Donnerstag, 10. Oktober 2024

NürnbergMit 248 Online-Verfahren OZG-Spitzenreiter

[20.12.2022] Im bayerischen und im bundesweiten Vergleich ist Nürnberg bei der OZG-Umsetzung einer der Spitzenreiter. Möglich wurde dies durch eine strikte Priorisierung und die Kooperation mit anderen Kommunen. Der gesetzliche Rahmen, um wirkliche Massenverfahren umzusetzen, fehle aber noch.

Kurz vor Ablauf der Frist zur Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes zogen der Bayerische Städtetag sowie die Städte München, Nürnberg und Augsburg eine vorläufige Bilanz zum Umsetzungsstand. Die drei größten Städte im Freistaat kooperieren bereits seit 2019, um mithilfe digitaler Lösungen Verwaltungsabläufe effizienter zu gestalten und den Alltag der Bürger zu erleichtern (wir berichteten). Wenig überraschend stellen die Städte in einer gemeinsamen Pressemitteilung fest, dass die Deadline für die OZG-Umsetzung verfehlt werden wird: Es wird nicht möglich sein, bis Jahresende 2022 jede im OZG-Katalog aufgelistete Leistung in elektronischer Form anzubieten.
Die Stadt Nürnberg zeigt sich dennoch zufrieden: Ihre digitalen Angebote können sich im deutschen wie auch im bayerischen Vergleich sehen lassen, heißt es in einer Meldung der Stadt. So sei Nürnberg mit 248 Online-Verfahren Spitzenreiter im landesweiten Dashboard Digitale Verwaltung, das der Freistaat im Mai 2022 eingerichtet hatte (wir berichteten).

Klare Priorisierung nachgefragter Leistungen

Rund vierzig Prozent der im Rahmen des OZG zu digitalisierenden Verwaltungsleistungen entfallen auf die Kommunen. So hätte die Stadt Nürnberg nach den OZG-Vorgaben mehr als 2.400 Verwaltungsleistungen digitalisieren müssen – darunter auch selten genutzte Angebote wie der Antrag zur Stilllegung von Deponien oder die Wohnsitzanmeldung für Binnenschiffer. Daher hatten sich die Städte bei der Umsetzung zunächst auf die am stärksten nachgefragten Verwaltungsdienstleistungen konzentriert. Beispiele dafür seien etwa ein Bewohnerparkausweis zum Ausdrucken, Auskünfte aus dem Gewerberegister, Anträge auf Aufenthaltstitel oder der Wohngeldantrag. Jetzt wünschen sich die Städte noch mehr gesetzliche Möglichkeiten, um die wirklichen Massenverfahren wie Meldungen oder Pässe und Ausweise online auf den Weg bringen zu können, erklärte Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König.

Vielfach ausgezeichnet

Die mittelfränkische Stadt erhielt für ihre bisherigen Digitalisierungsmaßnahmen viel öffentliche Anerkennung. So hatte die bayerische Digitalministerin Judith Gerlach der Stadt bereits Mitte 2021 die Auszeichnung Digitales Amt überreicht. Auch der diesjährige Smart City Index des Digitalverbands Bitkom hat Nürnbergs Digitalisierungsleistungen gewürdigt: Im Themenfeld Verwaltung belegte Nürnberg den ersten Platz unter allen 81 deutschen Großstädten (wir berichteten). Bei mittlerweile mehr als einer Million jährlicher Zugriffe auf die Online-Dienste könne sich zudem die Kundenzufriedenheit sehen lassen, heißt es vonseiten Stadt.
Das digitale Angebot der Stadtverwaltung werde weiterhin kontinuierlich ausgebaut. Bis zu fünfzehn neue Online-Dienste sollen alleine in den kommenden Monaten verfügbar sein, teilt die Frankenmetropole mit. Auch im Jahr 2023 werde sich die Stadt darauf konzentrieren, ihren Digitalisierungskurs weiter zu beschleunigen und Bürgern, Wirtschaft und Verbänden kundenfreundliche digitale Verwaltungsleistungen anzubieten, betonte Olaf Kuch, Leiter des Direktoriums Bürgerservice, Digitales und Recht in Nürnberg.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Panorama
Cover eGovernment Monitor 2024

eGovernment Monitor 2024: Digital Vertrauen gewinnen

[08.10.2024] Digitale Angebote der Verwaltung, die leicht auffindbar, verständlich und schnell nutzbar sind, können das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in den Staat stärken. Zwischen Wunsch und Wirklichkeit klafft laut dem diesjährigen eGovernment Monitor der Initiative D21 allerdings noch eine deutliche Lücke. mehr...

BMEL: Förderung von Interoperabilität

[08.10.2024] Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert modellhafte Projekte, welche die Interoperabilität digitaler Systeme in ländlichen Räumen verbessern. Ziel ist eine bessere Daseinsvorsorge durch effiziente Planung und Kommunikation. mehr...

Streng geometrische Hausfassade mit klassizistischen Elementen, ganz in grau, nur die Haustür ist Orange. Davor parken zwei Fahrräder.

Berlin: Digitaler Antrag für den WBS

[07.10.2024] In Berlin können Wohnberechtigungsscheine (WBS) und Einkommensbescheinigungen ab sofort digital beantragt werden. Mit dem neuen Onlineantrag wird der Prozess vereinfacht und beschleunigt – auch für die Bürgerämter. Allein im vergangenen Jahr wurden dort über 70.000 WBS-Anträge manuell bearbeitet. mehr...

Foto: Bäcker

Heidelberg: Digitaler Ferienpass kam gut an

[04.10.2024] Der digitale Ferienpass der Stadt Heidelberg ist bei Eltern gut angekommen. Für den neuen Onlineservice erhielt das Heidelberger Ferienpass-Team zahlreiche positive Rückmeldungen. mehr...

In eigener Sache: Kommune21-Website in neuem Glanz

[02.10.2024] Die Website von Kommune21 wurde neu gestaltet. Das neue, aufgeräumte Design sorgt für eine bessere Benutzerfreundlichkeit. Die bewährte Struktur als Themenportal bleibt erhalten. mehr...

Cover der Studie des es Fraunhofer-Instituts IAO zu atenmanagement in Kommunen.

White Paper: Mehr Datenkompetenz für Kommunen

[01.10.2024] Die Menge an Daten wächst – auch in Kommunalverwaltungen. Das Management und der strategische Umgang damit bleiben herausfordernd, insbesondere für kleinere Kommunen. Ein White Paper des Fraunhofer-Instituts IAO zeigt nun ein praxisnahes Vorgehensmodell, mit dem Kommunen ihr Datenmanagement verbessern können. mehr...

KGSt: 75-jähriges Jubiläum gefeiert

[30.09.2024] Die KGSt hat jetzt ihr 75-jähriges Jubiläum mit über 300 Gästen in Köln gefeiert. Im Zentrum der Veranstaltung standen die Bedeutung der kommunalen Zusammenarbeit sowie der Blick auf die Zukunft der Kommunalverwaltung. mehr...

Herford: Digitale Verwaltungsservices für Unternehmen

[30.09.2024] In Zusammenarbeit mit OWL-IT fokussiert sich die Stadt Herford mit zwei Teilprojekten auf die Verbesserung der digitalen Verwaltungsangebote. Ziel ist es, Unternehmen den Zugang zu städtischen Dienstleistungen zu erleichtern. mehr...

Live-Webinar „Kommune21 im Gespräch“: Modernisierung der Register

[26.09.2024] Die Webinarreihe „Kommune21 im Gespräch“ widmet sich am 24. Oktober dem Thema Registermodernisierung und digitale Identitäten. Diskutiert wird, welche Herausforderungen und Chancen dieser digitale Wandel für die Kommunen mit sich bringt und wie sich Städte und Gemeinden darauf vorbereiten können. mehr...

Das Panel des Vitako-Herbstempfangs im Haus der Bundespressekonferenz.

Vitako: Positionspapier zum AI Act

[13.09.2024] Über das Potenzial von Künstlicher Intelligenz in der Verwaltung diskutierten Vertreter aus Politik und Verwaltung auf dem Vitako Herbstempfang. Darüber hinaus stellte Vitako sein Positionspapier zur nationalen Implementierung des AI Acts vor. mehr...

In Kommunen gibt es vielfältige Projekte

Wettbewerb: Digitale Angebote für Ältere gesucht

[11.09.2024] DigitalPakt Alter unterstützt Ältere darin, eigene digitale Kompetenzen auf- und auszubauen und hilft bürgerschaftlich Engagierten, ihr Digitalwissen weiterzugeben. Nun sucht die Initiative in einem Wettbewerb die zehn besten kommunalen Projekte zum Thema digitale Teilhabe für Ältere. mehr...

Durch den Austausch mit anderen Kommunen im Netzwerk PICTURE improve können bei der Prozessmodellierung erhebliche Zeiteinsparungen realisiert werden.

Diez: Systematisches Prozessmanagement

[10.09.2024] Den vielfältigen Herausforderungen der Verwaltungsmodernisierung begegnet die Verbandsgemeinde Diez mit einem systematischen Prozessmanagement. Dabei setzt die Kommune auf den verwaltungsübergreifenden Austausch im Prozessnetzwerk PICTURE improve. mehr...

Münster: KI für flotteren Busverkehr

[30.08.2024] Die Stadt Münster und RWTH Aachen starten in Münster ein Pilotprojekt an einem wichtigen Zubringer zur Innenstadt. Kameras und eine smarte KI an Ampelanlagen können die Grünphase für sich nähernde Linienbusse verlängern, reagieren aber auch auf andere Verkehrsteilnehmer. mehr...

ZenDiS: SaaS-Angebot für openDesk

[30.08.2024] Die open-source-basierte Office-Suite für die öffentliche Verwaltung, openDesk, ist bisher nur für den Eigenbetrieb ohne Service und Support zu haben. Das ändert sich nun: Das ZenDiS hat dem IT-Dienstleister B1 Systems den Zuschlag für eine Enterprise Edition erteilt, dazu gehört auch ein SaaS-Angebot. mehr...

Laut einer Umfrage sind 68 Prozent der Befragten mit der Hamburgischen Verwaltung zufrieden oder sehr zufrieden.

Hamburg: Positives Feedback

[26.08.2024] In einer digitalen Befragung hat sich die Freie und Hansestadt Hamburg von ihren Bürgern bewerten lassen. 68 Prozent der Befragten sind demnach zufrieden oder sehr zufrieden mit der Verwaltung. Die erste Kontaktaufnahme erfolgt vorzugsweise online, neue Online-Services werden bekannter. mehr...