Sonntag, 22. Dezember 2024

MönchengladbachMit Fördermitteln zur Smart City

[04.06.2019] Mönchengladbach will sich am Modellprojekt Smart Cities des Bundesinnenministeriums beteiligen. Als Kommune mit Haushaltsnotlage könnte die Stadt dann mit Fördermitteln von rund 16,6 Millionen Euro für die Stadtentwicklung und Digitalisierung rechnen.

Bis zum 17. Mai 2019 konnten sich Kommunen für die erste Staffel des Modellprojekts Smart Cities bewerben (wir berichteten). Vier Staffeln sieht das Förderprogramm des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) insgesamt vor. Zu den interessierten Kommunen zählt auch die Stadt Mönchengladbach. „Wenn wir uns in diesem Förderwettbewerb durchsetzen, könnten wir die digitale Transformation in Stadt und Verwaltung beschleunigen“, sagt Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners. „Wir wären damit auf der Überholspur.“
Als Kommune mit Haushaltsnotlage könnte die nordrhein-westfälische Stadt laut eigenen Angaben mit Fördermitteln für die Stadtentwicklung und Digitalisierung in Höhe von rund 16,6 Millionen Euro rechnen. Zu diesem Ergebnis seien erste Schätzungen gekommen. Der Eigenanteil liege mit rund 1,6 Millionen Euro bei zehn Prozent, könnte sich aber durch die Beteiligung von kommunalen und regionalen Unternehmen oder Stiftungen um weitere 50 Prozent verringern.
Das befristete Förderprojekt des Bundes bestehe aus zwei Phasen: In der ersten Phase mit einer Laufzeit von maximal 24 Monaten wird die Entwicklung einer integrierten Smart-City-Strategie unterstützt. In der zweiten Phase werde für maximal fünf Jahre die Umsetzung der Maßnahmen gefördert, die in Phase eins definiert wurden, heißt es vonseiten der Stadt weiter.

Digitalisierung muss den Menschen dienen

Martin Platzer füllt seit Anfang 2019 die im Rathaus neu geschaffene Stabsstelle für digitale Transformation aus und hat die Bewerbungsunterlagen für Mönchengladbach vorbereitet. Auch er sieht in der möglichen Förderung eine echte Chance für die Stadt: „Der digitale Wandel vollzieht sich auch in Mönchengladbach spürbar. Er ist unumkehrbar und wirkt sich auf das alltägliche Arbeiten und Leben in unserer Stadt aus. Eine solche Förderung würde uns helfen, diesen Wandel proaktiv zu gestalten.“ Grundvoraussetzung seien der souveräne Umgang mit Daten und eine enge Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung, Bürgern, Forschern und städtischen Gesellschaften.
Die Bandbreite möglicher Themen sei groß und reiche von der smarten Mobilität über das smarte Energie-Management bis hin zu Open Data. Predictive Analytics kommt laut der Stadt ebenfalls als Thema in Betracht. Auf Basis umfangreicher Datenmodelle könnten präzise Voraussagen getroffen werden. „Im Bereich der Quartiersentwicklung könnte man schneller und genauer analysieren, wie sich Stadteile entwickeln. Damit ist man näher an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger dran“, so Platzer. „Wichtig dabei ist, dass wir Maßnahmen nicht initiieren, weil sie technisch möglich sind. Wir müssen genau hinschauen, wo Digitalisierung den Menschen dient und in der Stadtentwicklung helfen kann.“
Wie sich der städtischen Pressemeldung weiter entnehmen lässt, wird das Mönchengladbacher Smart-City-Vorhaben in die Stadtentwicklungsstrategie mg+ Wachsende Stadt eingebettet. Als strategische Partner beteiligen sich die Hochschule Niederrhein, die Wirtschaftsförderung Mönchengladbach, die Sozial-Holding GmbH, die Mönchengladbacher Abfall-, Grün- und Straßenbetriebe (mags) und der Start-up-Förderverein nextMG. Darüber hinaus beteilige sich das Versorgungsunternehmen NEW an der Strategieentwicklung und der Umsetzung von Maßnahmen. NEW werde außerdem 50 Prozent des kommunalen Eigenanteils übernehmen.
Zahlreiche Kommunen aus ganz Deutschland kündigen derzeit ihr Interesse an dem Smart-City-Förderprogramm des BMI an.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Smart City
Würfelkalender, der den 31. März anzeigt.

Modellprojekte Smart Cities: Laufzeitverlängerung bis 2028

[16.12.2024] Da der ursprünglich angesetzte Förderzeitraum zu knapp bemessen war, wurde den Kommunen der dritten Staffel der Modellprojekte Smart Cities eine kostenneutrale Verlängerung bis Ende März 2028 angeboten. Hildesheim will davon Gebrauch machen. Der Zeitplan aber ist eng. mehr...

Aalen: InKoMo 4.0 abgeschlossen

[16.12.2024] Das Aalener Projekt InKoMo 4.0, welches mittels Sensorik verfügbare Parkplätze erkennt und diese Informationen in Echtzeit an dynamische LED-Tafeln sowie das städtische Geodatenportal übermittelt, fand jetzt seinen Abschluss. Das Konzept lässt sich auf andere Kommunen übertragen. mehr...

Osnabrück: Schule digitalisiert Energieverbrauch

[13.12.2024] Das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium in Osnabrück hat jetzt im Rahmen eines Smart-City-Pilotprojekts seinen Energieverbrauch digitalisiert. mehr...

Weihnachtsmarkt m Rathaushof von Limbach-Oberfrohna

Limbach-Oberfrohna: Sensoren zählen Weihnachtswichtel

[12.12.2024] Ein erster Use Case im Rahmen der Smart-City-Kooperation zwischen der Stadt Limbach-Oberfrohna und dem Unternehmen GISA dient der temporären Personenstrommessung. Im Pilotprojekt Wichtelcounter wurde die Anwendung jetzt getestet. mehr...

Zwei Frauen stehen in einer Boutique und unterhalten sich.

Bamberg: Fußgängerströme im Blick

[11.12.2024] In der Bamberger Innenstadt soll eine neue Passantenfrequenzmessung erstmals umfassende Fußgängerströme erfassen. Die anonymen Daten sollen Maßnahmen bewerten und Verwaltung wie auch Gewerbetreibenden wichtige Einblicke liefern. mehr...

Screenshot Smart City Dashboard der Stadt Augsburg

Augsburg: Echtzeitdaten zur Verkehrssituation

[10.12.2024] Über ein Smart City Dashboard verfügt jetzt die Stadt Augsburg. Dieses bietet zum Start unter anderem Echtzeitdaten zur Auslastung von Parkhäusern, zum Wetter und zum Innenstadt-Adventskalender. mehr...

Stadträtin und Digitalisierungsdezernentin Isabelle Hemsley steht mit Mitgliedern des städtischen Lenkungskreises Smart City im Hanauer Kulturforum und blättert in einer Broschüre.

Stadtwandel.digital: Smart City auf die Hanauer Art

[06.12.2024] Mit dem Smart-City-Leitbild Stadtwandel.digital will Hanau die Digitalisierung gezielt vorantreiben. Es umfasst sechs Handlungsfelder und listet 13 bereits vorhandene Leuchtturmprojekte auf. Die Bürgerinnen und Bürger sollen die Zukunft ihrer Stadt aktiv mitgestalten können. mehr...

v.l.: Albrecht Pförtner, Christina Junkerkalefeld und Carsten Schlepphorst stehen bei einer Passantenzählstelle an einem Pfosten in der Gütersloher Innenstadt, im Hintergrund ist das Schaufenster eines Geschäfts zu sehen.

Gütersloh: Datenschutzkonforme Passantenzählstellen

[06.12.2024] In der Gütersloher Innenstadt messen ab sofort zwölf Zählstationen kontinuierlich und datenschutzkonform die Besucherströme. Die anonymen Daten sollen insbesondere die Stadtplanung, Wirtschaftsförderung und Veranstaltungsplanung unterstützen. mehr...

Elbphilharmonie spiegelt sich in einer Glaskugel mit dem Wort Hamburg

Hamburg: International herausragend

[05.12.2024] Die Start-up-Förderung und die Verwaltungsdigitalisierung in Hamburg sind international herausragend. In beiden Kategorien erhielt Hamburg die von der International Chamber of Commerce (ICC) vergebenen „Startup Ecosystem Stars Awards“.
 mehr...

BBSR_Studie_Smart_City_Praxis_Titelbild

Studie: Smart Cities in der Praxis

[04.12.2024] 30 Praxisbeispiele aus Smart Cities und Smart Regions stellt eine neue BBSR-Veröffentlichung vor. Die Steckbriefe beantworten zentrale Fragen zum Projekt, nennen die Herausforderungen, welche die Kommune mit der Maßnahme bewältigen möchte und zeigen den Mehrwert der Lösung auf mehr...

v.l.: Ulrich Ahle, Christine Wegner, Daniel Sieveke und Uwe Gockel halten gemeinsam eine Urkunde.

Etteln: Smarter als Hongkong

[26.11.2024] Dass auch kleinste Gemeinden im Digitalisierungswettbewerb mit Weltmetropolen mithalten können, hat Etteln bewiesen. Bei einem internationalen Smart-City-Wettbewerb belegte der Ortsteil einer nordrhein-westfälischen Gemeinde den ersten Platz, Hongkong wurde Zweiter. Ehrenamtliche Helfer, Vereine und Organisationen haben diesen Erfolg ermöglicht. mehr...

Wiesbaden_zwei Frauen auf Solarbank

Wiesbaden: Smarte Sitzbänke

[26.11.2024] Nachhaltige Energie trifft auf smarte Stadtmöbel: In Wiesbaden wurden jetzt auf dem Dern’schen Gelände zwei Solarbänke errichtet. Diese gehen auf die Idee der Jugendkonferenz zurück. mehr...

Ein Straufahrzeug, von hinten zu sehen, fährt auf einer Straße, daneben eine schneebedeckte Landschaft.

Germering: Smarter Winterdienst

[22.11.2024] Mit IoT-Sensoren und einem neuen Softwaremodul hat sich die Stadt Germering für den kommenden Winterdienst gerüstet. Die Lösung unterstützt bei der Routenplanung und Einteilung der Einsatzkräfte. Auch liefert sie Echtzeitdaten über den Straßenzustand und den Füllstand in den Salzsilos der Einsatzfahrzeuge. mehr...

Virtuelles Abbild eines Stadtzentrums, ein Baum ist im Vordergrund des Bildes zu sehen.
bericht

Kreis Hof: Stadtplanung erleben

[21.11.2024] Im Rahmen seines Modellprojekts Smart City erprobt der Landkreis Hof auch den Einsatz von Virtual-Reality-Anwendungen. Entwickelt wird unter anderem eine VR-Simulation zur Stadtplanung; zudem soll virtuelle Realität im Digitalen Zwilling zum Einsatz kommen.  mehr...

Screenshot der Veranstaltungswebsite zur 18. Regionalkonferenz, der im Header das Fridericianum in Kassel zeigt.

18. Regionalkonferenz: Barrieren abbauen in der Smart City

[18.11.2024] Um digitale Angebote, die Menschen mit Behinderungen das Leben erleichtern, geht es bei der 18. Regionalkonferenz der Modellprojekte Smart Cities am 5. Dezember in Kassel. Eingeladen sind Kommunen, die sich zum Thema informieren oder Erfahrungen austauschen möchten. mehr...