RegensburgÖffentliches IoT-Netz gestartet
Regensburg: Neues Netz für das Internet of Things baut auf Ultraschmalbandtechnologie.
v.l.: Hans Mühlbauer, home2net GmbH; Jan-Erik Beuttel, Amt für Wirtschaft und Wissenschaft Stadt Regensburg; Gertrud Maltz-Schwarzfischer, Bürgermeisterin der Stadt Regensburg; Aurelius Wosylus und Maximilian Fenzl, Sigfox Germany
(Bildquelle: Stadt Regensburg, Stefan Effenhauser)
Als erste Stadt Deutschlands verfügt Regensburg jetzt über ein stadtweit verfügbares, öffentlich zugängliches Netz für das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT). Es ermöglicht Bürgern, Unternehmen, Hochschulen sowie Behörden via Ultraschmalbandtechnologie uneingeschränkten Zugang zum Internet der Dinge. Betrieben wird das IoT-Netz von dem Unternehmen Sigfox.
„Dass die Firma Sigfox gerade Regensburg als erste Stadt gewählt hat, in der sie die Ultraschmalbandtechnologie flächendeckend zur Verfügung stellt, ist ein starkes Signal für unsere Stadt“, sagt Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer. „Das Internet der Dinge eröffnet die Chance auf viele neue Geschäftsmodelle und Services, die unsere Bürgerinnen und Bürger sowie die hier ansässigen Unternehmen künftig nutzen können.“
Mithilfe der Ultraschmalbandtechnologie können nach Angaben von Sigfox Sensoren und Gegenstände mit dem Internet verbunden werden, für die Breitband-Technologien wie WLAN oder Mobilfunk zu teuer oder zu energiehungrig sind. Die Nutzung des neuen Netzes sei dabei nicht auf öffentliche Straßen und Plätze in einem Radius von rund 300 Metern rund um eine WLAN-Basisstation beschränkt, vielmehr könne man es überall im Stadtgebiet nutzen – sofern man sich in einem Radius von rund fünf bis zehn Kilometern um die nächstgelegene Funkstation bewege.
Die Anwendungsmöglichkeiten des Ultraschmalband-IoT-Netzes reichen laut Sigfox von Brand- und Wasserrohrbruchsmeldern über den Glascontainer, der sich selbst meldet, wenn er voll ist, bis hin zu Feinstaubsensoren zur Lenkung des Stadtverkehrs in Echtzeit oder die Fernauslesung von Verbrauchszählern für beispielsweise Gas oder Wasser. „Die Stadt wird evaluieren, welche Einsatzfelder sich anbieten, um das Netz auch selbst zu nutzen“, so Bürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer. Dieter Daminger, Referent für Wirtschaft, Wissenschaft und Finanzen der Stadt Regensburg, sieht im Internet der Dinge jedenfalls erhebliches Potenzial für die Entwicklung datenbasierter Geschäftsmodelle: „Es kommt jetzt darauf an, dass vorhandene Gegenstände oder Geräte mit moderner Sensortechnik digitalisiert werden. Erst über die wohldurchdachte Integration von IoT-Funktionalitäten beispielsweise in Produkte oder Dienstleistungen generiert die Vernetzung von Dingen mit anderen Dingen jenen Mehrwert, den sich etwa die Industrie vom Internet der Dinge erhofft. Mit unserem Cluster Sensorik, der Digitalen Gründerinitiative Oberpfalz DGO und der TechBase verfügen wir in Regensburg über strategisch schlagkräftige Strukturen für die Entwicklung eines breiten Spektrums an Anwendungsgebieten.“
„Industriekunden nutzen das Sigfox-Netz vielfach zur Sammlung von Prozessdaten“, erläutert Maximilian Fenzl, Business Development Director bei Sigfox. „So können Produkte entwickelt werden, die dann in Abhängigkeit von ihrer Nutzungshäufigkeit bezahlt werden. Auch kann man eine vorausschauende Wartung sehr effizient umsetzen oder einfach Energieverbrauchszähler auslesen, was beispielsweise Stadtwerken immens viel Verwaltungsaufwand sparen kann.“
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