Sonntag, 22. Dezember 2024

UnterrichtsgestaltungNeues wagen

[12.05.2023] Die Erlebnispakete Skills for Innovation von co.Tec und Intel sollen Schülerinnen und ­Schüler auf das Arbeiten in einer digitalen Welt vorbereiten. In einem Lehrkräfte-Contest wurden nun kreative Nutzungsideen für die Pakete gesucht.
Schulen sollen den Nachwuchs auf die digitale Welt vorbereiten.

Schulen sollen den Nachwuchs auf die digitale Welt vorbereiten.

(Bildquelle: Drazen/stock.adobe.com)

Mehr als 30.000 allgemeinbildende Schulen gibt es in Deutschland. Dazu kommen noch tausende berufsbildende Schulen. Sie alle sind mit der Herausforderung konfrontiert, ihren Unterricht modern und zeitgemäß zu gestalten. Die richtige IT und neue Unterrichtsinhalte gelangen allerdings nicht von selbst an die Schulen. Deshalb ist externe Hilfe gefragt. Im Idealfall mit kombinierter Expertise, wie es bei der Kooperation des Schul-IT-Dienstleisters co.Tec und des IT-Riesen Intel geschieht. Gemeinsam wollen sie Lehrkräfte dabei unterstützen, ihre Schülerinnen und Schüler spielerisch auf das Leben und Arbeiten in einer digitalen Welt vorzubereiten. Hierfür stellt Intel zahlreiche Erlebnispakete aus seinem Programm Skills for Innovation (SFI) bereit.
Welches Potenzial die kostenlosen SFI-Pakete im Unterricht entfalten können, zeigt ein von co.Tec und Intel ausgerichteter Lehrkräfte-Contest. Die dabei vergebenen Preise waren mit mehr als 10.000 Euro dotiert. Bei dem Wettbewerb suchten co.Tec und Intel unter dem Motto „Digital von heute auf morgen“ Deutschlands engagierteste Unterrichtsgestalter. In einem Video sollten Lehrkräfte zeigen, wie sie die SFI-Erlebnispakete von Intel einsetzen würden, um die Digitalisierung an ihrer Schule zu fördern. Die Jury bestand aus Goran Hauser, Education Lead Intel, Alexander Schmieden, Gründer der Bildungsinitiative Bildungsrebell, und Tom Windsberger, Vertrieb und Geschäftsführung co.Tec.

KI als Unterrichtsthema

Eine der Gewinnerinnen des Lehrkräfte-Contests ist Gina Bloemen, die an der Waldschule Hatten nahe Oldenburg Geschichte und Mathematik lehrt. Die 37-Jährige probiert im Unterricht gerne neue Lehrmethoden aus. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Melanie Englert wird sie deshalb im kommenden Schuljahr einen Wahlpflichtkurs „Nachhaltigkeit und Künstliche Intelligenz (KI)“ anbieten. „Über den Newsletter von co.Tec habe ich von dem Wettbewerb erfahren. Als ich mich auf dem SFI-Portal durch die verschiedenen Pakete geklickt habe, ist mir das zum KI-Mini-Sortierer sofort ins Auge gesprungen“, berichtet sie. „Es schien mir eine ideale Ergänzung zu dem zu sein, was wir mit unseren Schülerinnen und Schülern vorhaben.“
In ihrem Kurs möchten sie und ihre Kollegen den Schülerinnen und Schülern zeigen, wie sich mithilfe von KI die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der UN erreichen lassen. Bloemen erläutert: „Die Kids konsumieren täglich digitale Medien, wissen aber zum Beispiel oft nicht, wie KI ihre Social-Media-Aktivitäten steuert. Wir wollen ihnen zeigen, wie KI ihren Alltag im Netz beeinflusst. Dadurch sollen sie ein kritisches Bewusstsein entwickeln, denn die Vermittlung einer digitalen Ethik hat an unserer Schule einen hohen Stellenwert. Wir wollen aber auch auf die Vorteile von KI hinweisen. Ihr Einsatz kann viele Probleme lösen, etwa in der Bildung, der Medizin, im Bereich der Chancengleichheit und beim Umweltschutz. Mit dem SFI-Erlebnispaket zum KI-Mini-Sortierer können unsere Schülerinnen und Schüler praxisnah erleben, wie sich KI beim Sortieren von Müll einsetzen lässt.“

Frei, agil, projektorientiert lernen

Das Preisgeld aus dem Lehrkräfte-Contest möchte Gina Bloemen gemeinsam mit dem Digital-Team der Waldschule für co.Tec-Schulungen zum Thema moderne Lernumgebung oder zu den einzelnen SFI-Erlebnispaketen einsetzen. Gerade beim Thema digitale Schule steht für sie der Austausch im Mittelpunkt: „Unsere Schule ist in puncto Digitalisierung schon sehr weit: Ab der siebten Klasse hat jede Schülerin und jeder Schüler ein digitales Lerngerät. Wir sind sogar zertifizierte Smart School. Aber man kann sich immer verbessern. Deshalb holen wir uns auch Input und Impulse von außen. Da der Markt schwer zu überblicken ist, sind wir immer dankbar, wenn uns jemand auf Innovationen aufmerksam macht – in diesem Fall co.Tec auf das tolle Programm von Intel.“
Eines der Ziele des Lehrkräfte-Contests war es, engagierten Lehrkräften die Möglichkeit zu bieten, ohne bürokratische Hürden – wie das Beantragen von Fördermitteln – moderne Unterrichtsmodelle auszuprobieren. Gleichzeitig sollen die Erfolgsgeschichten des Wettbewerbs anderen Schulen als Vorbild dienen, um mehr Digitalität zu wagen. Dieser Mut ist dringend notwendig, so Bloemen. „Auch wenn durch die Corona-Pandemie Bewegung in die Schulen kam, tun sie sich mit der Digitalisierung nach wie vor schwer. Mit solchen öffentlichen Aktionen kann man Schulen dazu motivieren, etwas Neues zu wagen“, meint sie. „Für die Zukunft wünsche ich mir, dass unsere Schülerinnen und Schüler noch freier, agiler und projektorientierter lernen können. Das System Schule muss sich für positive Einflüsse von außen öffnen. Deshalb werden wir vermehrt Dinge wie die SFI-Pakete von Intel einsetzen und uns weiter von co.Tec beraten lassen. Nur mit dieser Offenheit und Zusammenarbeit können wir Digitalisierung an Schulen gemeinsam vorantreiben.“

Marvin Wanders ist freier Autor in Münster.


Stichwörter: Schul-IT, KI


Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Schul-IT
Vier Personen halten ein Glasfaserkabel

Leipzig: Alle Schulen am schnellen Netz

[16.12.2024] Die Stadt Leipzig hat alle ihre Schulen mit Glasfaserinternet ausgestattet. Unterstützt wurde sie dabei von der Tele Columbus Gruppe. mehr...

Das Computerkabinett im Heinrich-Hertz-Gymnasium der Stadt Erfurt.


Erfurt: Schulen digital ausgestattet

[12.12.2024] 
Die Stadt Erfurt hat die Digitalisierung an 26 Schulen verbessert. Im Zuge des DigitalPakts Schule wurden insgesamt zwölf Millionen Euro verbaut und dabei Fördermittel in Höhe von 11,7 Millionen Euro genutzt. mehr...

Hände tippen auf Computer-Keyboard (leicht unscharf), davor gerenderter Kopfumriss aus helltürkisen Punkten und Linien

Studie: KI im Schulleitungsalltag

[10.12.2024] In welchen Bereichen des Schulmanagements kommt Künstliche Intelligenz bereits zum Einsatz und welche Gründe halten Schulleitungen und Schulträger davon ab, KI-Tools zu nutzen? Das hat das Unternehmen Wolters Kluwer in seiner „Zukunftsstudie Schulmanagement 2024 – Digitalisierung im Schulleitungsalltag“ untersucht. mehr...

Ilustration: Lehrer steht mit Kindern in einem Klassenzimmer/Schule

Nordrhein-Westfalen: Leistungsscreening an Grundschulen erprobt

[05.12.2024] Nordrhein-Westfalen erprobt ein digitales Screening-Tool an rund 130 Grundschulen. Das digitale Tool erfasst insbesondere die sprachlichen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler systematisch und soll ermitteln, an welchen Stellen die Kinder Unterstützungsbedarf haben. mehr...

In einem Schrank untergebrachte Netzwerktechnik.

Bochum: DigitalPakt Schule erfolgreich ausgeschöpft

[02.12.2024] In Bochum wurden die Projekte des DigitalPakts Schule erfolgreich abgeschlossen. Die Stadt konnte die bereitgestellten Fördermittel vollständig investieren und die Bildungseinrichtungen einheitlich mit moderner IT-Infrastruktur ausstatten. mehr...

Bitkom-Studie: KI-Einsatz an Schulen nimmt zu

[28.11.2024] Rund die Hälfte der Lehrkräfte in Deutschland hat Künstliche Intelligenz (KI) bereits für den Unterricht genutzt, zeigt eine neue Bitkom-Studie. Viele Lehrkräfte wünschen sich jedoch mehr Fortbildungen und fordern eine schnelle Umsetzung des Digitalpakts 2.0. mehr...

Schüler mit Laptop und Tablet im Klassenzimmer hören Lehrer zu

Baden-Württemberg: KI-Zentrum Schule gegründet

[23.10.2024] Das neue KI-Zentrum Schule des Landes Baden-Württemberg soll Schulen dabei unterstützen, Künstliche Intelligenz lernförderlich nutzbar zu machen. Angesiedelt ist es im Heilbronner Innovationspark Künstliche Intelligenz. mehr...

v.l.: Pforzheims Bürgermeister Frank Fillbrunn; Vera Wasserbäch, Projektleiterin des DigitalPakt Schule im ABS; Martin Hoffmann, Schulleiter der Fritz-Erler-Schule Pforzheim.

Pforzheim: DigitalPakt Schule abgeschlossen

[02.10.2024] Die 36 Bildungseinrichtungen der Stadt Pforzheim verfügen jetzt über alle Möglichkeiten für einen modernen und digitalen Unterricht. Zum erfolgreichen Abschluss des Großprojekts „DigitalPakt Schule 2019 – 2024“ leistete insbesondere die reibungslose Zusammenarbeit von Schulen und Stadtverwaltung einen großen Beitrag. mehr...

Nordrhein-Westfalen: Pilotprojekt zum Lernen mit KI

[02.10.2024] Im Rahmen eines Pilotprojekts wird in Nordrhein-Westfalen der Einsatz generativer KI in den Fächern Mathematik und Deutsch erprobt. Wissenschaftlich begleitet wird das Vorhaben namens KIMADU von der Universität Siegen. mehr...

Die Anbindung von Schulen an das Gigabitnetz ist eine wichtige Voraussetzung für digitales Lernen. Das Saarland ging diese Aufgabe zentralisiert an – mit Erfolg.

Saarland: Note Eins für Netzanbindung der Schulen

[10.09.2024] 98 Prozent aller saarländischen Schulen können jetzt auf Gigabitbandbreiten zugreifen. Damit nimmt das Land beim Gigabit-Internet an Schulen die Spitzenposition unter allen Bundesländern ein. Der Ausbau wurde nicht von einzelnen Kommunen, sondern zentral koordiniert. mehr...

Potsdam hat inzwischen 46 Schulen mit Breitbandanbindungen und digitaler Technik ausgestattet. Finanziert wurde dies aus Eigenmitteln sowie aus Mitteln des DigitalPakts.

Potsdam: Schuldigitalisierung kommt voran

[06.09.2024] In Brandenburgs Landeshauptstadt Potsdam wurden seit dem Jahr 2020 46 Schulen in öffentlicher Trägerschaft mit Breitbandanbindungen und digitaler Technik wie Smartboards und Beamern ausgestattet. Finanziert wurde dies aus Eigenmitteln der Stadt sowie aus Mitteln des Digitalpakts Schule. mehr...

Steven Pollok
interview

Digitalgestützte Bildung: Gesamtpaket für neues Lernen

[05.09.2024] Samsung will den digitalen Entwicklungsprozess der Schulen mit ganzheitlichen Konzepten begleiten. Dazu gehören nicht nur innovative und dennoch nutzerfreundliche Produkte, sondern auch Hilfestellungen rund um die Handhabung, wie Steven Pollok, Director Display Division bei Samsung Electronics, erklärt. mehr...

An nordrhein-westfälischen Schulen soll der Einsatz von VR-Technologie im Unterricht erprobt werden.

Nordrhein-Westfalen: Virtual Reality im Klassenzimmer

[03.09.2024] Das Schulministerium in Nordrhein-Westfalen stellt rund 3.000 VR-Brillen zur Erprobung neuer innovativer Technologien im Unterricht bereit. Das Pilotprojekt nimmt gezielt auch die Lehrkräfteausbildung in den Blick. mehr...

Klassenräume mit digitalen Präsentationsflächen auszustatten gehört zum Digitalisierungskonzept für Schulen in Braunschweig.

Braunschweig: DigitalPakt-Mittel ausgeschöpft

[23.08.2024] Der DigitalPakt Schule erlaubte der Stadt Braunschweig Fortschritte bei der Ausstattung ihrer Schulen. Nahezu alle Schulen verfügen inzwischen über einen Glasfaseranschluss, viele ebenfalls über digitale Präsentationsflächen. Für die Betreuung und Instandhaltung fordert die Stadt weitere Mittel von Bund und Land. mehr...

Ki hält in den Schulen von zwölf Bundesländern Einzug. Eine Umfrage des eco zeigt indes große Skepsis in der Bevölkerung.

eco-Umfrage: Skepsis gegenüber KI an Schulen

[13.08.2024] Künstliche Intelligenz hält Einzug in deutschen Schulen: Zwölf Bundesländer bieten nach den Ferien KI-Lösungen an. Eine Umfrage des eco zeigt allerdings, dass gut 60 Prozent einen KI-Einsatz als Unterstützung für Schülerinnen und Schüler negativ bewerten. mehr...