Sichere IdentitätenMade in Gelsenkirchen
Das Projekt SmartphoneID+ ist in die nächste Wettbewerbsphase gelangt, in der das Konzept detailliert ausgearbeitet und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) mit rund 440.000 Euro gefördert wird. Wie die Stadt Gelsenkirchen mitteilt, soll die SmartphoneID+ behördliche Prozesse komplett und medienbruchfrei abbilden: von der digitalen Beantragung eines Dokuments über die Identifizierung und Authentifizierung bis hin zur Zahlung der anfallenden Gebühr. Dabei stehe eine einfache und sichere Nutzererfahrung für alle Anwendungsfälle im Fokus.
Über eine Identitäts-Management-Plattform ist es Nutzern möglich, ihre sensiblen Daten sicher einzugeben und zu verwalten. Diese Plattform ist mit einer Authentifizierungs-App verknüpft. Beim Authentifizierungsvorgang für verschiedene Anwendungen wie der Beantragung von Bürgerservice-Dokumenten findet eine sichere Kommunikation zwischen App und Plattform statt.
Grundlage für die SmartphoneID+ ist das Modellprojekt „Smartphone-Bürger-ID“, das im Rahmen der Digitalen Modellkommunen NRW gefördert und gemeinsam von der Stadt Gelsenkirchen, dem Unternehmen XignSys, dem if(is) der Westfälischen Hochschule sowie der Stadt Aachen umgesetzt wird (wir berichteten).
Lösungen für Lebensbereiche
Durch die im Projekt SmartphoneID+ entstehende Plattform werde die Authentifizierungs-App durch weitere Anwendungen erweitert. So soll die Durchführung von Online-Zahlvorgängen über definierte Schnittstellen ermöglicht werden und Dokumente durch die Kombination einer rechtsgültigen digitalen Unterschrift in einem Prozess medienbruchfrei weiterverwendbar sein. Darüber hinaus sollen sichere Video-Ident-Verfahren eingebunden werden.
„Gelsenkirchen ist bei einem weiteren Förderprojekt ausgewählt worden. Das zeigt, dass digitale Lösungen Made in Gelsenkirchen mittlerweile auch auf Bundesebene hohes Ansehen genießen“, sagt Maik Luhmann, Beauftragter für Digitalisierung der Stadt Gelsenkirchen.
Mit Start der Wettbewerbsphase am 1. Juni 2020 erarbeitet das Projektkonsortium zunächst ein Umsetzungskonzept für die SmartphoneID+, das aufzeigen soll, in welchen konkreten Lebensbereichen die Lösung Mehrwerte schafft. Wird das Konzept für gut befunden, kommt das Projekt in die Umsetzungsphase, für die sich lediglich drei Schaufensterprojekte qualifizieren können. Diese Projekte werden dann jeweils mit bis zu 15 Millionen Euro gefördert und sollen untereinander so interoperabel sein, dass am Ende eine ID-Lösung entsteht, die bundesweit nutzbar ist.
Mit dem Innnovationswettbewerb „Schaufenster Sichere Digitale Identitäten“ hatte das BMWi Ende 2019 einen Förderaufruf gestartet, der die Entwicklung einer einheitlichen, bundesweit nutzbaren ID-Lösung voranbringen soll (wir berichteten). Die ID-Lösung soll die digitale Identifikation per Smartphone gegenüber Behörden und Unternehmen ermöglichen. Dazu sollen Technologieanbieter und Kommunen eng zusammenarbeiten. Die Schwerpunkte liegen dabei auf der Interoperabilität und der Nutzerorientierung der ID-Lösungen.
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