115Neue Qualität
Auch im Internet-Zeitalter greifen die Bürger am liebsten zum Telefon, wenn es um die Kommunikation mit der Stadtverwaltung geht. Der Telefonservice wird von den Kommunen allerdings sehr unterschiedlich gehandhabt – von der einfachen Telefonvermittlung einer Gemeinde im ländlichen Raum bis hin zum professionellen Call Center mit etablierten wissensintensiven Prozessen und klar geregelten Zuständigkeiten beziehungsweise Schnittstellen. Die Idee, durch die Einführung eines Front Office eine bessere Erreichbarkeit sicherzustellen und die Fachbereiche von einfachen Anfragen zu entlasten, überzeugt immer mehr Kommunen davon, ein Service-Center aufzubauen – zumal mit der einheitlichen Behördenrufnummer 115 eine praxiserprobte Grundlage gegeben ist.
Das Back Office verknüpft im Idealfall die Leistungen mehrerer Fachämter und nimmt so eine wichtige Mittlerrolle zwischen diesen und den Call Center Agents ein. Sie bearbeiten aufwändigere Anfragen, und falls ein Anliegen nicht abschließend gelöst werden kann, erhält der Bürger in der Regel zumindest einen Laufzettel. Durch die Trennung von Telefonservice und Sachbearbeitung werden die vorhandenen Ressourcen bestmöglich eingesetzt.
#titel+ Neues Niveau durch professionelle Datenbanken#titel-
Um bereits im Front Office über 90 Prozent der Bürgerfragen fallabschließend und dokumentiert bearbeiten zu können, setzen kommunale Call Center zunehmend auf professionelle Wissensdatenbanken – und das nicht nur, wenn die Antwort nicht gleich bekannt ist. Fragt ein Anrufer beispielsweise, ob die Gewerbeanmeldung immer noch im Rathaus vorzunehmen ist, kann der erfahrene Agent sofort antworten. Wenn er jedoch zudem noch einfach und schnell auf das entsprechende Lösungsdokument zugreifen kann, wird ein völlig neues Qualitätsniveau erreicht: Brauchen Sie die Adresse? Wenn Sie mir Ihren Nachnamen nennen, kann ich Ihnen den zuständigen Ansprechpartner nennen. Das sind Kleinigkeiten, die aber Mehrwert bieten. Und die Spaß machen. Denn die Call-Center-Beschäftigten arbeiten professionell, können in aller Regel umfassend helfen und erhalten ein ausgezeichnetes Feedback von ihren Kunden – den Bürgern. Dankesschreiben für ihren Service zieren beispielsweise die Wände des Kölner Call Centers. Das motiviert.
Kommt eine Wissensdatenbank zum Einsatz, kann der Front-Office-Mitarbeiter die an ihn gerichtete Frage in das System eingeben – gegebenenfalls auch umgangssprachlich. Das System sucht daraufhin in den Web-Seiten, in der eigenen Wissensdatenbank und in den 115-Dokumenten. In der Ergebnisliste wird das oberste Dokument angeklickt, das die Leitung des Service-Centers möglicherweise kommentiert hat. Ein Beispiel hierfür sind die Angaben zur Nutzungsmöglichkeit von vorläufigen Reisepässen. Die Front-Office-Mitarbeiter sollen bei ihrer Antwort immer dazu sagen, dass nur das Außenministerium eine abschließende und sichere Auskunft geben kann. Zum Abschluss des Vorgangs meldet der Service-Center-Mitarbeiter dem System, welches Dokument er für die Beauskunftung verwendet hat. Über selbstlernende Mechanismen erkennt die Software besonders hilfreiche Dokumente und zeigt diese beim nächsten Mal gesondert an.
#titel+Feedback und Interaktion #titel-
Das erfolgreiche Arbeiten mit Wissensdatenbanken lebt von der Interaktion. Über Feedback-Funktionen werden Lösungsdokumente bewertet, klassifiziert und in eine Statistik eingefügt, die auch transparent macht, wie viele Anfragen den jeweiligen Themenbereichen und Fachämtern zuzuordnen sind, beispielsweise dem Meldewesen. Dies kann auch die Basis für eine verursachergerechte Verrechnung der Services sein. Des Weiteren ist ein funktionierender Dokumentationsprozess entscheidend dafür, dass aktuelles Lösungswissen in gut strukturierter Form verfügbar und im Rahmen eines Telefonates rasch auffindbar ist. In manchen Call Centern arbeiten die Redakteure auch an der Service-Front. So können sie Dokumente aus der Perspektive der Agents schreiben. Bewährt hat sich beispielsweise, die wichtigsten Inhalte oben zu positionieren und gleiche Inhalte wie Öffnungszeiten oder Gebühren immer gleich zu platzieren.
#titel+Mehrere tausend Wissenseinträge #titel-
Kommunale Service-Center in Berlin, Karlsruhe, Leipzig und anderen Städten sind aufgrund ihres hohen Reifegrades im Bereich Wissensmanagement optimal gerüstet für das Projekt D115. Derzeit erhalten rund 18 Millionen Bürger über die einheitliche Behördenrufnummer Auskunft zu etwa 100 kommunalen Leistungen. Für Auskünfte, welche die Bundes- und Landesebene betreffen, werden aktuell jeweils 25 Leistungen zur sofortigen Beantwortung vorgehalten. Da für ein Leistungsobjekt wie zum Beispiel Führerschein unterschiedliche Szenarien nachgefragt werden, wie beantragen, verloren oder umschreiben, gibt es momentan mehrere tausend Wissenseinträge. Die Inhalte dieses Leistungskataloges werden für den Wissenszugriff als XML-Bericht oder als semantische Auszeichnung von Internet-Seiten bereitgestellt. Ergänzt werden die Daten durch Kataloge, die innerhalb des D115-Verbundes standardisierte Strukturinformationen enthalten. Die D115-Suchapplikation greift auf diese zentralen Informationen zu, wobei die Treffer wahlweise im HTML- oder XML-Format angezeigt werden. Auf diese Weise können alle D115-Service-Center Auskünfte innerhalb der Top-Leistungen auch für jede andere teilnehmende Verwaltung abschließend beantworten. Ab 2013 soll die einheitliche Behördenrufnummer dann bundesweit gelten.
Hamburg: 20 Jahre Telefonischer Hamburg Service
[10.09.2024] Der Telefonische Hamburg Service feiert 20-jähriges Bestehen. Inzwischen erteilen dessen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht nur für Hamburg, sondern auch für Schleswig-Holstein und die Hansestadt Lübeck unter der Rufnummer 115 Auskünfte zu Verwaltungsfragen aller Art. mehr...
115: Chatbot im Pilotbetrieb
[30.04.2024] Ein Chatbot soll künftig die zentrale Behördenrufnummer 115 ergänzen und so den Mitarbeitenden im Telefonservice mehr Zeit für komplexe Beratungsgespräche lassen. Derzeit wird der Service-Chatbot in zehn Pilotkommunen erprobt. Noch funktioniert er regelbasiert – also ohne KI. mehr...
Berlin/Brandenburg: Gemeinsam für die 115
[08.04.2024] In Brandenburg ist die Behördenrufnummer 115 bisher nur in Potsdam verfügbar. Das soll sich nun ändern: Der zentrale IT-Dienstleister des Landes Berlin soll diesen Service künftig auch für das Nachbarland Brandenburg bereitstellen. Bis Ende 2024 soll der Basisservice stehen. mehr...
Stuttgart: Zehn Jahre 115
[16.03.2023] Der kurze Draht in die Stuttgarter Stadtverwaltung feiert runden Geburtstag: Vor zehn Jahren wurde die Behördennummer 115 in der baden-württembergischen Landeshauptstadt freigeschaltet. mehr...
Essen: Ein Jahr Behördennummer 115
[17.01.2022] Auch in Essen erhalten Bürgerinnen und Bürger seit nun einem Jahr unter der Behördennummer 115 direkte telefonische Auskunft zu verwaltungsbezogenen Fragen. Eine erste Bilanz der Stadt fällt durchweg positiv aus. mehr...
115: Telefonischer Lotse
[05.08.2021] Die Behördennummer 115 hat sich als erster Anlaufpunkt für Fragen rund um die Verwaltung etabliert. Nach zehn Jahren Regelbetrieb kann eine positive Bilanz gezogen werden. Künftig werden zusätzlich digitale Zugangswege angeboten. mehr...
Kassel: 115 gefragt wie nie
[30.06.2021] Telefonisch beantwortet das Kasseler Service-Center Fragen zum Angebot der Stadtverwaltung. Rund 70 Prozent aller Anrufe kamen dort im vergangenen Jahr über die Behördennummer 115 herein. Damit zählt die Stadt zu den Spitzenreitern im 115-Verbund. mehr...
115: Jetzt auch in Wetzlar
[02.03.2021] Die mittelhessische Stadt Wetzlar hat sich dem 115-Verbund angeschlossen und dazu ihr eigenes Service-Center eröffnet. mehr...
115: Sylt führt Behördennummer ein
[22.01.2021] Sylt ist nun Mitglied des 115-Verbunds. Somit haben die Bürger dort die Möglichkeit, sich über die Behördennummer direkt mit der Verwaltung in Verbindung zu setzen. mehr...
Essen: 115-Charta unterzeichnet
[06.11.2020] Essen tritt dem 115-Verbund bei. Ab Januar 2021 sollen die Bürger der Stadt bei Fragen rund um Verwaltungsleistungen über die zentrale Behördennummer Auskunft erhalten. mehr...
115: Bekanntheit nimmt weiter zu
[16.10.2020] Laut einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach kommt die Behördennummer 115 weiterhin gut bei den Bürgern an und ist weithin bekannt. Knapp die Hälfte der Befragten gab an, dass ihnen die 115 ein Begriff ist. mehr...
Saale-Holzland-Kreis: Vier Jahre im 115-Verbund
[18.08.2020] Vor vier Jahren ist der Saale-Holzland-Kreis als erste Thüringer Kommune dem 115-Verbund beigetreten. Zwischenzeitlich ist die Behördenrufnummer dort unentbehrlich geworden. mehr...
Jockgrim: Verbandsgemeinde wählt die 115
[17.06.2020] Mit der Verbandsgemeinde Jockgrim ist ein neuer Teilnehmer aus Rheinland-Pfalz dem 115-Verbund beigetreten. Die Beauskunftung übernimmt das Service-Center der Stadt Ludwigshafen. mehr...
Kassel: Für alle erreichbar sein
[10.03.2020] Wenn sie Fragen zur Stadtverwaltung haben, können die Bürger in Kassel seit zehn Jahren das Service-Center der Kommune anrufen. Nicht nur Anrufe über die Behördennummer 115 gehen dort ein. Die Mitarbeiter kümmern sich unter anderem auch um das digitale Rathaus der Stadt. mehr...
Frankfurt am Main: Zehn Jahre 115
[05.03.2020] Seit zehn Jahren können die Bürger die Stadt Frankfurt am Main bei Fragen zu Verwaltungsleistungen aller Art über die Behördennummer 115 erreichen. Von Anfang an wurden im Service-Center der hessischen Mainmetropole auch 115-Anrufe aus der Stadt Offenbach beantwortet. mehr...