer nie dagewesenen Geschwindigkeit bearbeitet und ausgeweitet. Einige Maßnahmen, etwa die Ausstattung der Lehrkräfte und Schüler mit besonderem Bedarf, sind bereits umgesetzt, die Beschaffung der Endgeräte läuft auf Hochtouren.
Die Ausstattung der Schulen mit digitaler Infrastruktur und Endgeräten bildet das notwendige technische Fundament. Aufbauend darauf sind es aber die pädagogischen Konzepte in Kombination mit geeigneter Software, welche die tragenden Säulen für das Lehren und Lernen mit digitalen Medien formen. Gleichwohl gilt: Analoge Medien wie das Buch oder das Heft haben in der Schule unbedingt weiterhin ihre Berechtigung. Mit digitalen Medien kommen jedoch Werkzeuge hinzu, die neue Chancen für die Unterrichtsgestaltung bieten und die ohnehin schon Teil der Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen sind. Es geht also nicht darum, den Unterricht einfach zu digitalisieren, sondern in erster Linie um die Frage, wie sich Schule und Unterricht in einer digital geprägten Welt entwickeln können und mit neuen Hilfsmitteln verbessern lassen.

Gesamtpaket für die Schulen

LOGINEO NRW ist eines der konkreten Hilfsmittel, die das nordrhein-westfälische Schulministerium den Schulen sowie den Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung kostenlos an die Hand gibt. Angelegt als webbasierte Arbeits- und Kommunikationsplattform ist LOGINEO NRW ein Gesamtpaket, um die digitale Gestaltung und Weiterentwicklung des Unterrichts zu fördern und Arbeitsprozesse zu vereinfachen. Die Nutzung von Open-Source-Technologien und einer Cloud-Infrastruktur ermöglichen außerdem einen raschen Ausbau.
Die LOGINEO Familie besteht aktuell aus drei Komponenten: dem Hauptsystem LOGINEO NRW, dem LOGINEO Lern-Management-System (LMS) und dem LOGINEO Messenger. Erweiterungen sind möglich und geplant. Bei allen Komponenten sind hohe Datenschutz- und Informationssicherheitsvorgaben festgesetzt. Für sämtliche Daten erfolgt eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Das Hauptsystem LOGINEO NRW wurde entwickelt, um Lehrkräften gezielt die Informationsverwaltung und die Abstimmung untereinander zu erleichtern. Neben dienstlichen E-Mail-Adressen steht dazu die Funktion von Gruppenkalendern bereit, sodass Termine in gemeinsamen Kalendern organisiert werden können. Darüber hinaus steht den Nutzern ein geschützter Cloud-Bereich zur Verfügung. In diesem zusätzlich gesicherten Datensafe können sensible personenbezogene Daten digital aufbewahrt werden. Aktuell nutzen 1.478 Schulen LOGINEO NRW.

Erleichterte Lehrer-Schüler-Kommunikation

Mit dem Lern-Management-System LOGINEO NRW LMS arbeiten bereits 1.888 Schulen. Ein Zugang hierzu kann unabhängig von dem im November 2019 veröffentlichten Hauptsystem beantragt werden. Das LMS basiert auf dem in Bildung und Wissenschaft etablierten und weit verbreiteten Open-Source-System moodle, das auch zahlreiche Schulen und Hochschulen einsetzen. Über das LMS können Aufgaben zum Selbstlernen erstellt und um entsprechende Materialien wie Texte, Bilder, Videos und Links ergänzt werden. Die Schüler können sich individuell und vertiefend damit auseinandersetzen und erhalten von ihren Lehrern Feedback. Denn die Lehrkräfte sind über das Lern-Management-System bei Fragen für ihre Schüler erreichbar. Auch die Kommunikation und Kooperation im Kollegium sowie mit Schülern im Plenum, in der Gruppe oder im Dialog sind mit dem LOGINEO LMS möglich.
Seit August dieses Jahres steht außerdem allen Schulen ein Messenger-Dienst zur Verfügung, der aktuell an 989 Schulen im Einsatz ist. Mithilfe des LOGINEO NRW Messenger können alle Nutzer rechtssicher und datenschutzkonform mit Einzelpersonen oder in Gruppen kommunizieren. Auch können Dokumente, Bilder und Videos geteilt werden. Eine Erweiterung um Sprach- und Video-Chats ist perspektivisch bereits angelegt.
Digitale Medien und digitales Lernen dürfen nicht länger ausgeklammert, sondern müssen mit aller Kraft vorangetrieben werden. Die digitale Unterrichtsstrategie Nordrhein-Westfalens soll Schule und Unterricht deshalb qualitativ verbessern und die Lernerfolge der Schüler sowie deren Motivation im Schulunterricht erhöhen. LOG­INEO NRW wird hierzu einen bedeutenden Beitrag leisten.

Mathias Richter ist Staatssekretär im Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen.




Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Schul-IT
Vier Personen halten ein Glasfaserkabel

Leipzig: Alle Schulen am schnellen Netz

[16.12.2024] Die Stadt Leipzig hat alle ihre Schulen mit Glasfaserinternet ausgestattet. Unterstützt wurde sie dabei von der Tele Columbus Gruppe. mehr...

Das Computerkabinett im Heinrich-Hertz-Gymnasium der Stadt Erfurt.


Erfurt: Schulen digital ausgestattet

[12.12.2024] 
Die Stadt Erfurt hat die Digitalisierung an 26 Schulen verbessert. Im Zuge des DigitalPakts Schule wurden insgesamt zwölf Millionen Euro verbaut und dabei Fördermittel in Höhe von 11,7 Millionen Euro genutzt. mehr...

Hände tippen auf Computer-Keyboard (leicht unscharf), davor gerenderter Kopfumriss aus helltürkisen Punkten und Linien

Studie: KI im Schulleitungsalltag

[10.12.2024] In welchen Bereichen des Schulmanagements kommt Künstliche Intelligenz bereits zum Einsatz und welche Gründe halten Schulleitungen und Schulträger davon ab, KI-Tools zu nutzen? Das hat das Unternehmen Wolters Kluwer in seiner „Zukunftsstudie Schulmanagement 2024 – Digitalisierung im Schulleitungsalltag“ untersucht. mehr...

Ilustration: Lehrer steht mit Kindern in einem Klassenzimmer/Schule

Nordrhein-Westfalen: Leistungsscreening an Grundschulen erprobt

[05.12.2024] Nordrhein-Westfalen erprobt ein digitales Screening-Tool an rund 130 Grundschulen. Das digitale Tool erfasst insbesondere die sprachlichen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler systematisch und soll ermitteln, an welchen Stellen die Kinder Unterstützungsbedarf haben. mehr...

In einem Schrank untergebrachte Netzwerktechnik.

Bochum: DigitalPakt Schule erfolgreich ausgeschöpft

[02.12.2024] In Bochum wurden die Projekte des DigitalPakts Schule erfolgreich abgeschlossen. Die Stadt konnte die bereitgestellten Fördermittel vollständig investieren und die Bildungseinrichtungen einheitlich mit moderner IT-Infrastruktur ausstatten. mehr...

Bitkom-Studie: KI-Einsatz an Schulen nimmt zu

[28.11.2024] Rund die Hälfte der Lehrkräfte in Deutschland hat Künstliche Intelligenz (KI) bereits für den Unterricht genutzt, zeigt eine neue Bitkom-Studie. Viele Lehrkräfte wünschen sich jedoch mehr Fortbildungen und fordern eine schnelle Umsetzung des Digitalpakts 2.0. mehr...

Schüler mit Laptop und Tablet im Klassenzimmer hören Lehrer zu

Baden-Württemberg: KI-Zentrum Schule gegründet

[23.10.2024] Das neue KI-Zentrum Schule des Landes Baden-Württemberg soll Schulen dabei unterstützen, Künstliche Intelligenz lernförderlich nutzbar zu machen. Angesiedelt ist es im Heilbronner Innovationspark Künstliche Intelligenz. mehr...

v.l.: Pforzheims Bürgermeister Frank Fillbrunn; Vera Wasserbäch, Projektleiterin des DigitalPakt Schule im ABS; Martin Hoffmann, Schulleiter der Fritz-Erler-Schule Pforzheim.

Pforzheim: DigitalPakt Schule abgeschlossen

[02.10.2024] Die 36 Bildungseinrichtungen der Stadt Pforzheim verfügen jetzt über alle Möglichkeiten für einen modernen und digitalen Unterricht. Zum erfolgreichen Abschluss des Großprojekts „DigitalPakt Schule 2019 – 2024“ leistete insbesondere die reibungslose Zusammenarbeit von Schulen und Stadtverwaltung einen großen Beitrag. mehr...

Nordrhein-Westfalen: Pilotprojekt zum Lernen mit KI

[02.10.2024] Im Rahmen eines Pilotprojekts wird in Nordrhein-Westfalen der Einsatz generativer KI in den Fächern Mathematik und Deutsch erprobt. Wissenschaftlich begleitet wird das Vorhaben namens KIMADU von der Universität Siegen. mehr...

Die Anbindung von Schulen an das Gigabitnetz ist eine wichtige Voraussetzung für digitales Lernen. Das Saarland ging diese Aufgabe zentralisiert an – mit Erfolg.

Saarland: Note Eins für Netzanbindung der Schulen

[10.09.2024] 98 Prozent aller saarländischen Schulen können jetzt auf Gigabitbandbreiten zugreifen. Damit nimmt das Land beim Gigabit-Internet an Schulen die Spitzenposition unter allen Bundesländern ein. Der Ausbau wurde nicht von einzelnen Kommunen, sondern zentral koordiniert. mehr...

Potsdam hat inzwischen 46 Schulen mit Breitbandanbindungen und digitaler Technik ausgestattet. Finanziert wurde dies aus Eigenmitteln sowie aus Mitteln des DigitalPakts.

Potsdam: Schuldigitalisierung kommt voran

[06.09.2024] In Brandenburgs Landeshauptstadt Potsdam wurden seit dem Jahr 2020 46 Schulen in öffentlicher Trägerschaft mit Breitbandanbindungen und digitaler Technik wie Smartboards und Beamern ausgestattet. Finanziert wurde dies aus Eigenmitteln der Stadt sowie aus Mitteln des Digitalpakts Schule. mehr...

Steven Pollok
interview

Digitalgestützte Bildung: Gesamtpaket für neues Lernen

[05.09.2024] Samsung will den digitalen Entwicklungsprozess der Schulen mit ganzheitlichen Konzepten begleiten. Dazu gehören nicht nur innovative und dennoch nutzerfreundliche Produkte, sondern auch Hilfestellungen rund um die Handhabung, wie Steven Pollok, Director Display Division bei Samsung Electronics, erklärt. mehr...

An nordrhein-westfälischen Schulen soll der Einsatz von VR-Technologie im Unterricht erprobt werden.

Nordrhein-Westfalen: Virtual Reality im Klassenzimmer

[03.09.2024] Das Schulministerium in Nordrhein-Westfalen stellt rund 3.000 VR-Brillen zur Erprobung neuer innovativer Technologien im Unterricht bereit. Das Pilotprojekt nimmt gezielt auch die Lehrkräfteausbildung in den Blick. mehr...

Klassenräume mit digitalen Präsentationsflächen auszustatten gehört zum Digitalisierungskonzept für Schulen in Braunschweig.

Braunschweig: DigitalPakt-Mittel ausgeschöpft

[23.08.2024] Der DigitalPakt Schule erlaubte der Stadt Braunschweig Fortschritte bei der Ausstattung ihrer Schulen. Nahezu alle Schulen verfügen inzwischen über einen Glasfaseranschluss, viele ebenfalls über digitale Präsentationsflächen. Für die Betreuung und Instandhaltung fordert die Stadt weitere Mittel von Bund und Land. mehr...

Ki hält in den Schulen von zwölf Bundesländern Einzug. Eine Umfrage des eco zeigt indes große Skepsis in der Bevölkerung.

eco-Umfrage: Skepsis gegenüber KI an Schulen

[13.08.2024] Künstliche Intelligenz hält Einzug in deutschen Schulen: Zwölf Bundesländer bieten nach den Ferien KI-Lösungen an. Eine Umfrage des eco zeigt allerdings, dass gut 60 Prozent einen KI-Einsatz als Unterstützung für Schülerinnen und Schüler negativ bewerten. mehr...