Dienstag, 8. Oktober 2024

HamburgMit Avatar im Klassenzimmer

[21.02.2024] In Hamburg ermöglicht ein digitales Schulprojekt langzeiterkrankten Kindern die Unterrichtsteilnahme und die Interaktion mit Mitschülern und Freunden im Klassenzimmer – per Miniroboter. Das Projekt wurde nun von der Hamburger Schulbehörde übernommen und erweitert.
Das Hamburger Projekt Karlsson ermöglicht langzeiterkrankten Kindern die Unterrichtsteilnahme per Mini-Roboter.

Das Hamburger Projekt Karlsson ermöglicht langzeiterkrankten Kindern die Unterrichtsteilnahme per Mini-Roboter.

v.l.: Gunnar Neuhaus, Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg; Schülerin Sophia mit dem Avatar Karlsson; Schulsenatorin Ksenija Bekeris und Klaus Bublitz, Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg

(Bildquelle: BSB/Philine Hamann)

Langzeiterkrankte Schülerinnen und Schüler, die dem Unterricht lange fernbleiben müssen, verpassen nicht nur viel Lernstoff, sondern auch viele Momente des sozialen Miteinanders. Mithilfe eines Telepräsenzroboters können sie nicht nur schnell wieder am Unterricht teilnehmen, sondern halten auch den Kontakt zu ihren Klassenkameraden. Nicht zuletzt hat der Einsatz eines solchen Avatars einen positiven Effekt auf den allgemeinen Gesundheitszustand der Kinder.
In Hamburg sind bereits mehrere Avatare im Einsatz. Bislang stand das Projekt unter der Ägide der gemeinnützigen Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg, nun hat die Hamburger Schulbehörde das Projekt übernommen, ebenso wie 18 weitere der kleinen, weißen Roboter namens Karlsson. Damit sind nun insgesamt 34 Avatare im aktiven Einsatz an den Schulen sowie im Bildungs- und Beratungszentrum Pädagogik bei Krankheit/Autismus (BBZ). „Die wegweisende Vision und das besondere Engagement der Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg bei dem Projekt Karlsson hat die Hansestadt zu einer bundesweiten Vorreiterin für innovative Ansätze bei der Reintegration langzeiterkrankter Kinder werden lassen“, sagte Schulsenatorin Ksenija Bekeris. Bereits 70 Schülerinnen und Schüler konnten bei der Rückgewinnung der schulischen Alltagsstruktur unterstützt werden.

Kontrolle liegt beim Kind

Hinter der Technik steckt ein innovatives pädagogisches Konzept, das die erfolgreiche digitale Reintegration in die Klasse ermöglicht. Der Avatar Karlsson nimmt stellvertretend für das erkrankte Kind oder den Jugendlichen den Platz im Klassenraum ein. Durch bidirektionale Tonübertragung und einseitige Bildübertragung schafft der Telepräsenzroboter AV1 des Herstellers No Isolation eine sichere und inklusive Lernumgebung, in der die Schülerinnen und Schüler sowohl aktiv als auch passiv am Präsenzunterricht ihrer Klasse teilnehmen können. Die App-gesteuerte Möglichkeit, den Avatar vom Krankenbett aus um 360 Grad zu drehen, lässt die erkrankten Schülerinnen und Schüler nicht nur interaktiv teilnehmen, sondern gibt ihnen auch die Kontrolle über die visuelle Perspektive im Klassenzimmer. Durch Leuchtsignale am Avatar, die das abwesende Kind ebenfalls per App steuern kann, erfahren Mitschüler und Lehrkräfte, ob es online ist, eine Frage stellen oder auch nur zuschauen möchte. Karlsson ist aber kein reines Techprojekt: Eine pädagogische Begleitung, insbesondere vor und zu Beginn der Nutzung des Avatars, ist integraler Teil, ebenso wie die Beachtung von Datenschutz, Transparenz und Akzeptanz.



Stichwörter: Schul-IT, Hamburg, Avatar


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Schul-IT
v.l.: Pforzheims Bürgermeister Frank Fillbrunn; Vera Wasserbäch, Projektleiterin des DigitalPakt Schule im ABS; Martin Hoffmann, Schulleiter der Fritz-Erler-Schule Pforzheim.

Pforzheim: DigitalPakt Schule abgeschlossen

[02.10.2024] Die 36 Bildungseinrichtungen der Stadt Pforzheim verfügen jetzt über alle Möglichkeiten für einen modernen und digitalen Unterricht. Zum erfolgreichen Abschluss des Großprojekts „DigitalPakt Schule 2019 – 2024“ leistete insbesondere die reibungslose Zusammenarbeit von Schulen und Stadtverwaltung einen großen Beitrag. mehr...

Nordrhein-Westfalen: Pilotprojekt zum Lernen mit KI

[02.10.2024] Im Rahmen eines Pilotprojekts wird in Nordrhein-Westfalen der Einsatz generativer KI in den Fächern Mathematik und Deutsch erprobt. Wissenschaftlich begleitet wird das Vorhaben namens KIMADU von der Universität Siegen. mehr...

Die Anbindung von Schulen an das Gigabitnetz ist eine wichtige Voraussetzung für digitales Lernen. Das Saarland ging diese Aufgabe zentralisiert an – mit Erfolg.

Saarland: Note Eins für Netzanbindung der Schulen

[10.09.2024] 98 Prozent aller saarländischen Schulen können jetzt auf Gigabitbandbreiten zugreifen. Damit nimmt das Land beim Gigabit-Internet an Schulen die Spitzenposition unter allen Bundesländern ein. Der Ausbau wurde nicht von einzelnen Kommunen, sondern zentral koordiniert. mehr...

Potsdam hat inzwischen 46 Schulen mit Breitbandanbindungen und digitaler Technik ausgestattet. Finanziert wurde dies aus Eigenmitteln sowie aus Mitteln des DigitalPakts.

Potsdam: Schuldigitalisierung kommt voran

[06.09.2024] In Brandenburgs Landeshauptstadt Potsdam wurden seit dem Jahr 2020 46 Schulen in öffentlicher Trägerschaft mit Breitbandanbindungen und digitaler Technik wie Smartboards und Beamern ausgestattet. Finanziert wurde dies aus Eigenmitteln der Stadt sowie aus Mitteln des Digitalpakts Schule. mehr...

Steven Pollok
interview

Digitalgestützte Bildung: Gesamtpaket für neues Lernen

[05.09.2024] Samsung will den digitalen Entwicklungsprozess der Schulen mit ganzheitlichen Konzepten begleiten. Dazu gehören nicht nur innovative und dennoch nutzerfreundliche Produkte, sondern auch Hilfestellungen rund um die Handhabung, wie Steven Pollok, Director Display Division bei Samsung Electronics, erklärt. mehr...

An nordrhein-westfälischen Schulen soll der Einsatz von VR-Technologie im Unterricht erprobt werden.

Nordrhein-Westfalen: Virtual Reality im Klassenzimmer

[03.09.2024] Das Schulministerium in Nordrhein-Westfalen stellt rund 3.000 VR-Brillen zur Erprobung neuer innovativer Technologien im Unterricht bereit. Das Pilotprojekt nimmt gezielt auch die Lehrkräfteausbildung in den Blick. mehr...

Klassenräume mit digitalen Präsentationsflächen auszustatten gehört zum Digitalisierungskonzept für Schulen in Braunschweig.

Braunschweig: DigitalPakt-Mittel ausgeschöpft

[23.08.2024] Der DigitalPakt Schule erlaubte der Stadt Braunschweig Fortschritte bei der Ausstattung ihrer Schulen. Nahezu alle Schulen verfügen inzwischen über einen Glasfaseranschluss, viele ebenfalls über digitale Präsentationsflächen. Für die Betreuung und Instandhaltung fordert die Stadt weitere Mittel von Bund und Land. mehr...

Ki hält in den Schulen von zwölf Bundesländern Einzug. Eine Umfrage des eco zeigt indes große Skepsis in der Bevölkerung.

eco-Umfrage: Skepsis gegenüber KI an Schulen

[13.08.2024] Künstliche Intelligenz hält Einzug in deutschen Schulen: Zwölf Bundesländer bieten nach den Ferien KI-Lösungen an. Eine Umfrage des eco zeigt allerdings, dass gut 60 Prozent einen KI-Einsatz als Unterstützung für Schülerinnen und Schüler negativ bewerten. mehr...

ITK Rheinland: Digitalisierung von Schulen

[12.08.2024] Die ITK Rheinland hat jetzt alle Schulen in Neuss und Meerbusch mit iPads ausgestattet. Die neuen Lernmittel und stabilere Internetverbindungen haben einen positiven Effekt auf den Unterricht. mehr...

Von Schulen angeschaffte IT-Geräte müssen gewartet und mitunter ersetzt werden – auch dafür wird der Digitalpakt 2.0 dringend gebraucht.

Deutscher Städtetag: Schnell Klarheit für den Digitalpakt 2.0

[01.08.2024] Viele Schulen warten dringend auf eine Fortsetzung des Digitalpakts, der im Mai auslief. Ob dafür im nächsten Bundeshaushalt Geld eingeplant ist, bleibt unklar. Der Deutsche Städtetag fordert das Bundesbildungsministerium auf, schnellstmöglich Klarheit zu schaffen. Blieben die Mittel aus, drohe Schulen ein Rückfall in die digitale Steinzeit. mehr...

Karlsruhe: Zukunftsfähiger IT-Support an Schulen

[23.07.2024] Die Stadt Karlsruhe will eine zukunftsfähige Strategie für den IT-Support an ihren Schulen finden. Ein IT-Beratungsunternehmen wurde beauftragt, um festzustellen, ob sich langfristig das Outsourcing an eine externe Firma oder eher eine stadtinterne Lösung eignet. Der Schulbeirat entschied sich nun für letzteres. mehr...

Alle Lehrkräfte im Landesdienst Brandenburgs sollen mobile Endgeräte erhalten.

Brandenburg: Mobilgeräte für alle Lehrkräfte

[15.07.2024] Im Land Brandenburg wird Schule noch digitaler: Alle Lehrkräfte sollen mit mobilen Endgeräten ausgestattet werden. Dazu wendet das Land verbleibende Mittel aus dem DigitalPakt, aber auch Landesmittel auf. Finanziert wird nicht nur die Beschaffung, sondern im Bedarfsfall auch die datenschutzkonforme Administration der Geräte. mehr...

Die digitale Ausstattung der Schulen zu finanzieren bleibt für Länder und Kommunen ein Kraftakt

Bundesrat: Länder erhöhen Druck beim DigitalPakt 2.0

[10.07.2024] Mit dem DigitalPakt Schule hat der Bund Länder und Kommunen bei Investitionen in die digitale Bildungsinfrastruktur unterstützt – bis Mai dieses Jahres. Nun verhandeln Bund und Länder über die Anschlussfinanzierung. Im Bundesrat sprachen sich die Länder für eine verlässliche Fortführung bis 2030 aus. mehr...

Kreis Darmstadt-Dieburg: Bug-los glücklich

[05.07.2024] An seinen 81 Schulen will der Kreis Darmstadt-Dieburg einen zum jeweiligen Unterrichtsstil passenden IT-Einsatz ermöglichen. Er bietet deshalb Schulungen für die Lehrkräfte an, stellt IT-Fachkräfte für die Technik zur Verfügung und setzt eine cloudbasierte zuverlässige Software ein. mehr...

Das digitale Lernanalyse-Tool ILeA soll in Sachsen-Anhalt nach erfolgreicher Pilotierung an Grundschulen flächendeckend eingeführt werden.

Sachsen-Anhalt: ILeA plus an allen Grundschulen

[18.06.2024] In Sachsen-Anhalt soll die pädagogische Diagnostik digital werden. Ab dem Schuljahr 2024/25 soll das digitale Diagnosetool die seit 2005 in Heftform vorliegende Lernstandsanalyse flächendeckend ablösen – zunächst an Grundschulen. Entwickelt wurde ILeA plus gemeinsam mit dem Land Brandenburg. mehr...