Donnerstag, 21. November 2024

Green ITNidderau wandelt sich

[01.08.2013] Die Stadt Nidderau hat nicht nur ihre Hardware erneuert, sondern auch ein neues Druckerkonzept umgesetzt. Damit will die Kommune Kosten sparen und einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.
Stromsparende Übersichtlichkeit statt voller Server-Raum.

Stromsparende Übersichtlichkeit statt voller Server-Raum.

v.l.: Gerhard Schultheiß, Bürgermeister von Nidderau; Corinna Wagner, Fachbereichsleiterin Innere Verwaltung; Roland Rothenberger, Kommunalberater beim IT-Dienstleister ekom21

(Bildquelle: ekom21)

Die hessische Stadt Nidderau hat in den vergangenen Monaten ihre Bemühungen hinsichtlich Umweltfreundlichkeit und Klimabewusstsein verstärkt. Heraus kam ein Konzept, das die Computer-Ausstattung grundlegend modernisiert hat. So sind in der Verwaltung dank neuer Technologien von den bislang 16 Servern nur noch drei notwendig. Auch Netzwerkkomponenten, welche für die Kommunikation der einzelnen Computer untereinander sorgen, wurden ausgetauscht und auf den neuesten Stand gebracht.
Die Konzeption dieser Maßnahmen stammt von ekom21. Zusammen mit Nidderau hat der größte kommunale IT-Dienstleister in Hessen nicht nur die Hardware erneuert, sondern auch weitere umweltschonende Maßnahmen geplant und umgesetzt. Nidderau senkt dank der neuen Server seinen Stromverbrauch und spart jedes Jahr mehr als 25.400 Kilowatt des Treibhausgases CO2 ein. Um das schädliche Kohlendioxid dieser Differenz in Sauerstoff umzuwandeln, müssten mehr als 1.300 Fichten gepflanzt werden.
Die Stadt Nidderau hatte sich bei der Modernisierung ihrer IT zwei wesentliche Ziele gesetzt: Zum einen sollten die Stromkosten reduziert und damit nicht unerheblich Haushaltsmittel eingespart werden. Zum anderen sollte durch den umweltfreundlichen Umgang mit Energie ein regionaler Beitrag gegen die globale Erderwärmung geleistet werden. Bürgermeister Gerhard Schultheiß erklärt: „Eine fortschrittliche Stadt zeichnet sich dadurch aus, dass sie sich auch um globale Themen wie Klima, Erderwärmung und Energieeinsparung kümmert. Wir haben in den vergangenen Monaten ein umfangreiches und ausgeklügeltes Konzept umgesetzt, bei dem wir unsere technologische Infrastruktur auf eine vollkommen neue und umweltverträgliche Grundlage gestellt haben.“

Geändertes Druckerkonzept

Im Rahmen der Modernisierungsmaßnahmen ist auch ein Druckerkonzept in der Kommune verwirklicht worden. Insgesamt wurden rund 40 Drucker abgeschafft, die bis dahin an den Arbeitsplätzen der Mitarbeiter ihren Dienst verrichteten. Corinna Wagner, Fachbereichsleiterin Innere Verwaltung: „Wir haben uns für Etagendrucker entschieden, die nicht nur unser Budget, sondern auch unsere Umwelt schonen.“ Das Prinzip ist einfach: Steht der Drucker direkt neben dem PC, wird die Druckfunktion öfter gewählt als notwendig. Muss der Mitarbeiter dagegen einige Meter gehen, um das Druckergebnis abzuholen, ist der Finger nicht so schnell. Diese neue Denkweise umzusetzen, bedeutete manchmal Überzeugungsarbeit, erinnert sich Corinna Wagner. „Unsere Beschäftigten haben sich aber mittlerweile daran gewöhnt.“
Vier Etagendrucker sind in der Stadtverwaltung Nidderau jetzt installiert. Um dem Datenschutz Rechnung zu tragen, sind alle Geräte mit Chip abgesichert. Nur wer einen Druckauftrag abgesetzt hat, kann diesen mithilfe seiner persönlichen Chipkarte am Gerät auslösen. „Dadurch ist gewährleistet, dass kein anderer die Ergebnisse in die Hände bekommt. Denn neben dem Umweltschutz stehen für uns auch Datenschutz und Datensicherheit an oberster Stelle“, so Corinna Wagner. Vom Druckerkonzept ausgenommen sind lediglich die Drucker im Dienstleistungsbereich, wie die Fachbereichsleiterin betont: „Im Bürgerbüro haben wir direkten Kundenkontakt. Dort sind nach wie vor Arbeitsplatzdrucker notwendig, um unseren hohen Anforderungen an Service und Bürgerfreundlichkeit nachzukommen.“

Vorausschauende Planung

Nidderau denkt bei allen bislang erfolgten Maßnahmen immer einen Schritt voraus. So sind die Arbeitsplatz-Computer ausgetauscht worden. Dabei stand nicht nur das Stromsparen im Vordergrund, sondern auch die Vereinheitlichung der Arbeitsplatzumgebung. Die Vereinheitlichung von Betriebssystemen und Software war bereits seit Längerem geplant, wurde aber immer wieder verschoben. Mit der Umsetzung des Green-IT-Konzeptes wurde dann auch diese Maßnahme durchgeführt. Damit ist eine durchgängige Fernwartung für alle Arbeitsplätze möglich geworden. Durch die Remote-Lösung von ekom21 kann der IT-Dienstleister bei Problemen direkt auf den Monitor des jeweiligen Sachbearbeiters zugreifen und den Anwender schnell und unkompliziert unterstützen.
Bei allen IT-Leistungen steht ekom21 der Stadt als Full-Service-Partner zur Seite. So wird noch in diesem Jahr ein Rechnungseingangsworkflow installiert, der nicht nur die Bearbeitungszeit wesentlich reduzieren, sondern auch weitere Einsparungen beim Papierverbrauch bringen wird. Eingehende Rechnungen werden dann eingescannt und automatisiert bis zur endgültigen Auszahlung weitergeleitet. Außerdem sollen die städtischen Liegenschaften untersucht werden: „Unser Gebäude-Management prüft energetische Maßnahmen in allen Funktionsgebäuden der Stadt – und das sind immerhin über 30 Stück“, sagt Corinna Wagner. Dazu gehören nicht nur der sukzessive Austausch der Beleuchtung gegen Energiesparlampen, sondern in einem weiteren Schritt auch bauliche Maßnahmen zur Fenster- und Gebäudedämmung. „Es ist eine Fülle von Einzelmaßnahmen, die uns weiterbringt“, resümiert die Fachbereichsleiterin die vielseitigen Klimaschutzmaßnahmen der hessischen Kommune.

Stefan Thomas ist Pressesprecher von ekom21.




Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Panorama
Oberbürgermeister Marcus König und Eugenia Strasser halten gemeinsam die Auszeichungsurkunde.

Nürnberg: E-Government-Beauftragte der Stadt ausgezeichnet

[19.11.2024] Nürnbergs E-Government-Beauftragte, Eugenia Strasser, ist mit dem WIN-Award der Vogel IT-Akademie ausgezeichnet worden. Sie belegt somit den zweiten Platz als Woman of the Year 2024. mehr...

Illustration: Klemmbrett mit einem Formular und einem Stift daneben vor hellblauem Hintergrund.

Köln: Bürgerfreundliche Bescheide ausgezeichnet

[18.11.2024] Das Public Service Lab hat die Stadt Köln für ihr Projekt Formularwerkstätten mit dem Preis für gute Verwaltung 2024 ausgezeichnet. Das Kölner Innovationsbüro hilft Fachämtern dabei, Formulare verständlicher zu gestalten und so den Zugang zu staatlichen Angeboten zu verbessern. mehr...

Illustration: Symbolbild für den Public Sector. Mehrere klein dargstellte Menschen arbeiten zwischen einem überdimensionalen Laptop, Tablet und anderen Gegenständen.

Bitkom: Neuer Geschäftsbereich „Public Sector“

[15.11.2024] Der Digitalverband Bitkom strukturiert sich neu: Die Geschäftsbereiche „Public Sector“ und „Digitale Gesellschaft“ werden eigenständige Kompetenzbereiche. Themen wie Künstliche Intelligenz und Digitale Souveränität rücken stärker in den Fokus. mehr...

Historishcer Marktbrunnen der Stadt Eisenach, im Hintergrund das moderne Gebäude der Stadtverwaltung.
bericht

Immobilienmanagement: Stadt Eisenach setzt Maßstäbe

[11.11.2024] Eine Vielzahl gesetzlicher Regelungen verpflichtet Kommunen zum sicheren Betrieb ihrer Immobilien. Die Stadt Eisenach hat durch Digitalisierung und Prozessoptimierung die Verwaltung ihrer Immobilien neu strukturiert. Dabei setzte die Kommune auf externe Unterstützung und internen Kompetenzaufbau. mehr...

Frau in blauem Pulli mit Handy in der Hand vor orangenem, darüber die Aufschrift: "Mach's jetzt online". Hintergrund

Brandenburg: Werbekampagne für Onlinedienste

[08.11.2024] Eine Werbekampagne soll Brandenburgerinnen und Brandenburger auf die bereits verfügbaren digitalen Verwaltungsdienste aufmerksam machen. Das Land stellt für Kommunen Printmaterialien und Downloads bereit, mit denen Bürgerinnen und Bürger ohne großen Aufwand über verfügbare Online-Dienste informiert werden können. mehr...

Rathaus Stadt Wiesbaden

Wiesbaden: Vernetzt zur digitalen Transformation

[05.11.2024] Die Stadt Wiesbaden ist dem Netzwerk NExT beigetreten, um durch Austausch mit über 2.000 Fachleuten innovative Ansätze für eine bürgerorientierte Verwaltung zu entwickeln und Best Practices anderer Städte zu nutzen. mehr...

Zweistöckiges Gebäude aus rotem Backstein mit Dachgauben, davor ein Parkplatz mit wenigen Autos und spärlicher Bepflanzung.

Brake: Gewerbesteuerbescheid wird digital

[29.10.2024] Die Stadt Brake (Unterweser) ist die erste Kommune Niedersachsens, die Gewerbesteuerbescheide digital über ELSTER versendet. Das Pilotprojekt von Axians Infoma und KDO zeigt, wie medienbruchfreie Verwaltungsprozesse die Verwaltung, aber auch die Steuerpflichtigen selbst entlasten können. mehr...

Aktuelle Temperaturverteilung in Frankfurt (Tag und Nacht)

Frankfurt am Main: Erweiterung für die Urbane Datenplattform

[28.10.2024] Die Stadt Frankfurt am Main hat ihre Urbane Datenplattform weiterentwickelt, diese ermöglicht jetzt auch den Zugang zu Echtzeitdaten über die Lufttemperatur. Die Plattform setzt auf die Smart-City-Lösung von ekom21, um Umwelt- und Klimadaten öffentlich zugänglich zu machen und um sich besser für anstehende Klimaveränderungen zu rüsten. mehr...

Illustration, Strickzeichnung schwarz auf weißem Grund mit vereinzelten farbigen Akzenten: Darstellung von Menschen, die sich vernetzen

NExT-Studie: Networking als Ressource

[28.10.2024] Netzwerken kann bei der Verwaltungstransformation ein echter Motor für Veränderungen sein. Empirisch erforscht ist dieser Effekt bisher noch nicht. Das will eine Studie des netzwerks NExT jetzt ändern. Für eine Online-Umfrage werden noch Mitwirkende gesucht. mehr...

Ansicht eines typisch westfälischen Fachwerkhauses von der Giebelseite, im Vordergrund Rasen.

Nordrhein-Westfalen: Ausflugsziele mit der App entdecken

[25.10.2024] Die App entdecke.nrw fördert den Regionaltourismus in Nordrhein-Westfalen und bietet Informationen zu über 500 Ausflugszielen. Nutzer können Orte wie Museen und Naturschutzgebiete entdecken, unterstützt durch eine praktische Umgebungssuche und einen integrierten Routenplaner. mehr...

Roundtable gezeichnet
bericht

Digitalisierung: Chancen nutzen, Herausforderungen meistern

[24.10.2024] Kommunen stehen zunehmend unter Druck, ihre Dienstleistungen digital anzubieten. Und es gibt durchaus ungenutzte Potenziale, die Bund, Länder und Kommunen erheblich entlasten könnten. mehr...

Ein Straßenschild mit dem Zusatz "Hochwasser" steht vor einer Wasserfläche im Abendlicht.

Nordrhein-Westfalen: Starkregenschutz aus der Hosentasche

[24.10.2024] In Nordrhein-Westfalen wurde eine App entwickelt, die Bürgern helfen soll, den Überflutungsschutz ihrer Häuser zu überprüfen und sich über Schutzmaßnahmen ihrer Kommune zu informieren. Die FloodCheck-App, bisher nur in ausgewählten Städten verfügbar, wird nun landesweit ausgerollt. mehr...

Bundes-CIO Markus Richter mit Mikro in der Hand auf einem Podium.

BMI: GovTalk 2024

[23.10.2024] Beim GovTalk 2024, organisiert vom BMI, diskutierten Expertinnen und Experten aus Bund, Ländern und Kommunen über zentrale Themen der Verwaltungsdigitalisierung. Anlass der Veranstaltung war die Vorstellung des eGovernment MONITOR 2024. Im Fokus standen digitale Identitäten und die Herausforderungen der föderalen Strukturen. mehr...

Cover der Studie des Fraunhofer IAO über Kita-Apps

Kita-Apps: Von der Zettelwirtschaft zur digitalen Kommunikation

[21.10.2024] Wie können Kita-Apps die Kommunikation zwischen Eltern und Kita verbessern? Eine Studie des Fraunhofer-Instituts IAO beleuchtet die Vorteile – von der Effizienzsteigerung über datenbasierte Entscheidungen bis hin zur erhöhten Resilienz in Krisenzeiten. Zudem liefert die Studie ein Vorgehensmodell für die Auswahl und Einführung von Kita-Apps. mehr...

OWL-IT: Mail-Signaturen automatisch verwalten

[21.10.2024] Seit Oktober ist OWL-IT neuer Cloud Solution Provider der Deutschen Verwaltungscloud. Nun stellte der Zweckverband seine Lösung Kritzel vor, die eine automatisierte und zentralisierte Verwaltung von E-Mail-Signaturen für Behörden und öffentliche Einrichtungen ermöglicht. Dadurch wird die Einhaltung von Compliance-Vorgaben erleichtert und die Effizienz der IT-Prozesse verbessert. mehr...