Mittwoch, 20. November 2024

BremenÖffentlicher Gesundheitsdienst wird digital

[22.11.2022] Bremen will seinen Öffentlichen Gesundheitsdienst vor allem im Hinblick auf den Infektionsschutz modernisieren und stärker digitalisieren. Dem Finanzierungsrahmen der entsprechenden Digitalisierungsstrategie hat der Senat jetzt zugestimmt. Die Hansestadt erhält dafür Bundesmittel.

Der Senat der Freien Hansestadt Bremen hat dem Finanzierungsrahmen der Digitalisierungsstrategie für Einrichtungen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) zugestimmt. Dem Land Bremen stehen Bundesmittel in Höhe von fast 2,9 Millionen Euro zu, um Digitalisierungsprojekte im Bereich des ÖGD zu fördern. Das berichtet jetzt die Pressesstelle der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz. Hintergrund ist der im April 2022 vom Bundesministerium für Gesundheit veröffentlichte Leitfaden zur „Förderung von Maßnahmen zur Steigerung und Weiterentwicklung des digitalen Reifegrades des öffentlichen Gesundheitsdienstes in Deutschland“. Dieser will den ÖGD – insbesondere im Hinblick auf den Infektionsschutz – modernisieren und stärker digitalisieren.

ÖGD-Einrichtungen besser vernetzen

Der Infektionsschutz ist eine wesentliche Aufgabe des ÖGD. Während der Pandemie habe sich gezeigt, dass die Nutzung unterschiedlicher IT-Systeme und IT-Dienstleister der Gesundheitsämter und der weiteren ÖGD-Einrichtungen und die Inkompatibilität an manchen Stellen die Wahrnehmung dieser Aufgabe erschwert habe. So sei eine hohe Arbeitsbelastung der Mitarbeiter allein dadurch entstanden, dass täglich Daten aus unterschiedlichen Datenquellen und Fachanwendungen zusammengetragen werden mussten.
Übergeordnetes Ziel des Bremer Förderantrages ist die Schaffung einer IT-Architektur, die alle Einrichtungen – unter Berücksichtigung der Kommunal- und Landesstrukturen des ÖGD – digital vernetzt. Es sei notwendig, dass alle ÖGD-Einrichtungen wie die Gesundheitsämter, aber auch der Hafenärztliche Dienst, der Lebensmittelüberwachungs-, Tierschutz- und Veterinärdienst (LMTVet) und das Landesuntersuchungsamt an einem Strang ziehen, so die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, Claudia Bernhard. Zugleich sollen durch die Projektförderung Erkenntnisse gewonnen werden, wie Digitalisierung dazu beitragen kann, die Krisenresilienz des ÖGD zu erhöhen.

Sechs Maßnahmen – ein ganzheitlicher Ansatz

Mit gezielten Maßnahmen soll die digitale Reife der ÖGD-Einrichtungen im Land Bremen ganzheitlich gesteigert werden, heißt es in der Pressemeldung weiter. Die einzelnen Maßnahmen berücksichtigen vorhandene Strukturen und knüpfen an geeigneter Stelle an. Zunächst soll bis September 2023 eine Digitalisierungsstrategie für Bremens ÖGD erstellt und in die Gesamtstrategie des Landes Bremen integriert werden. Die nächste Maßnahme ist eine umfassende Prozessdokumentation und -digitalisierung. Entstehen soll eine IT-gestützte Dokumentation mit anschließender Analyse des Digitalisierungspotenzials. Mit dem Aufbau einer gemeinsamen Dateninfrastruktur soll die IT-Sicherheit auch unter Berücksichtigung von BSI-Standards erhöht und die Verfügbarkeit sowie die Integrität und Vertraulichkeit betroffener Informationen gewährleistet werden. Die Bereitstellung notwendiger Hard- und Software soll ebenfalls dazu beitragen. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Digitalisierungsstrategie ist die Etablierung eines „Single Point of Contact“ der ÖGD-Einrichtungen im Land Bremen. Zudem sollen die Key User der einzelnen Fachanwendungen bestimmt und ein verpflichtendes digitales Schulungsangebot erstellt werden, das eine angemessene Qualifizierung der Anwender sicherstellen soll.





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