Sonntag, 23. Februar 2025

Digitale AgendaModernisierungsschub für Verwaltungen?

[21.10.2014] Vier von zehn Befragten messen der Digitalen Agenda der Bundesregierung eine große Bedeutung zu. Das ist das Ergebnis einer Befragung, welche die Firma init durchgeführt hat. Größte Entwicklungspotenziale liegen bei Verwaltungsleistungen mit komplexer Infrastruktur.
Ob die Digitale Agenda einen Modernisierungsschub für deutsche Verwaltungen verspricht

Ob die Digitale Agenda einen Modernisierungsschub für deutsche Verwaltungen verspricht, zeigt eine Umfrage.

(Bildquelle: creativ collection Verlag)

Im Vorfeld des heute (21. Oktober 2014) stattfindenden Nationalen IT-Gipfels hat das Unternehmen init 100 Entscheider in Bundes- und Landesbehörden sowie großen Kommunen befragt. Thema der Kurzstudie ist der Status quo der Digitalisierung in der deutschen Verwaltung und der Einfluss der Digitalen Agenda auf die Weiterentwicklung von E-Government. 39 Prozent der befragten Entscheider erwarten demnach einen starken Einfluss der Digitalen Agenda auf die Modernisierung der Verwaltung in Deutschland. 2 Prozent sehen keinen Einfluss. 54 Prozent der Befragten messen der Agenda eine eher geringe Bedeutung zu. „Das Ergebnis unterstreicht, dass die Digitale Agenda als Treiber für die Umsetzung zukünftiger E-Government-Vorhaben wahrgenommen wird“, kommentiert init-Vorstandsvorsitzender Dirk Stocksmeier. „Die Akzeptanz wird weiter steigen, wenn die Stakeholder in den Ländern und den Kommunen mit ins Boot geholt werden. Dann wird die Agenda ihre volle Kraft entfalten.“ Nahezu jede Behörde bietet laut der Studie eine eigene Internet-Seite und digitale Downloads an. 44 Prozent der Befragten offerieren erste Online-Verfahren für Bürger sowie zentrale Serviceportale für Verwaltungsangelegenheiten. Jeweils 41 Prozent haben Lösungen zur Bereitstellung von öffentlichen Daten und zur Automatisierung von Verwaltungsprozessen durch die E-Akte geschaffen. Mehr als ein Drittel der Verwaltungen seien zudem dabei, entsprechende Angebote zu testen oder zu planen. Schwierigkeiten bei der Umsetzung sehen die Entscheider vor allem bei komplexeren E-Government-Vorhaben, die Verwaltungsprozesse medienbruchfrei und vollautomatisiert abbilden sollen. Stocksmeier: „Die Agenda stößt umfassende Veränderungsprozesse an, die nur ressortübergreifend angegangen werden können. Eine effektive IT-Steuerung und eine schlagkräftige Umsetzungsorganisation über alle Verwaltungsebenen hinweg sind dabei zentrale Erfolgsfaktoren.“ Als größtes Hindernis bei der Umsetzung moderner E-Government-Angebote sehen 85 Prozent der Befragten personelle und finanzielle Engpässe. Laut Stocksmeier müssen die Maßnahmen mit erforderlichen Budgets im Haushalt hinterlegt werden, damit die Ziele der Agenda auch erreicht werden. Weiterhin werden Sicherheitsbedenken bezüglich Datenschutz und Datensicherheit von 71 Prozent der Verwaltungsexperten als großer Hemmschuh für die Modernisierung der Angebote wahrgenommen. Darüber hinaus ergab die Umfrage, dass jede dritte Behörde derzeit eine grundsätzliche Strategie bei der Umsetzung ihrer E-Government-Projekte verfolgt. 43 Prozent der Verantwortlichen arbeiten bei Einzelprojekten mit einem strategischen Ansatz. Liegt allerdings eine Strategie vor, rechnen drei von vier Entscheidern damit, dass sich geplante E-Government-Maßnahmen auch erfolgreich umsetzen lassen. „Wenn die Maßnahmen der Agenda im Haushalt eingestellt, die Stakeholder aus Ländern, Kommunen und der Wirtschaft eingebunden und ressortübergreifende Steuerungsprozesse etabliert sind, dann wird Deutschland von der Digitalen Agenda profitieren – nicht nur die Verwaltung, sondern auch die Wirtschaft und Zivilgesellschaft“, resümiert Dirk Stocksmeier.



Stichwörter: Politik, Studie


Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
muenchen_neues_rathaus

München: Fortschreibung der Digitalisierungsstrategie

[13.02.2025] Der Münchner Stadtrat hat die fünfte Fortschreibung der Digitalisierungsstrategie der bayerischen Landeshauptstadt beschlossen. Sie beinhaltet unter anderem den Aufbau eines Kompetenzschwerpunkts für User Experience sowie eine neue Formulierung des strategischen Prinzips der nutzerzentrierten Gestaltung. mehr...

OZG: „Aufenthalt“ erreicht alle Milestones

[07.02.2025] Das maßgeblich vom Land Brandenburg vorangetriebene OZG-Projekt „Aufenthalt“ hat alle Vorgaben des OZG-Verwaltungsabkommens erfüllt. Inzwischen nutzen über 270 Ausländerbehörden die digitalen Dienste, weitere 170 befinden sich im Roll-out. Die Weiterentwicklung läuft kontinuierlich. mehr...

Porträt Dr. Daniela Dylakiewicz

Sachsen: Neue CIO für den Freistaat

[07.02.2025] Daniela Dylakiewicz ist neue CIO des Freistaats Sachsen. Um die digitale Verwaltungstransformation voranzutreiben, strebt sie eine enge Zusammenarbeit mit den Kommunen des Landes an. mehr...

Diagramm zur räumlichen, fachlichen und funktionalen Bündelung von Verwaltungsaufgaben.

Deutscher Landkreistag: Aufgabenbündelung ja, Verfassungsänderung nein

[06.02.2025] Der vom Normenkontrollrat vorgebrachte Vorschlag einer stärkeren Bündelung staatlicher Aufgaben wird vom Deutschen Landkreistag unterstützt. Der kommunale Spitzenverband warnt aber auch vor zentralistischen Strukturen und lehnt vorgeschlagene Verfassungsänderungen ab. mehr...

Screenshot der Startseite von smartvest.ruhr.

Kreis Recklinghausen: Info-Plattform zum Smart-City-Ansatz

[03.02.2025] Eine Informationsplattform zur regionalen Digitalisierungsstrategie haben der Kreis Recklinghausen und die zehn kreisangehörigen Städte online geschaltet. Das Portal stellt die fünf Handlungsfelder und unterschiedlichen Projekte rund um den Smart-City-Ansatz vor und listet Neuigkeiten und Veranstaltungshinweise auf. mehr...

bayern-Flaggen

Bayern: Einheitlicher kommunaler IT-Dienstleister geplant

[28.01.2025] Im Frühjahr startet die neue Umsetzungsphase der Zukunftskommission #Digitales Bayern 5.0. Unter den Maßnahmen ist auch die Einführung eines einheitlichen kommunalen IT-Dienstleisters bis Ende 2025. mehr...

Blick über die Spree aufs Bundeskanzleramt

Vitako: 10-Punkte-Plan zur Digitalisierung

[24.01.2025] Vitako fordert in einem 10-Punkte-Plan klare Prioritäten, Investitionen und Kooperation aller Ebenen, um die Digitalisierung voranzutreiben und Krisen zu kontern. Dabei gehe es um die Sicherung kommunaler Handlungsfähigkeit ebenso wie um die nationale Koordination und die Berücksichtigung EU-weiter Strategien. mehr...

Eine Person blättert in einer Broschüre zur neuen Hamburger Digitalstrategie

Hamburg: Neue Digitalstrategie vorgestellt

[22.01.2025] Hamburg hat seine neue Digitalstrategie präsentiert. In den kommenden Jahren soll das digitale Angebot konsequent ausgebaut werden, um den Kontakt mit den Behörden so einfach und effizient wie möglich zu gestalten. Wo es möglich ist, setzt die Freie und Hansestadt dabei auch auf Automatisierung und Künstliche Intelligenz. mehr...

Vektorgrafik eines Organigramms.

Wolfsburg: Neuer smarter Geschäftsbereich

[20.01.2025] Mit organisatorischen Änderungen ist die Wolfsburger Stadtverwaltung in das neue Jahr gestartet. Unter anderem wurden die Bereiche Informationstechnologie und Smart City im Geschäftsbereich Smart City und IT-Services zusammengeführt. mehr...

Porträt von Elena Yorgova-Ramanauskas, Staatssekretärin und Landes-CIO im Saarland

Saarland: Digitalisierungsoffensive für Kommunen wird konkreter

[20.01.2025] Die 2021 auf den Weg gebrachte Digitalisierungsoffensive für Kommunen im Saarland nimmt Gestalt an: 17 Millionen Euro aus dem Sondervermögen Pandemie wurden an konkrete Projekte gebunden, darunter KI-gestützte Chatbots, Verkehrsdatenerfassung und Straßenmanagementsysteme. mehr...

Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus und die Vertreter der kommunalen Spitzenverbände des Landes präsentieren die Kooperationsurkunden.

Hessen: Kommunale Verwaltungsdigitalisierung wird gestärkt

[15.01.2025] Das Land Hessen und die kommunalen Spitzenverbände wollen die kommunale Verwaltungsdigitalisierung weiter unterstützen. Die bisherige Koordinierungsstelle OZG-Kommunal wird zur Kompetenzstelle erweitert, die Digitalisierungsplattform civento wird weiter finanziert. mehr...

Porträt von Ina-Maria-Ulbrich

IT-Planungsrat: Kommunen im Fokus

[13.01.2025] Im Jahr 2025 führt Mecklenburg-Vorpommern den IT-Planungsrat. Im Fokus sollen die Föderale Digitalstrategie und eine stärkere Einbindung der Kommunen stehen. Geplant ist auch eine Stärkung und Weiterentwicklung der FITKO. mehr...

Glaskugel vor einem magentafarben beleuchteten, unscharfen Hintergrund.
bericht

Digitalisierung: Blick in die Glaskugel

[07.01.2025] Agil, bürokratiearm und Ende-zu-Ende digitalisiert – so sollen die Kommunalverwaltungen im Jahr 2030 aussehen. Im Moment sind sie davon aber oft noch weit entfernt. Sind die gesetzten Ziele realistisch? mehr...

Außenansicht des Ministeriums des Innern und für Kommunales in Potsdam, ein weißes, klassizistisches Gebäude

Brandenburg: OZG-Umsetzung auf Kurs

[19.12.2024] In seiner OZG-Bilanz meldet Brandenburg für 2024 deutliche Fortschritte: 100 neue digitale Verwaltungsdienste wurden eingeführt, insgesamt sind nun 650 verfügbar. Fördermittel und Kampagnen unterstützen Kommunen bei der Digitalisierung. mehr...

martin-Hagen-Porträt
interview

Digitalisierung: IT-Budgets zusammenziehen

[18.12.2024] Dr. Martin Hagen, Staatsrat beim Senator für Finanzen in der Freien Hansestadt Bremen, spricht über seine Vorschläge zur Registermodernisierung und fordert mehr Zentralisierung bei der Steuerung und Budgetierung von IT-Großprojekten. mehr...