Dienstag, 12. November 2024

Kommunale IT-DienstleisterNot macht erfinderisch

[02.04.2020] Wie kommunale IT-Dienstleister mit der Corona-Krise umgehen und den Betrieb in Verwaltungen und Schulen aufrechterhalten.

In der gegenwärtigen Corona-Krise zeigt sich die bedeutende Rolle der Digitalisierung bei der Aufrechterhaltung staatlicher Funktionen. In vielen Behörden und Organisationen sind die Mitarbeiter ins Homeoffice gezogen, um von dort weiterzuarbeiten. Ihre Zahl ist enorm gestiegen. Um unter diesen veränderten Bedingungen arbeitsfähig zu bleiben, muss unter anderem die IT-Sicherheit gewährleistet sein. Zunächst jedoch müssen die vielen zusätzlichen Telearbeitsplätze überhaupt erst einmal eingerichtet und an die jeweiligen Behördennetzwerke angeschlossen werden. Hiermit sind auch die kommunalen IT-Dienstleister befasst, beispielsweise der baden-württembergische IT-Dienstleister ITEOS, der kommunalen Mitarbeitern mit Hochdruck mittels Virtual Private Networks (VPN) die digitale Heimarbeit ermöglicht.

Betrieb ist allerorts sichergestellt

Seitens Vitako, der Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister, heißt es, dass die Mitgliedsunternehmen auf die mit der Corona-Krise einhergehenden Herausforderungen gut vorbereitet sind. Der Betrieb sei allerorts sichergestellt, in vielen Betrieben sind Krisenstäbe eingerichtet worden, die flexibel auf die Anforderungen reagieren. So teilt der hessische IT-Dienstleister ekom21 mit, dass die Sicherheitsstandards seit Jahren kontinuierlich erhöht worden sind. Dazu gehöre unter anderem auch eine permanente Anpassung und Weiterentwicklung der vorbereitenden Planung für die Aufrechterhaltung des Betriebs unter Pandemiebedingungen. Die Kundenberatung und -unterstützung werde mit hoher Priorisierung sichergestellt.

Online-Tool für Corona-Verdachtsfälle

ekom21 stellt zudem einige Online-Services allen hessischen Kommunen zur Verfügung, um es etwa Bürgern zu ermöglichen, Corona-Verdachtsfälle selbst zu melden (wir berichteten). Das Online-Tool leitet den Nutzer schrittweise durch voreingestellte Fragestellungen und Ausschlussverfahren und unterstützt damit auch die Gesundheitsämter bei der Einordnung des Falls. Etwas Ähnliches bietet der Hannoveraner IT-Dienstleister GovConnect in Zusammenarbeit mit der Firma Form-Solutions allen Kommunalverwaltungen bundesweit an: Das „Hilfspaket Corona“ beinhaltet einen Antragsassistenten, der auf Basis der Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Daten abfragt und Informationen zum Thema mit entsprechenden Links bereitstellt (wir berichteten).
Wie viele andere Veranstalter musste ekom21 die eigene Hausmesse, die für den 17. Juni 2020 vorgesehen war, absagen (wir berichteten). Zusätzlich sind alle Präsenzveranstaltungen bis zum 30. April gecancelt worden. Gleiches gilt für die Präsenztermine vieler anderer IT-Häuser. Dataport hat den Schulungsbetrieb vorerst bis zum 19. April eingestellt, die Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB) hat ebenfalls alle Präsenzveranstaltungen abgesagt, bemüht sich aber um alternative Schulungs- und Kommunikationsmöglichkeiten per Webinar oder Videokonferenz. So sollen die „Techniktage 2020“ in Form mehrerer Webinar-Termine durchgeführt werden.

Cloud-Lösung für Schulen

Die Virtualisierung beschäftigt auch den Bildungssektor, für dessen IT-Infrastrukturen oftmals kommunale IT-Dienstleister zuständig sind. Die Aachener regio iT verweist auf erprobte Bildungsplattformen wie die eigene Cloud-Lösung ucloud4schools, an die derzeit immer mehr Schulen angeschlossen würden (wir berichteten). Bis Ende April 2020 will der kommunale IT-Dienstleister nun jeder interessierten Schule die Plattform mit den meisten Features kostenlos zur Verfügung stellen. Auch über virtuelle Unterrichtsformen und die Kommunikation innerhalb der Kollegien denken viele Bildungsverantwortliche nach. In Kooperation mit Cisco und T-Systems stellt ekom21 den hessischen Lehrern bis zu 100 kostenlose Webex-Lizenzen für Videokonferenzen zur Verfügung. Und auch die Kultusministerkonferenz (KMK) ist aktiv geworden und will 100 Millionen Euro aus dem DigitalPakt Schule entnehmen (wir berichteten), um den Bundesländern den schnelleren Ausbau des digitalen Unterrichts zu ermöglichen.



Stichwörter: Unternehmen, Vitako


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