Donnerstag, 21. November 2024

MünchenNeues Adress- und Eigentumsregister

[10.03.2023] Auf ein neues Adress- und Eigentumsregister steigt derzeit die Stadt München um. Es handelt sich um eine umfangreiche Anwendung mit vielen benutzerfreundlichen Funktionen. Entwickelt hat sie der städtische Service Provider it@M in agiler, iterativer Vorgehensweise.
Stadt München hat ein neues Adress- und Eigentumsregister entwickelt.

Stadt München hat ein neues Adress- und Eigentumsregister entwickelt.

(Bildquelle: badahos/123rf.com)

Rund 25 Millionen Adressen gibt es deutschlandweit. 186.000 davon entfallen auf das Stadtgebiet München. Wie Bayerns Landeshauptstadt mitteilt, werden die entsprechenden Daten im Kommunalreferat verwaltet. Bis zu 50 Straßenbenennungen werden hier pro Jahr durchgeführt und 1.600 Hausnummern vergeben oder eingezogen. Zu den täglich aktualisierten Lokaleinträgen kommen bundesweite Daten aus dem Adressdienst vom Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) hinzu. Bislang hat München sämtliche Adressen und Flurstücke in der so genannten Gebäude- und Grundstücksdatei (GGD) erfasst. Die in den 1980er-Jahren entwickelte Lösung sei aber immer mehr an ihre Grenzen gestoßen. Wichtige Funktionalitäten wie eine Geolokalisierung oder eine Verknüpfung von Sach- und Geodaten fehlten beispielsweise. Auch der technische Support konnte nach Angaben der Stadt nur eingeschränkt gewährleistet werden. Deshalb werde das bestehende System bis Mitte 2023 von der modernen Fachanwendung MAstER (Münchner Adress- und städtisches Eigentumsregister) abgelöst.

Agile, passgenaue Umsetzung

Entwickelt werde die Anwendung vom Service- und Technologieprovider it@M in enger Kooperation mit dem zum Kommunalreferat gehörenden Geodatenservice München. Der Startschuss für die Umstellung sei 2019 gefallen. Die Umsetzung erfolge agil in zwei großen Ausbaustufen. In der ersten, im Juni 2022 live gegangenen Stufe wurden alle Straßen und Hausnummern aus dem alten System GGD importiert. Im zweiten, für Mitte 2023 geplanten, Release werden auch die Münchner Flurstücke beinhaltet sein. Während der Entwicklung werden die zunächst groben Anforderungen schrittweise in enger Zusammenarbeit mit dem GeoDatenService ausgearbeitet, in dreiwöchigen Sprints umgesetzt und den Fachabteilungen vorgestellt. „Durch das schrittweise Erstellen und Reviewen einer solch komplexen Anwendung konnte man sich auf die Umsetzung einiger einzelner, fachlicher Anforderungen fokussieren“, sagt Jan Liebscher, fachlicher Vertreter beim Geodatenservice. „So konnte jeder Schritt passgenau nach unseren Bedürfnissen, schnell und transparent umgesetzt werden.“

Benutzerfreundliche Funktionen

Mit MAstER wird der Stadtverwaltung eine umfangreiche Anwendung zur Verfügung stehen, heißt es in der Münchner Meldung des Weiteren. Sie werde nicht nur sachliche Adressinformationen beinhalten, sondern auch Geodaten, wozu Koordinaten, Schulsprengel oder Bezirke aus dem Geodatenpool zählen. Dafür musste allerdings auch eine riesige Datenmenge aus vielen unterschiedlichen Quellen in das neue System migriert werden. Zum Teil stammen diese Informationen aus nicht normalisierten Datenbanken. Viele redundante und veraltete Informationen galt es zu bereinigen, abzugleichen und zuzuordnen. Das neue Front End, mit dem die Anwendenden künftig arbeiten, werde mit den Open-Source-Frameworks VueJs und Leaflet umgesetzt. Im Ergebnis biete eine ansprechende Oberfläche mit Formularen, Visualisierungen und Dashboards viele benutzerfreundliche Funktionen.
Die manuelle Pflege etwa von Stadtbezirken, Postleitzahlen oder Schulsprengel entfällt laut München künftig komplett. Solche Informationen werden dann automatisiert über einen Geoprocessing-Service mithilfe der Adresskoordination aus der Geodateninfrastruktur der Stadt abgeleitet. Dank des Open Source Tools Kibana können interaktive Dashboards von kombinierten Sach- und Geoinformationen je nach Bedarf problemlos erstellt und grafisch aufbereitet werden. Straßennamen lassen sich sogar bestimmten Kategorien zuordnen und auswerten, wie das Beispiel aus dem Testsystem zeige.

Adressservice für städtische Fachverfahren

Neu sei in MAStER die Bereitstellung eines zentralen Adressservices zur Nutzung in städtischen Fachverfahren. Suche beispielsweise eine Fachabteilung nach einer Münchner oder bundesweiten Adresse, werden die gefundenen Daten umfassend – auch hinsichtlich der korrekten Schreibweise – überprüft. Das Ergebnis enthalte nicht nur die Straße mit Namen und Standortkoordinaten, sondern auch aus der Geodateninfrastruktur der Stadt angereicherte geografische Lageinformationen wie Stadtbezirk oder Schulsprengel. Bei Bedarf können außerdem historische Adressen gesucht werden. In der Kfz-Zulassungsstelle sei es beispielsweise essenziell für die tägliche Bearbeitung der Anträge von Bürgerinnen und Bürger, dass valide, tagesaktuelle Adressdaten bereitgestellt werden. Udo Brandes, Entwickler für Kfz-Zulassungssoftware bei it@M resümiert: „Der Adress-Service bietet eine moderne technische Schnittstelle und liefert schnelle und absolut verlässliche Daten. Die Umstellung war unkompliziert und der Service läuft sehr stabil.“
Um bürgernahe Dienstleistungen weiter zu verbessern, wird das System nach Angaben der Stadt so ausgelegt, dass Fachverfahren problemlos angebunden werden können. Etwa die Verwaltung von Parklizenzgebieten könnte davon profitieren, wenn Information aus dem Adressservice hinzugefügt und abgerufen werden können.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Geodaten-Management
Virtueles, in Blau- und Türkistönen gehaltenes Stadtmodell aus großer Entfernung.

Katastrophenschutz: KI generierte 3D-Stadtkarten

[08.11.2024] Ein neues KI-System der Universität der Bundeswehr München erstellt aus Radarbildern dreidimensionale Stadtkarten. Diese Technologie könnte bei Naturkatastrophen schnelle Lageeinschätzungen ermöglichen. mehr...

Das Bild zeigt einen Bildschirm mit einer Ansicht des Programms disy Cadenza.

Disy/Ionos: Datensouveräne Umgebung

[07.10.2024] Das Karlsruher Unternehmen Disy Informationssysteme und der Cloudanbieter Ionos haben eine Kooperation gestartet, um innovative und datenschutzkonforme Software-as-a-Service-Lösungen anzubieten. mehr...

Koblenz: Geoportal in dritter Dimension

[01.10.2024] Die Stadt Koblenz hat ihr Geoportal um dreidimensionale Darstellungen erweitert. Neben dem objektbasierten 3D-Stadtmodell gibt es die fotorealistische Ansicht. mehr...

Die Investitionskarte bietet einen ortsbezogenen Überblick über kommunale Haushaltsdaten.

eOpinio/Softplan: GIS-gestützte Bürgerkommunikation

[23.08.2024] In die Online-Plattform für Haushaltsdaten des Anbieters eOpinio wurden nun Geodaten integriert. Damit können Informationen zum kommunalen Haushalt und zu Investitionen auch mit Raumbezug dargestellt werden. So werden Planungsprozesse für Bürgerinnen und Bürger transparenter und für die Verwaltung effizienter. mehr...

Geoservice zeigt kühle Orte im Kreis Unna.

Kreis Unna: Kühle Orte im Blick

[09.08.2024] Passend zu den steigenden Temperaturen bietet der Geoservice des Kreises Unna ab sofort eine interaktive Karte an, die kühlere Bereiche anzeigt, bei denen sich die hohen Sommertemperaturen etwas besser ertragen lassen. mehr...

Präsentieren das neue Geoportal (v.l.): Fachbereichsleiter Thorsten Schmidthuis

Gütersloh: Relaunch für das Geoportal

[25.07.2024] Das Geodatenportal der Stadt Gütersloh stellt Karten und raumbezogene Daten aus allen Bereichen der Verwaltung online zur Verfügung. Nun erhielt die Webanwendung ein modernes Design und bringt neue Funktionen mit, darunter ein 3D-Modell der gesamten Region. mehr...

In Düsseldorf

Düsseldorf/Freiburg/Stuttgart: Auf der Suche nach kühlen Plätzen

[19.07.2024] In Düsseldorf, Freiburg und Stuttgart können die Bürger jetzt auf einer interaktiven Karte der kühlen Orte diejenigen Plätze in ihrer Stadt suchen, wo es sich an heißen Sommertagen am besten aushalten lässt. mehr...

Bremens Digitaler Zwilling dient der südafrikanischen Stadt Durban als Vorbild.

Bremen/Durban: Gemeinsames Digital-Twin-Projekt

[16.07.2024] Die Hansestadt Bremen und die Großstadt Durban in Südafrika vertiefen ihre Partnerschaft. Gemeinsam wollen sie ein wegweisendes Urban-Digital-Twin-Projekt auf den Weg bringen. mehr...

Grundwasserstandsmessung in Hannover. Die Ergebnisse aktueller Messungen können auf einer Online-Karte eingesehen werden.

Hannover: Grundwasserstände online

[17.06.2024] Ob Land- und Forstwirtschaft, Bausektor oder Landschaftspflege – für all diese Bereiche sind aktuelle Informationen zu Grundwasserständen wichtig. Die Stadt Hannover stellt diese nun auf einer interaktiven Online-Karte bereit. mehr...

Digitaler Stadtplan zeigt kühle Orte in und um Oldenburg.

Oldenburg/Trier: Digital kühle Orte finden

[11.06.2024] Kühlere Orte bei langanhaltenden Hitzewellen können eine Wohltat sein. Immer mehr Städte bieten Stadtpläne, die Bewohnern und Besuchern geeignete Orte anzeigen, an denen sie sich vor zu hohen Temperaturen schützen können. Zuletzt haben Trier und Oldenburg entsprechende Angebote veröffentlicht. mehr...

In Homburg erleichtert eine GIS-basierte Online-Plattform künftig die Zusammenarbeit von Bürgern und Verwaltung.

Homburg: Kommunales Geoportal gestartet

[29.05.2024] In Homburg steht eine neue, GIS-basierte Plattform bereit, die verschiedene Informationen zu kommunalen Themen liefert. Integriert ist ein Mängelmelder inklusive Mobil-App. Diese Angebote sind nicht nur ein Informationsservice für Bürgerinnen und Bürger – sie sollen auch die Abläufe in der Verwaltung erleichtern. mehr...

Eine Starkregengefahrenkarte soll Hanburger Bürger und Behörden über Risikogebiete informieren.

Hamburg: Starkregengefahrenkarte ist komplett

[28.05.2024] In Hamburg wurde eine Starkregengefahrenkarte für das gesamte Stadtgebiet fertiggestellt und ist nun öffentlich zugänglich. Interessierte können sich mithilfe dieser Karte umfassend über potenzielle Starkregengefahren durch Überflutungen informieren und – sofern erforderlich – entsprechend vorbereiten. mehr...

Die automatisierte Verarbeitung von Geodaten ist ein entscheidender Schritt für die nachhaltige Stadtentwicklung. In Bremen läuft dazu eine neue Kooperation.

Bremen: Machine Learning in der Stadtentwicklung

[23.05.2024] Das Satellitentechnologie-Unternehmen OHB Digital Connect und das Landesamt für Geoinformation Bremen wollen in einem Kooperationsprojekt das maschinelle Lernen für nachhaltige Stadtentwicklung voranbringen. Ziel ist es, Massendaten KI-gestützt auszuwerten und in Beziehung zueinander zu setzen. mehr...

Das digitale Stadtmodell von Düsseldorf wird um weitere Funktionen ergänzt. Bemerkenswert ist dabei die enge Verzahnung des digitalen mit dem stofflichen Stadtmodell.

Düsseldorf: Digitaler Zwilling zum Anfassen

[21.05.2024] Die Stadt Düsseldorf geht neue Wege mit ihrem Digitalen Zwilling. Dieser wurde nicht nur um neue Funktionen erweitert, das Vermessungs- und Katasteramt stellt auch einen präzisen 3D-Druck des Modells bereit. Zum Einsatz kommt das Modell beispielsweise in Partizipationsverfahren. mehr...

Update der Software disy Cadenza mit neuen Filter- und Analyseoptionen.

Disy Informationssysteme: Fokus auf Location Intelligence

[06.05.2024] Die neueste Version der Software disy Cadenza von Disy Informationssysteme bietet verbesserte Funktionen für mehr Location Intelligence. Nutzer profitieren von verknüpften Kartenansichten, Autozoom und erweiterten Filtermöglichkeiten. mehr...