LübeckNeue Ära der Mobilität
Einen bedeutenden Schritt in Richtung Smart City geht jetzt die Hansestadt Lübeck. Wie die Kommune in Schleswig-Holstein mitteilt, wurde im Oktober 2024 das Förderprojekt VIAA – Lübecks Verkehrsmanagementsystem, intelligent, analytisch und agil in die praktische Umsetzung gebracht. Vorab habe es intensive Planungsphasen durchlaufen. Das VIAA werde Lübeck in die Lage versetzen, den städtischen Verkehr datenbasiert, effizient und umweltfreundlich zu steuern. Das Herzstück bilde ein hochmodernes Verkehrsrechnersystem mit Echtzeitdatenerfassung. Der Verkehrsrechner werde nicht nur den Verkehrsfluss in der Stadt verstetigen, sondern auch den Weg für zusätzliche Funktionen ebnen. Dazu gehöre der so genannte Ampelphasenassistent. Er werde es Auto- und Radfahrern ermöglichen, die Ampelsignale im Voraus per App auf ihrem Smartphone oder Borddisplay einzusehen, was eine vorausschauende und umweltfreundliche Fahrweise unterstützen soll. Für das Jahr 2026 ist die Einrichtung einer ersten Teststrecke geplant.
Als weiteres zentrales VIAA-Element werde ein umfassendes Sensornetz und Datenmanagement aufgebaut, das den Verkehr in seinen verschiedenen Anteilen und Wegebeziehungen detailliert erfasst. Die planenden Abteilungen der Bauverwaltung erhalten dadurch umfangreiche und nützliche Informationen, die dabei helfen, verkehrliche Zusammenhänge besser zu verstehen und Probleme zielgerichteter zu lösen. Zukünftige komplexe Aufgaben wie der Masterplan Klimaschutz, der Lärmschutzplan oder der Verkehrsentwicklungsplan können auf diese Weise gezielt unterstützt werden, erklärt die Stadt. Die gewonnenen Informationen werden den Verkehrsteilnehmern über eine intelligente Smart-City-Plattform zur Verfügung gestellt, um eine optimierte innerstädtische Routenplanung in Echtzeit zu ermöglichen.
Erste Teststrecken im Jahr 2025
Neben einer barrierefreien Routenplanung, einer Optimierung der Busbeschleunigung und einer Priorisierung umweltfreundlicher Verkehrsmittel – Funktionen, die laut Lübeck erst mit dem VIAA-Projekt möglich werden – sollen zu einem späteren Zeitpunkt andere innovative Ideen geprüft werden. Zukünftig könnte es das System beispielsweise mobilitätseingeschränkten Personen ermöglichen, längere Grünphasen anzufordern. Die Verknüpfung von Verkehrsdaten mit Umweltdaten sowie die gezielte Steuerung von Besucherströmen bei Veranstaltungen sind ebenfalls angedacht.
Aufgrund der Komplexität des Projekts habe sich die Hansestadt mit einem erfahrenen Projektmanagement-Partner zusammengeschlossen. Zudem wurden in der ersten Jahreshälfte die benötigten Stellen eingerichtet und erfolgreich mit Fachkräften besetzt. Diese werden durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Die drei neu geschaffenen Stellen für Projektleitung, Verkehrsflussmanagement und Datenmanagement tragen laut Lübeck maßgeblich dazu bei, die ambitionierten Projektziele umzusetzen und langfristig zu sichern. Das Gesamtvolumen des Projekts VIAA belaufe sich auf rund fünf Millionen Euro, von denen 65 Prozent durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert werden. Das Förderprojekt sei zunächst auf zweieinhalb Jahre ausgelegt.
In einem weiteren Schritt erfolge nun die Ausschreibung für die notwendigen Hardware-Komponenten. Ab voraussichtlich Frühjahr/Sommer 2025 sollen die ersten Teststrecken eingerichtet werden, auf denen das innovative System mit dem Verkehrsrechner und Ampelphasenassistenten erprobt werde.
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